Kampf gegen Ableismus
Es ist ein beinahe alltägliches Bild.
Ein Rollstuhlfahrer kann nicht in den Bus oder in den Zug einsteigen, weil es keine Rampe gibt.
Das ist eine offensichtliche Barriere und gleichzeitig eine Diskriminierung. Viele andere Ungleichbehandlungen im Alltag sind allerdings weit weniger augenscheinlich. So werden etwa viele Vorurteile gar nicht als solche wahrgenommen, weiß man im Dachverband für Soziales und Gesundheit.
Der Dachverband für Soziales und Gesundheit hat schon heuer im Sommer begonnen mit der Antidiskriminierungsstelle zusammenzuarbeiten.
Priska Garbin, Leiterin der Antidiskriminierungsstelle, und Silvia Fornasini, Leiterin der Dienststelle für Patientenorganisationen im Dachverband, haben nun bei einem weiteren Treffen über Diskriminierungen diskutiert, denen Menschen mit Behinderungen im Alltag ausgesetzt sind, aber auch chronisch Kranke oder ebenso Menschen mit seltenen Krankheiten betreffen.
Das Fachwort dafür kommt aus der englischen Sprache und lautet „Ableismus“ („ableism“ – „to be able“ = dt. fähig sein).
Dabei geht es um die Gesamtheit von Überzeugungen und Vorurteilen gegenüber Menschen mit Behinderungen, die sich in diskriminierender Sprache und Verhaltensweisen manifestieren. Das können zum Beispiel architektonische Barrieren und feindselige Einstellungen sein. Aber auch Pietismus, die Heroisierung von Behinderung oder deren Verleugnung gehören dazu.
Die Problematik ist sehr vielschichtig und auch eine Frage der Wahrnehmung. Es geht um Einstellungen, die in unserer Gesellschaft so verwurzelt sind, dass sie als normal angesehen werden, und damit meist unbemerkt bleiben, so heißt es in einer Aussendung.
Gemeinsam wollen der Dachverband und die Antidiskriminierungsstelle nun Aufklärungsarbeit betreiben und das Bewusstsein für solche diskriminierende alltägliche Verhaltensweisen schärfen.
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.