Nagano in Bozen
Ein Saisonhighlight: Stardirigent Kent Nagano und das Haydn Orchester interpretieren Haydns Oratorium „Die Schöpfung“ im Stadttheater Bozen.
Am 18. November um 20 Uhr leitet Kent Nagano im Rahmen der Saison 2022/23 des Haydn Orchesters eine Aufführung von Haydns berühmten Oratorium „Die Schöpfung“ im Stadttheater Bozen.
Mit der Audi Jugendchor-Akademie, dem Tenor Christoph Prégardien, dem Bass David Steffens und der Sopranistin Marie-Sophie Pollak stehen an diesem Abend herausragende Sängerinnen und Sänger auf der Bühne.
Das italienweit exklusive Konzert – ein Höhepunkt im diesjährigen Programmangebot des Haydn Orchesters – wird am 19. November in Trient (Auditorium S. Chiara, 20.30 Uhr) wiederholt und im überregionalen Radioprogramm der RAI (Radio3 Suite) live übertragen. Tickets sind online ([email protected]) oder an der Theaterkasse im Stadttheater Bozen erhältlich (Vormerkung: Tel. 0471 053800)
„Joseph Haydn ist der tragende Pfeiler der von mir gestalteten Konzertsaison. Um die Identität des Klangkörpers zu stärken, schien es mir wichtig, das Orchester zu einem privilegierten Gesprächspartner von Dirigenten zu machen, die seine Einzigartigkeit als Haydn-Interpret zur Geltung bringen können. Das überzeugte Kent Nagano, einem gemeinsamen Projekt zuzustimmen. Mit diesem Dirigenten wollen wir auch die Vision eines Orchesters entwickeln, das zum Bezugspunkt für die Interpretation von Gegenwartsmusik wird“, erklärt Giorgio Battistelli, dessen Vertrag als künstlerischer Leiter des Haydn Orchesters kürzlich bis 2026 verlängert worden ist.
„Nach der ‘Schöpfung’ wird Kent Nagano im Juni als Saisonabschluss Haydns „Die letzten sieben Worte unseres Erlösers am Kreuze“ dirigieren. Ich wollte mit der „Schöpfung“ zu beginnen, um zu zeigen, dass ich in diesem dramatischen Moment eine Musik aufgreifen möchte, die zur Wiedergeburt einlädt. Auch das andere Oratorium ist von besonderer Bedeutung: Es ist in einer Zeit, in der die Welt die Orientierung verloren zu haben scheint, wichtig, zu einer Dimension des Denkens und des Glaubens zurückzukehren“.
Das Oratorium “Die Schöpfung” wurde in den Jahren 1796 bis 1798 während eines Aufenthalts des Komponisten in London komponiert und am 29. und 30. April 1798 im Schloss Schwarzenberg in Wien im Rahmen einer privaten Veranstaltung uraufgeführt. Am Cembalo saß Antonio Salieri, Haydn dirigierte selbst. Die erste öffentliche Aufführung fand am 19. März 1799 im „Hoftheater nächst der Burg“ in Wien statt.
Das Libretto stützt sich auf zwei Hauptquellen: die Bibel (Genesis, Psalmen) und John Miltons Epos „Paradise Lost“. Der Erfolg der Musik war überwältigend: Die Begeisterung für die „Schöpfung‘“ war so groß, dass die Eintrittskarten für die Premiere 1799 restlos ausverkauft waren und das Oratorium allein in Wien bis zum Tod des Komponisten im Jahr 1809 fast 40-mal aufgeführt wurde.
Der gebürtige Kalifornier Kent Nagano gilt als einer der herausragenden Dirigenten weltweit, sowohl für das Opern- als auch für das Konzertrepertoire. Seit der Spielzeit 2015/16 ist er Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Hamburgischen Staatsoper und Hamburgischer Generalmusikdirektor des Philharmonischen Staatsorchesters.
Zudem war er von 2006 bis 2020 Music Director des Orchestre symphonique de Montréal und wurde im Februar 2021 zu dessen Ehrendirigent ernannt. Seit 2006 ist er Ehrendirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin sowie seit 2019 Ehrendirigent des auf historische Aufführungspraxis spezialisierten Orchesters Concerto Köln. 2021 erschienen eine 3-CD-Box mit Werken von Olivier Messiaen mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter seiner Leitung sowie im Berlin-Verlag das Buch „10 Lessons of my Life – Was wirklich zählt“, in dem sich der prominente Dirigent an zehn entscheidende Begegnungen in seinem Leben erinnert.
Im Verlauf seiner Karriere hat Nagano für zahlreiche Labels CD-Aufnahmen eingespielt, darunter Decca, Sony Classical, Pentatone, Deutsche Grammophon und Harmonia Mundi.
Ähnliche Artikel
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.