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Franz Pichlers Hommage an Evelyn Ortner

Franz Pichler: Ein Paar rote Schuhe für Evelyn Ortner

Franz Pichler gestaltet eine neue Plastik für die Freilicht-Galerie an der Passerpromenade in Meran. Eine Hommage an die Gründerin des Frauenmuseums Evelyn Ortner.

Nach mehrjähriger Pause wird die Meraner Freilicht-Galerie mit einer Hommage des Meraner Künstlers Franz Pichler an Evelyn Ortner (1944-1997) wiederbelebt. Ortner gehört als Gründerin und Leiterin des Frauenmuseums in Meran zu den herausragenden Meraner Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, die das gesellschaftliche Leben der Stadt intensiv geprägt haben.

Franz Pichlers Porträt von Evelyn Ortner erscheint, trotz seiner figurativen Ausführung, nicht als Abbild der 1997 Verstorbenen, sondern wird wegen seines leicht abstrahierten Anklangs zu einer Metapher ihrer schillernden Persönlichkeit. Die auf dem ersten Blick als Herz anmutende Form, verwandelt sich bei längerer Betrachtung zu einem Paar roter Schuhe. Franz Pichler, langjähriger Freund von Evelyn Ortner, setzt dabei ganz bewusst Ortners gemeinhin bekannte Leidenschaft für das Sammeln extravaganter Damenschuhe in Beziehung zu der 2009 in Ciudad Juárez (Mexiko) entstandenen Aktion der „Zapatos Rojos“. Diese Aktion findet weltweit oft parallel zum Tag der Frau, am 8. März, statt. Das Positionieren vieler hunderter roter Damenschuhe auf Straßen und Plätzen steht dabei nicht nur für die Präsenz des weiblichen Geschlechts im öffentlichen Raum, sondern ist ein Aufruf gegen die vielen Misshandlungen von Frauen und häufigen Femizide in patriarchalen Gesellschaften. Pichler verbindet auf ausdruckstarke Weise Ortners Vorliebe für Schuhe und ihre wichtige Arbeit für das Frausein mit einem hochdiffizilen gesellschaftlichen Thema. Die Wahl Franz Pichlers für die künstlerische Umsetzung der Porträtbüste beruht auf seiner hervorragenden bildhauerischen Leistung wie auch auf seiner langjährigen Freundschaft mit Evelyn Ortner, die es ihm erlaubt hat, ein intimes Bild der Verstorbenen in Form einer Plastik zu zeichnen.

2022 wurde auf Veranlassung von Vizebürgermeisterin Katharina Zeller die Freilicht-Galerie an der Passerpromenade mit der Beauftragung von Franz Pichler wiederaufgenommen und dank der freundlichen Unterstützung durch die Raiffeisenkasse Meran realisiert.

Das Projekt MenschenBilder geht auf die 2015 von der damaligen Stadträtin für Wirtschaft und Tourismus, Gabriela Strohmer, und der damaligen Ressortchefin für Kultur und Stadt-Marketing, Barbara Nesticò, gestarteten Initiative zurück. Als Erinnerungsstützen gedacht, machen die Plastiken auf Menschen aufmerksam, die in kultureller und politischer Hinsicht impulsgebend für die Stadt Meran und die Umgebung waren.

Enthüllt wird die Plastik am 2. Dezember  um 11 Uhr an der Passerpromenade.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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