Das Ereignis?
Markus Westphal spielte im Vereinshaus Prissian John Clancys Stück „Das Ereignis“. Toni Haller Pixner war Zeuge des im wörtlichen Sinn einmaligen Ereignisses.
Im Prissianer Vereinshaus kam am 10. Dezember ein kurioses Stück zur Aufführung, ein Ereignis, in welchem alle Anwesenden (inclusive Ton- und Lichttechniker, Publikum, Regisseurin und der geniale Schauspieler Markus Westphal) selbst zum Ereignis wurden, da im gespielten Stück aktiv oder passiv involviert, es ist kein Versteckspiel mehr möglich, im Gegenteil, es findet eine ereignisreiche Demaskierung statt, die betroffen macht und schockiert.
John Clancy, der amerikanische Theatermann und Stückeschreiber, benutzt die Bühne, um die Seinszustände unserer Welt aufs Korn zu nehmen, ein paar bittere Pillen werden uns präsentiert und zugemutet. Im Klartext gesagt, ist das Stück „Das Ereignis“ jedoch eine schonungslose Abrechnung, humoristisch verpackt und mit Ironie gespickt: niemand kann entkommen, auch und vor allem der Schauspieler nicht, der sich exponiert, auf den sich die Erwartungen des Publikums richten, ein Ereignis erwartend, welches stattfindet, stattfindet ohne spektakulär zu sein, stattfindet quasi unbemerkt.
Bei diesem Theaterprojekt des Vereins Praxenknecht EO führte Alexandra Wilke Regie, die selbst im Stück als Schatten mitspielt, dezent im Hintergrund, nicht ohne Witz. Überragend der Solopart des Schauspielers Westphal, der unter Beweis stellt, dass er selbst zum spektakulären Ereignis wird, indem er das Publikum achtzig Minuten lang in Atem halten kann. Panflöten, Frank Sinatra und andere Theater-Songs würzten das Stück musikalisch. Am Ende sieht sich der Darsteller gezwungen, die Bühne dieser Welt in einem vibrierenden Raumschiff zu verlassen… auf der Suche nach neuen Planeten, nach neuen Ereignissen, wo es sich wahrhaftiger leben ließe?
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