Gerti Drassl in „Heldenplätze“
Autor und Regisseur Calle Fuhr blickt in seinem Monolog „Heldenplätze“ auf die Sehnsucht der Menschen nach dem Außergewöhnlichen, nach Vorbildern, nach den Großen im Ganzen. Und darauf, wie deren Leben mit der eigenen Biografie verknüpft ist – in guten wie in schlechten Zeiten.
Calle Fuhr verknüpft in „Heldenplätze“ eine erfundene Figur – die von Gerti Drassl verkörperte Theresa – mit der realen Geschichte des Toni Sailer. Eigentlich hat Theresa mit ihrer trostlosen Kindheit im Salzburger Land und dem frühen Unfalltod ihres heißgeliebten Bruders Pepi längst Frieden geschlossen, doch nun wagt sie zu erzählen. Gemeinsam mit ihrem Bruder, der Skirennläufer werden wollte, hatte Theresa vor allem ein Idol: Toni Sailer, Träger des Großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich, das Vorbild für Generationen, der Nationalheld, der sich Zeit seines Lebens im Skisport engagierte. Doch nicht nur als Skifahrer war er Legende, auch als Schauspieler und Schlagersänger machte er Karriere. Und wenn sein Film „Der schwarze Blitz“ im Fernsehen lief, saß Theresas Familie in Harmonie zusammen. Doch 2018, neun Jahre nach Sailers Tod, werden schwere Vergewaltigungsvorwürfe aus dem Jahr 1974 gegen Sailer neu aufgerollt. Und Theresa muss sich die Frage stellen, auf wessen Kosten sie ihre glücklichen Erinnerungen aufrechterhält und gerät in einen Kampf zwischen sich und ihrem eigenen Gedächtnis.
Die Aufführungen finden am 22. November im Kulturhaus Schlanders, am 23. November im Forum Brixen und am 24. November im Stadttheater Meran statt jeweils um 20 Uhr statt. Die kostenlosen Einführungen beginnen um 19.30 Uhr. Informationen und Karten im Südtiroler Kulturinstitut unter 0471 313800.
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