„Ein neues Kapitel“
Die Landesregierung hat LH Kompatscher ermächtigt, ein Einvernehmen zu unterzeichnen, damit RFI den Bau der Bahnschleife im Riggertal anbahnen kann.
Mit dem Bau der sogenannten Riggertalschleife, einer 3,8 Kilometer langen Bahnverbindung zwischen Schabs und der Linie der Brennereisenbahn, soll die Pustertalbahn direkt mit dem Bahnhof Brixen verbunden werden.
Damit werde ein neues Kapitel im Bahnverkehr in Südtirol aufschlagen, sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher.
Angepeilt werde ein teilweiser 15-Minuten-Takt zwischen Bozen und Brenner sowie Direktverbindungen zwischen Bozen und dem Pustertal im 30-Minuten-Takt.
Die Landesregierung hat nun den Landeshauptmann beauftragt, ein Einvernehmen zu unterzeichnen.
Damit kann die außerordentliche Kommissarin der italienischen Bahngesellschaft RFI, Paola Firmi, die Ermächtigung für den Bau der Bahnschleife erlassen. Bereits in den kommenden Wochen soll die Unterzeichnung erfolgen.
LR Alfreider: „Mehr Fahrten und Zeitersparnis für die Fahrgäste“
„Damit wird der Bau dieser wichtigen Infrastruktur für umweltfreundliche Mobilität nun konkret. Für die Nutzer gibt es in der Folge mehr Fahrten. Zugleich können sie Zeit einsparen“, zeigt sich Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider zuversichtlich.
Mit den beiden neuen Zughaltestellen in Vahrn und Natz-Schabs hätten außerdem noch mehr Menschen Zugang zur Bahn, sagt Alfreider.
Zusammen mit weiteren Bahnprojekten in den anderen Landesteilen sei das Vorhaben für das Schaffen eines Taktfahrplans wichtig: also noch besser aufeinander abgestimmte Fahrten nach einem festen Rhythmus. Gerechnet werde auf der betroffenen Strecke mit einer Zunahme von 750.000 Fahrgästen pro Jahr. Alfreider geht davon aus, dass die Bauarbeiten effektiv ab Sommer 2023 starten können.
Grünes Licht in puncto Umwelt und für die Anpassung der Bauleitpläne
Den Beschluss hatte Raumordnungslandesrätin Maria Hochgruber Kuenzer eingebracht. „Mit dem Beschluss geben wir auch grünes Licht für die Anpassung der Bauleitpläne der Gemeinden Natz-Schabs und Vahrn“, erklärt die Landesrätin.
Bereits eingeholt wurde auch der Untersuchungsbericht der Dienststellenkonferenz. „Vom Umweltbeirat liegt ein positives Gutachten für dieses Vorhaben für mehr nachhaltige Mobilität vor: Es weist allerdings auch darauf hin, sparsam mit den Grundflächen umzugehen sowie für die Einbettung der Bauten in die Landschaft und für geeigneten Lärmschutz zu sorgen“, berichtet Umweltlandesrat Giuliano Vettorato.
Aufwändiges Genehmigungsverfahren
„Gemeinsam mit dem Landeshauptmann, unseren Parlamentariern in Rom und der Bahngesellschaft RFI konnten wir 2021 die endgültige Finanzierung sichern“, sagt Alfreider.
Dem Einvernehmen, das in Kürze unterzeichnet werden soll, ist eine aufwändige Genehmigungsphase vorangegangen.
In diese waren neben dem Land Südtirol und den Gemeinden Vahrn und Natz-Schabs auch das Ministerium für den ökologischen Übergang, das Kulturministerium, das Verteidigungsministerium, das Ministerium für Infrastrukturen und nachhaltige Mobilität und andere Institutionen mit einbezogen.
Zur Abstimmung des Projekts hatte es zuvor zahlreiche Treffen gemeinsam mit der landeseigenen STA – Südtiroler Transportstrukturen AG, die das Vorhaben koordinert, mit der Bahngesellschaft RFI und unter anderem auch mit den Bezirksgemeinschaften Eisacktal und Pustertal gegeben.
Streckenführung der Riggertalschleife
Die fast vier Kilometer lange Schleife für die Bahn im Riggertal verläuft unter der Brennerautobahn A22 und der Brennerstaatsstraße in einem 800 Meter langen Tunnel, überquert den Eisack mit einer 172 Meter langen Bogenbrücke, führt über einen Kilometer entlang der Pustertaler Staatsstraße (SS 49bis) und bindet dann mit einem 350 Meter langen Tunnel und der neuen Haltestelle Natz-Schabs an die bestehende Bahnlinie an.
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