„Lasse mich nicht einschüchtern“
Zuerst befetzt er den LH und wirft ihm vor, er sei korrupt. Und jetzt wundert sich Sven Knoll, dass Arno Kompatscher Anzeige erstattet hat.
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass Sven Knoll längst im Wahlkampf-Modus ist, so hat er ihn jetzt geliefert.
Nachdem er den Landeshauptmann mit einer von ihm selbst erstellten „Spenden-Liste“ mehrmals und offen der Korruption bezichtigt hat, wundert sich der STF-Landtagsabgeordnete Sven Knoll, dass Arno Kompatscher der Kragen geplatzt ist und der LH Strafanzeige wegen Verleumdung erstattet hat.
Kompatscher erklärte, die Aussagen Knolls gingen weit über die politische Dialektik hinaus. Ihn der Bestechlichkeit zu bezichtigen, das gehe schon gar nicht, damit sei eine „rote Linie überschritten“ worden.
Wohl in der weisen Vorahnung, dass seiner Bewegung bei den Landtagswahlen 2023 der No-Vax-Flügel, den Knoll und die STF ein gutes Jahr lang bedient haben, wegbrechen könnte, wollte sich der STF-Mandatar in der SVP-Spendengeschichte als der große „Aufdecker“ profilieren.
Knolls Pech:
Den Beweis, dass Arno Kompatscher sich mit Spendengeldern hat bestechen lassen, wird der Landtagsabgeordnete der STF nie führen können.
Mittlerweile ist selbst für politisch Unbedarfte klar ist, dass Sven Knoll im Zusammenspiel mit den Freunden im Edelweiß, mit dem Medienhaus Athesia und unter der billigenden Schirmherrschaft von SVP-Chef Achammer aus einer aufklärungsbedürftigen SVP-Geschichte einen Fall Kompatscher konstruieren will. Die TAGESZEITUNG berichtet in der Print-Ausgabe ausführlich darüber, dass Philipp Achammer der Werbeagentur Zukunvt, die laut Sven Knoll das „kreative Spendensystem“ ausgeklügelt hat, durch das der LH zu einer Viertelmillion Euro an Wahlspenden gekommen sei, mehr Aufträge erteilt hat als Arno Kompatscher selbst.
Mit anderen Worten:
Wenn der SVP-Spenden-Skandal ein Skandal ist, dann ist es in erster Linie ein Skandal, den der Obmann, der die Gesamtverantwortung für den Wahlkampf 2018 trägt, und der damalige Wahlkampfleiter Thomas Widmann zu verantworten haben.
Die Namen von Achammer und Widmann hat Sven Knoll wohlweislich nie genannt.
Jetzt, wo Arno Kompatscher ihn verklagt hat, wähnt sich Sven Knoll in einer Opferrolle.
Er spricht am Mittwoch in einer Aussendung von einem „Versuch der politischen Einschüchterung“.
Kompatscher vermische wieder einmal persönliche Befindlichkeiten mit seiner politischen Funktion und beschädige damit das Ansehen des Amtes des Landeshauptmannes, schreibt Knoll. „Wer nichts zu verbergen hat, reagiert nicht mit Strafanzeigen, sondern mit der Offenlegung aller Unterlagen.“
So etwas habe es in Südtirol noch nie gegeben, so Knoll.
Was Knoll nicht sagt:
LH Kompatscher hatte seine Partei bzw. den Obmann bereits vor Monaten ersucht, alle Unterlagen zum Landtagswahlkampf 2018 zu veröffentlichen, weil er nichts zu verbergen habe.
Philipp Achammer ist dieser Aufforderung bis heute nicht nachgekommen.
Achammers fadenscheinige Begründung:
Er könne die Namen der Kleinspender nicht veröffentlichen, weil diese unter die Privacy fielen.
Dabei könnte der Obmann – nach Ansicht von Rechtsexperten – die Liste problemlos dem Untersuchungsausschuss übergeben, und zwar mit der Auflage, dass die Namen der Spender geheimgehalten werden müssen.
Weil Achammer offenbar selbst ein Interesse daran hat, dass die Story weiter köchelt, hält er die Unterlagen unter Verschluss.
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Kommentare (32)
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artimar
Abseits der Akteure und deren Stil, denen es offenbar nicht so sehr um die aufklärungswürdige Sache geht, fällt schon auf: Offenbar funktioniert nicht nur die demokratische Kontrollfunktion, die Arbeit der UA des Landtages nicht zielführend. Es gibt offensichtlich auch keinen Schutz eines politischen Mandatsträgers vor Strafverfolgung aufgrund seines Mandates.
Seltsam auch, wenn der Obmann erklärt, das Spenderkomitee sei nicht von Parteigremium legitimiert worden, der Schlüssel zur Verteilung und Verwendung der Spenden sei einzig und allein von dem Komitee festgelegt worden. Da fragt man sich schon, wieso er als Obmann da dann nicht eingeschritten ist.
bettina75
Na ja: „Tanto fumo, poco arrosto“, würde man weiter südlich sagen.
Warum veröffentlicht man diese Spenderliste nicht?
gerhard
Logisch hat die SVP betrogen.
Wie alle anderen Parteien auch.
Es gibt keine anständigen Politiker mehr.
Nur beweisen wird man es nicht können.
Aber wenn Politiker nicht einmal mehr vor 600 Euro Betrügereien zurückschrecken und bei erwischt werden nicht einmal zurück treten, ja was willst Du denn dann noch von der Politik erwarten.
Keiner kann mir weiß machen, das karakterlose Hinterbänkler von SVP und Team K bei größeren Beträgen NEIN sagen, wenn Sie nicht einmal bei 600 Euro die Finger still halten können.
Schuler, Köllensperger und Konsorten zeigen das wahre Gesicht Südtiroler Politiker.
Nur sind die Profis inzwischen intelligent genug, nur hinter verschlossenen Türen Geld anzunehmen.
Selbst der Deutsche Bundeskanzler Kohl ist ein Lügner und Betrüger, hat 2 Millionen heimlich eingesackt.
Von Franz Josef Strauss, einem widerwärtigen Betrüger und Koruptionsverseuchten Menschen allerhöchster Ebene ganz zu schweigen.
besserwisser
gerhard: auch wenn man es 1000 mal schreibt: die 600 waren kein betrug. da konnte ansuchen wer wollte und der beitraggeber hat entschieden wem die euros zustehen. mag sein dass es leute gibt die es nicht gebraucht haetten, aber die tatsache dass jemand einen rechtsanspruch hat auch wenn er politiker ist, das ist noch lange kein verbrechen.
gerhard
Jetzt lass Dich doch nicht auslachen!
Willst Du dieses abgrund schäbige und karakterlose Verhalten noch decken.
Das war eine Bezeichnende Karaktereigenschaft gewissenloser Politiker.
Da gibt es doch nichts zu entschuldigen.
Das war eine Sauerei und so abgrundtief raffgierig.
andreas
Deutscher, ich finde die Razzia bei euren Reichsbürger heute lustig.
Bei den Verhafteten ist sogar eine ehemalige Bundestagsabgeodnete dabei.
Meinst deshalb, dass kein Politiker mehr anständig ist?
gerhard
Kurz und knapp : JA.
Und lustig finde ich das gar nicht. Eher höchst alarmierend und Besorgnis erregend
Ob Deutschland oder Südtirol, Mexiko oder sonst wo auf der Welt.
Geld verdirbt den Karakter.
Das fängt bei 600 Euro an, bei Profis geht es meistens um Millionen.
Aber ich glaube, mit Verlaub, nur Südtiroler Politik sind so dämlich, wegen 600 Euro ihre wahren Karaktereigenschaften offenzulegen!
andreas
Und Scholz schenkt dem befreundeten Bänker x Millionen.
Doch ist lustig, wenn 3 Pfeifen einen Regierungsumsturz planen.
heracleummantegazziani
„Karakter“… ja klar. An der sprachlichen Unfähigkeit wirst du sie erkennen…
artimar
@besserwisser: Wie kommst du zur Aussage, er hatte einen Rechtsanspruch?
Übrigens: Wer einen Antrag ohne die Voraussetzung dafür zu haben, d.h. eine falsche Angabe, Eigenerklärung macht, dessen Antrag wird nicht nur abgelehnt, sondern macht sich strafbar.
annamaria
ACHAMMER MUSS WEG, SOFORT!!!
romy1988
Sven Knoll lässt sich nicht einschüchtern? Hervorragendes Selbstbewusstsein, das ihm aber wenig nützen wird bei dem, was er sich erlaubt hat.
meintag
Ja und wenns danebengeht zieht Er sich nach Innsbruck zurück und macht Einen auf Europäer mit zwei Staatsbürgerschaften.
romy1988
@gerhard: jetzt übertreibst Du aber; zudem muss hier erwähnt werden, dass die 600 € kein Betrug waren. Ich hätte sie als Politiker nicht zurückgezahlt, Punkt.
gerhard
Das war eine ganz billige Lumperei gewissenloser Selbstbediener,
Und es spricht nicht gerade für Dich, wenn Du ein solch schäbiges Verhalten auch noch billigst!
backofen
wissen sie Herr Knoll sie sein der unbeliebte Politiker
eiersock
Achammer der Schirmherr der Aktion von Knoll gegen den LH!!
Wahnsinn!!Wahnsinn!! 1 von beiden muss gehen und Deeg, Noggler, Vallazza, in Sarner Bauer und die Bacher Tresl fu Brixen gleich mit!
gulli
Popcorn und Bierkiste stehen bereit, auf in die nächste Runde: „Ring frei“
andreas
Er veranstaltet 2 Pressekonferenzen, auf welchen er den LH einer Strafttat bezichtigt und sagt nun, er, lasse sich nicht einschüchtern.
Was um alles in der Welt hat dieser Knoll denn in der Birne?
Da nützt dem Knoll auch kein Rückhalt des Weinbergwegs, des Vorbestraften, des Pusterer Anwalts und des Afinger Bauers.
Diese Angelegenheit kann er mit einem Richter klären.
gerhard
nanana, Du führtst hier ja ausnahmslos höchtshonorige Herren (oder soll ich sagen Lumpen) an!!
dn
Wer ist in dieser Farce der Pinocchio?
prof
Ich wäre schon neugerig was die Politik-Ziehmutter von Sven Knoll, Frau Eva Klotz ( welche ich übrigens sehr schätze) von ihren Schützling denkt.