Die Superbonus-Sorgen
Einen neuen Kurs hat die italienische Regierung hinsichtlich Superbonus eingeschlagen: Schon im Jahr 2023 wird der Prozentsatz herabgesetzt. Dies könnte für bereits ausgestaltete Projekte eine Neuplanung bedeuten.
Ziel des im Jahr 2020 eingeführten Superbonus war es, die Wirtschaft nach Corona wieder anzukurbeln.
Dies sei zum Großteil auch gelungen, bestätigt lvh-Präsident Martin Haller: „Mit dem Steueranreiz konnten neue Bauprojekte auf den Weg gebracht, Planungssicherheit gewährleistet und Investitionen von privater als auch öffentlicher Hand angeschoben werden.“
Vor allem Kondominien nutzen die Abschreibungsmöglichkeit für größere Sanierungsprojekte.
Mit der neuen italienischen Premierministerin Giorgia Meloni wurde vor wenigen Tagen eine neue Kursrichtung eingeschlagen.
Der Superbonus soll bereits nächstes Jahr auf 90 Prozent herabgesetzt werden, 2024 auf 70 und 2025 auf 65 Prozent. Diese Entscheidung stellt Vergabestellen und Projektanten vor eine neue Herausforderung.
Haller erläutert: „Investitionsanreize sind immer positiv zu bewerten, da sie Vorteile für die Bauherren und die Bauwirtschaft mit sich bringen. Diese kurzfristige Änderung kann aber negative Auswirkungen zur Folge haben. Es bestehen derzeit nämlich viele Projekte, die mit dem Superbonus in Höhe von 110 Prozent geplant wurden. Diese sind nun im Grunde hinfällig und müssen wieder neu geplant und berechnet werden. Gerade im Falle von Kondominium, wo jede Partei mitentscheidet, kann es zu Verzögerungen oder sogar Aufschüben kommen.“
Bedauerlicherweise würden in Italien immer wieder kurzfristige Entscheidungen getroffen, ohne dass darüber nachgedacht werde, welche Auswirkungen diese auf bestehende oder geplante Projekte haben. „Bleibt zu hoffen, dass Investitionsanreize mit Steuervorteilen Teil einer langfristigen Wirtschaftspolitik sind“, bekräftigt der lvh-Chef.
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Kommentare (19)
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fakt60ist
Es scheint so, dass ohne Beiträge und Boni anscheinend nichts mehr läuft in unserem Land. Es wäre da mal besser, eine Studie für die Gründe dieses Debakels in Auftrag zu geben. Lassen wir endlich dem Bürger mehr Geld in ihre Taschen, heute wird dem Bürger der sich sein Geld noch wirklich verdient, quasi alles aus der Tasche gezogen, dann wird an zentraler Stelle ein rießengroßer Geldhaufen geschaffen, und dort hin verteilt , wo die Macht der regierenden gesichert wird. Eines muss mal auch gesagt werden. Immer wenn irgendwo neue Beiträge hingeschoben werden, muss erst mal jemand anderen dieses Geld weg genommen werden. Das sind dann in der Regel die produktiven Menschen, denen immer mehr genommen wird. Eine „Schande“!
schwarzesschaf
Es ist ehr das problem das die baufirmen sich die taschn voll gemacht haben mit den 110 bonus sie konnten verlangen was sie wollten davor kostete der qm 70 euro nun 150 aber bitte nichtbimmer den material die schuld geben das dies so teuer sei. Und da muss man sagen sicher will drr materialverkäufer auchbein geschäft machen wenn die anderen auch knete verdienen es ist ein kreislauf. In den wohnungen werden gleich schon 30 tausend mehr eingerechnet kriegt man ja vom land und geholfen ist im endeffekt nur wieder den verkäufer
ostern
@fact60ist
Genau , den Nagel auf den Kopf getrofffen. Das Beitragssystem in unserem Land Südtirol ist nur zum „kotzen“, Nutznieser sind immer dieselben Lobbys.
foerschtna
Du hast den Nagel genau auf den Kopf getroffen. Steuern runter und weg mit dem ganzen Beitragsmist.
netzexperte
@fakt60ist genauso ist es! Dieses Beitrags- und Subventionssystem müsste sofort, aber sowas von sofort abgeschafft werden, allem voran dieser Superbonus-Schwachsinn. Die Wirtschaft, die Baubranche sowie alle daran hängenden Branchen würden sich dann endlich wieder normalisieren.
franz19
Immer am jammern, warum sollen manchen ganze Kondominien oder Privatgelder mit Steuergelder saniert werden…Vielleicht kommen die Kosten der Baumaterialien wieder auf normale Preise und 20% kann sich jeder selber finanzieren!!@
schwarzesschaf
Genau so ist es
steve
Noch nie hat eine Maßnahme des Staates so viel gekostet und hat so wenigen was gebracht.
Conte und die M5S waren halt wahre Meister im Schulden machen.
romy1988
Der Superbonus ist nichts anderes als ein künstliches Aufrechterhalten der Wirtschaft. Kann es sein, dass wir zu viele Baufirmen und Handwerksbetriebe haben? Sind nicht auch sie mit Steueranreizen künstlich aus dem Boden gestanzt worden? Ein Zuviel davon kann für unser kleines Land auch zuviel sein.
criticus
Herr „Oberjammererer“, auf der einen Seite gut so, denn heute einen Handwerker bekommen ist leider eine fast „ewige Wartezeit“ inklusive der Frechheit seitens der Handwerker den Kunden nicht zurückzurufen, bzw. zu ignorieren. So praktizieren das momentan 70% ihrer Leute. Und hören Sie bitte mit den ewigen Nachwuchssorgen auf, es war ja der LVH der die Lehrjahre (teilweise 5 Jahre!) wegen der Sozialabgabenbegünstigungen erhöht hat und gleichzeitig den Lehrlingen weniger Lohn bezahlt. Einfach zum Kotzen ihr Gejammere!
morgenstern
Wetten, der „Plärrer“ grinst bei der nächsten Landtagswahl von einem Wahlplakat.
nochasupergscheiter
110 Prozent welcher Blödsinn.. Absahnen tun eh nur die grossen Firmen… Gaunereien ohne Ende, alles unbezahlbar…
In Deutschland meckern sie wegen den Preissteigerungen, wenn man vergleicht sind die Preise im Land südtirol weit höher..
werden demokratische Entscheidungen getroffen, lacht man ein wenig darüber und sagt die Mehrheit ist eben blöd…
lvh ist auch nur ein Verein für die grossen Handwerker für den kleinen wird nichts getan, der könnte höchstens für den grossen die drecksarbeit machen, wenn der grosse den Gewinn abschöpft
leser
Haller
Dass egal ob 110 oder 90% es sich hier um einen ausgemachten Blödsinn handelt ist bei dir handwerkerchef noch nicht angekommen
Kümmer dich darum dass ihr besten handwerkerchefe der Welt euren Schafen die 3000 Euro gebt
Oder brauchst du da auch wieder ein aufbaiprogramm?
2xnachgedacht
@leser
und im gegenzug 80€ / stunde von ihnen kassiert…
semperoper
Endlich haben auch andere hier im Forum das Problem erkannt, ich kann mich nur wiederholen: dieser Superbonus ist eine unglaubliche Ungerechtigkeit. Privaten wird mit Steuergeldern ihre Bude saniert, die sie dann, wenn sie sie nicht selbst brauchen, überteuert weitervermieten/-verkaufen, an jene, von denen sie vorher die Gelder bekommen haben. Das sind vor allem solche Bevölkerungsgruppen, die selbst keine Immobilie haben und damit den Superbonus nicht beanspruchen können, also tendenziell Arbeiter, Angestellte und vielleicht auch Selbständige mit geringem Einkommen.
exodus
Der Superbonus hat bereits 38 Milliarden € Loch in die Italienischen Finanzen gerissen. Topfinanzer Dragee war total gegen diesen Geldverschleiß….
leser
Exodus
Aber man rettet Schlaumeier
Und nicht die alögemeinheit
dn
Es sollen ruhig alle die Inflation spüren (wäre fein, wenn dies auch für die Politiker gelten würde).