Kommissar beim LH
Der OSZE-Hochkommissar für Nationale Minderheiten Abdrakhmanov und Landeshauptmann Kompatscher haben sich in Bozen getroffen.
Die Geschichte und Gegenwart der Autonomie in Südtirol und ihre Vorbildwirkung für viele mehrsprachige Gebiete stand im Mittelpunkt eines Gesprächs zwischen dem OSZE-Hochkommissar für Nationale Minderheiten Kairat Abdrakhmanov und Landeshauptmann Arno Kompatscher am Montag in Bozen.
Abdrakhmanov und Kompatscher waren sich einig, dass der in Südtirol erreichte Standard wesentlich zum Schutz der Minderheiten, zum Zusammenleben der verschiedenen Volksgruppen und zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung des Landes beigetragen habe.
„Man kann zwar kein Modell zur Gänze auf andere übertragen“, sagte der Hochkommissar der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), „aber viele Elemente der Südtirol-Autonomie können als Grundlage für den Minderheitenschutz in anderen, leider oft konfliktreichen Situationen dienen.“
Als wichtige Elemente eines funktionierenden Zusammenlebens mehrerer Volksgruppen nannte der Landeshauptmann unter anderem das Grundbekenntnis zum Schutz von Kultur, Sprache und Traditionen nationaler Minderheiten ebenso wie finanzielle Eigenständigkeit. „Besonders wirksam ist Minderheitenschutz, wenn er international verankert ist“, sagte Kompatscher: „In Südtirol ist das durch die zwischenstaatlichen Abkommen und durch eine eigene UNO-Resolution der Fall. Damit kann keine Regelung einseitig abgeändert werden.“ Letztlich brauche es das Vertrauen aller Beteiligten. Das sei nur langfristig durch dauerhafte Gesprächsbereitschaft und Vertragstreue zu erreichen.
Abdrakhmanov nutzte seinen Aufenthalt in Südtirol, um sich auch bei Eurac research über die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Autonomiefragen und deren Dokumentation zu informieren.
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