Die 200 Rückkehrer

Foto: Südtiroler Sanitätsbetrieb/ Ivo Corrà
549 Personen im Sanitätsbetrieb wurden aufgrund der Impfpflicht suspendiert. Weniger als die Hälfte davon ist zurückgekehrt, obwohl diese Möglichkeit besteht.
von Markus Rufin
Über einen Monat ist es her, dass das Dekret zur Impfpflicht für alle Mitarbeiter im Gesundheitswesen aufgehoben wurde. Sofort hat der Sanitätsbetrieb damit begonnen, all jenen zu schreiben, die bisher aufgrund der fehelenden Impfung nicht arbeiten durften, um sie darum zu bitten, den Dienst wieder anzutreten.
Das wäre vor allem nötig, um die nach wie vor angespannte Personalsituation in den Spitälern etwas zu lockern.
Mittlerweile dürfte aber auch der Prozess der Wiedereinstellungen abgeschlossen sein. Wer jetzt noch nicht zurückgekehrt ist, der wird das wohl auch prinzipiell nicht mehr tun.
Die Landtagsabgeordnete des Team K, Maria Elisabeth Rieder, hat nun einen Anfrage zu diesem Thema eingereicht. Sie wollte in Erfahrung bringen, wie viele Personen suspendiert waren, wie viele in der Zwischenzeit gekündigt haben und wie viele wieder eingestellt wurden. Dabei wollte sie die Daten nicht nur nach Gesundheitsbezirk, sondern auch nach den einzelnen Berufsbildern auflisten. Dadurch ergibt sich ein durchaus interessantes Bild.
Von Anfang Juni bis zum ersten November sind laut Auskunft des Sanitätsbetriebes insgesamt 549 Personen suspendiert worden. Am meisten hervor sticht dabei das Berufsbild der Krankenpflegers. 160 Personen wurden hier im Laufe der Monate suspendiert, eine beachtliche Anzahl. Doch auch 42 Pflegehelfer und 49 spezialisierte Hilfskräfte mussten wegen der fehlenden Impfung suspendiert werden. Daneben wurden unter anderem 26 Ärzte oder Ärzte in Fachausbildung suspendiert.
Drei davon haben ihren Beruf gänzlich aufgegeben. Dasselbe gilt für 50 Krankenpfleger, 13 Pflegehelfer und neun spezialisierte Hilfskräfte.
Insgesamt wurden in der Zeit vom 1. Juni 2021 bis zum 1. November 2022 549 Mitarbeiter im Sanitätsbetrieb entlassen, 108 davon haben ihren Job letztlich sogar ganz aufgegeben. Übrig bleiben rund 450 Mitarbeiter, die theoretisch zurückkehren konnten.
Doch haben das nur wenige gemacht. Insgesamt 197 Personen wurden laut Auskunft des Gesundheitsressorts wieder eingestellt. Aufschlüsselungen nach Berufsgruppen gibt es nicht.
Diese dürften zwar zu einer Entspannung der Personalsituation in Südtirol beigetragen haben. Das Fehlen von rund 550 Mitarbeitern können sie aber keinesfalls abdecken. Selbst wenn man jene, die ihre Kündigung während der letzten Monate selbst eingereicht haben, und die Wiedereingestellten berücksichtigt, fehlen dem Sanitätsbetrieb 244 Personen, die nicht an ihrem Arbeitsplatz zurückgekehrt sind, obwohl sie könnten.
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