„Schockierende Zahl“
Im Jahr 2021 gab es 870 gemeldete Fälle von Cyberkriminalität in Südtirol. Am häufigsten kam es zu Computerbetrug, Phishing und missbräuchliche Verwendung von Kreditkarten.
von Markus Rufin
Das Internet spielt eine immer größere und wichtigere Rolle. Viele Menschen, vor allem Jugendliche, können sich ein Leben ohne Smartphone und Co. gar nicht mehr vorstellen. „So viele Vorteile das Internet und die immer fortschreitende Digitalisierung auch hat: die Schattenseiten der digitalen Welt dürfen nicht vergessen werden“, betont die Junge Süd-Tiroler Freiheit.
Eine Landtagsanfrage der Süd-Tiroler Freiheit zeigt nun das ungefähre Ausmaß der Cyberkriminalität in Süd-Tirol. Auch wenn die Antwort von Landeshauptmann Arno Kompatscher nicht sehr detailliert ausfällt, bezeichnet die STF die Zahl als „schockierend“:
Im Jahr 2021 berichten die Ordnungskräfte von insgesamt 870 in Zusammenhang mit Cyberkriminalität stehenden Fällen. Hauptsächlich handelt es sich um Computerbetrug, Phishing und missbräuchliche Verwendung von Kreditkarten.
Cybermobbing scheint in der Statistik hingegen weniger oft auf, jedoch ist es offensichtlich, dass viele Fälle erst gar nicht zur Anzeige kommen, geschweige denn als Straftat gewertet werden.
Dabei ist Cybermobbing laut Ansicht der jungen STF ein großes Problem: „Mobbing findet heutzutage nicht mehr nur in der Schulklasse, im Schulhof oder am Arbeitsplatz statt, sondern parallel dazu im Internet. Benutzt werden hierfür oft soziale Netzwerke und Messenger-Dienste wie Facebook und WhatsApp. Dies ist umso gefährlicher und schlimmer für Opfer, da Täter im Internet anonym agieren und eine immens hohe Reichweite mit ihren Taten erreichen können. Die Folgen für die Betroffenen sind oft gravierend.“
In der Antwort wurde auch erhoben, wie viele Informationsveranstaltungen die Post- und Kommunikationspolizei an den Schulen durchführt. Insgesamt habe es 28 Veranstaltungen an den Schulen gegeben.
Die junge STF fordert allerdings noch mehr Prävention und Aufklärung – vor allem in den Schulen. Sie schlägt vor, das Thema „Gefahren im Internet“ im Unterricht als Schwerpunktthema zu behandeln. Dazu könnte man Jugendberater einladen, die den Unterricht begleiten.
Alternativ könnte das Land ein Expertenteam ernennen bzw. einsetzen, welches Schüler in ganz Südtirol über die Gefahren des Internets aufklärt.
„Auch wenn Cybermobbing und andere Delikte im Internet nie gänzlich verhindert werden können, mit Prävention und Aufklärung kann bereits sehr viel erreicht werden“, ist die Junge Süd-Tiroler Freiheit überzeugt.
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