Verrückter Markt

Die Anatomie eines „verrückten“ Energiemarkts: SEV-Vertreter erklären SchülerInnen, wie die Strombörsen funktionieren.

Eine außergewöhnliche Weiterbildungsveranstaltung an der Landesberufsschule für Handel, Handwerk und Industrie „Luis Zuegg“ in Meran: SEV-Direktor Rudi Rienzner und der Geschäftsführer des E-Werks in Prad Michael Wunderer informierten Schüler des Ausbildungsgangs Elektrotechnik und Teilnehmer der Lehrlingsausbildung, deren Lehrer sowie die Direktorin Isolde Moroder über die Preisbildung auf den Strommärkten, den europäischen Handel mit fossilem Gas und die Südtiroler Energielandschaft.

Dabei erklärten die SEV-Vertreter wie die Strombörsen als organisierte Marktplätze funktionieren, warum Gaskraftwerke immer noch preisbestimmend sind, wie sich die Börsenpreise in Europa voneinander unterscheiden und warum der italienische Strommarkt 2022 mit Preissteigerungen bis zu 1.031 Prozent „verrückt“ spielt.

Ein weiteres Thema war die Bildung einer autonomen Regulierungsbehörde in Südtirol und deren Handlungsspielraum – von der Festlegung von Netzgebühren und der Kommunikation mit den Verbraucherinnen und Verbrauchern bis zur Einwirkung auf die Strompreise.

Ein im Auftrag des Südtiroler Energieverbands und der Handelskammer Bozen verfasstes Rechtsgutachten kam zu dem Ergebnis, dass die Bildung einer eigenen Autonomiebehörde möglich und, angesichts der ungenutzten Zuständigkeiten des Landes, sogar „eine Pflicht“ ist.