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Kampf gegen die Mafia

Maria Falcone

LH Kompatscher, Maria Falcone und viele Studenten waren bei der Vorstellung der Installation des „Allebaums“ von Gregor Prugger als Symbol des Kampfes gegen die Mafia mit dabei.

Um an die Attentate vor 30 Jahren auf Mafia-Bekämpfer zu erinnern, war Maria Falcone, die Schwester des bekannten Mafia-Ermittlungsrichters Giovanni Falcone, am Dienstag in der Freien Universität Bozen. Nach Falcones Vortrag wurde die Kunstinstallation „Der Allebaum“ (L’albero di tutti) des ladinischen Künstlers Gregor Prugger vorgestellt.

Die 15 Meter lange und über neun Meter breite Tanne steht symbolisch für die über vierhundert im Kampf gegen die Mafia Getöteten. An der Veranstaltung nahmen mit Vertreterinnen und Vertretern sowie Studierenden der Freien Universität Bozen auch mehrere Mitglieder der Landesregierung teil: Landeshauptmann Arno Kompatscher, Landeshauptmannstellvertreterin Waltraud Deeg, Landeshauptmannstellvertreter Daniel Alfreider und Landesrat Philipp Achammer.

Maria Falcone: „Anständige und Ehrliche in der Mehrheit“  

Maria Falcone hob in ihrer Rede hervor: „Wir müssen uns immer vor Augen halten, dass wir mehr sind: mehr anständige und ehrliche Menschen, mehr Unternehmen, die Umwelt und Arbeiter respektieren, und dass effiziente Institutionen die Mafia besiegen werden.“ Gerade zeitgenössische Kunst und Kultur im Allgemeinen seien hilfreich, wenn es darum gehe, Menschen zu vereinen. Auch Sprache könne Engstirnigkeit und Gewalt entgegenwirken, so Falcone. „Hier in Südtirol wollen wir gemeinsam mit den Bildungseinrichtungen und Unternehmen dieses gemeinsame Projekt in Europa weitertragen“, sagte Falcone.

LH Kompatscher: „Mafia betrifft uns alle“

„Der Kampf gegen die Mafia muss im Norden mit der gleichen Aufmerksamkeit geführt werden wie im Süden“, unterstrich Landeshauptmann Arno Kompatscher. Die Mafia sei nicht nur eine sizilianische Angelegenheit, sondern betreffe den gesamten Staat, sagte der Landeshauptmann. „Der Kampf gegen das organisierte Verbrechen muss ein gemeinsamer Kampf sein, der auch über Botschaften einer Kultur der Rechtsstaatlichkeit geführt werden muss, und vor allem auch an die Jugend gerichtet sein muss“, betonte Kompatscher. Die Grödner Künstler würden mit ihren Werken, die nun vielerorts gezeigt werden, genau solche Botschaften weitertragen, sagte der Landeshauptmann.

LH-Stellvertreter Alfreider: „Für Rechtsstaatlichkeit in Bildung und Kultur investieren“

„Um eine starke und widerstandsfähige Gesellschaft aufzubauen, die auf Rechtsstaatlichkeit baut, müssen wir vor allem in Bildung und Kultur investieren – das fördert das Engagement der Zivilgesellschaft“, unterstrich der ladinische Bildungs- und Kulturlandesrat und Landeshauptmannstellvertreter Daniel Alfreider. Gerade „Der Allebaum“ von Prugger, der einige Wochen in Bozen steht, und andere Werke ladinischer Künstler seien hierzu ein Beitrag, sagte Alfreider.

„Der Ermittler Giovanni Falcone und der Richter Paolo Borsellino sind zwei wichtige Symbole – zwei Menschen, die einem Land, das von der Mafia durchdrungen war und stillschweigend den Kopf senkte, neue Hoffnung gegeben haben“, sagte der italienische Bildungs- und Kulturlandesrat und Landeshauptmannstellvertreter Giuliano Vettorato in seiner Videobotschaft an die Studenten. Falcone und Borsellino hätten dem Volk die Kraft gegeben, sich gegen das Verbrechen zu wehren. „Wir müssen uns jeden Tag ein Beispiel an ihnen nehmen, jedem Missbrauch und jedem Verbrechen ins Auge sehen und mit Überzeugung sagen, dass es nicht akzeptabel ist. Stattdessen müssen wir an die Legalität glauben: Es lebe die Legalität“, betonte Vettorato.

Das Kunstwerk „Allebaum“ sei ein stilles Zeichen, das an die vielen Opfer erinnere, die 1993 im Kampf gegen die Mafia ihr Leben verloren haben, sagte die Präsidentin der Freien Universität Bozen, Professorin Ulrike Tappeiner. „Als Freie Universität Bozen wollen wir durch das Treffen mit Maria Falcone ein starkes und klares Signal geben: Die Legalität und Freiheit jedes Einzelnen sind hohes Gut, für das wir uns mit aller Kraft einsetzen; eine Haltung, die wir auch allen unseren Studierenden vermitteln wollen“, sagte Tappeiner. Der „Allebaum“ werde deshalb bis Ende Jänner im Bereich vor den Verwaltungsräumen der Freien Universität in Bozen für alle Bürgerinnen und Bürger sichtbar sein.

Erfreut, seine Installation auch in Bozen auszustellen, zeigte sich auch der Künstler Gregor Prugger: „Gemeinsam mit meinen Künstlerkollegen aus Gröden kann ich so unser starkes Engagement für die Legalität zum Ausdruck bringen.“ Das Kunstwerk, das schon in Palermo und Rom an die Mafia-Opfer erinnert hat, soll Ende Jänner nach Triest weiterwandern.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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