Koks am Steuer
Entlang der Autobahn gibt es ab sofort medizinische Kontrollen, mit denen Lenker unter Drogeneinfluss aus dem Verkehr gezogen werden können.
Wer glaubt, sich nach der Einnahme von Drogen ans Steuer setzen zu können, sei gewarnt:
Auf der A22 können ab sofort medizinische Kontrollen der Stufe 2 durchgeführt und bei einem positiven Befund die Autolenker an Ort und Stelle wegen Verstoßes gegen Artikel 187 der Straßenverkehrsordnung angeklagt werden, in dem es heißt:
„Wer nach der Einnahme von Suchtmitteln oder psychotropen Stoffen in verändertem psychischem und physischem Zustand am Steuer ist, wird mit einer Geldbuße zwischen 1.500 und 6.000 Euro sowie mit einer Haftstrafe zwischen sechs Monaten und einem Jahr bestraft.“
Die Feststellung der Straftat hat auf jeden Fall als zusätzliche Verwaltungsstrafe die Aussetzung des Führerscheins für ein bis zwei Jahre zur Folge. Gehört das Fahrzeug einer Person, die nicht in die Straftat verwickelt ist, so wird die Dauer der Aussetzung des Führerscheins verdoppelt.
Bislang hat es zwei Kontrolltage gegeben, und zwar am Vormittag des 17. Oktober an der Mautstelle Brenner in Sterzing und am Vormittag des 31. Oktober an der Ausfahrt der Raststätte Paganella Ost.
Dabei sind von insgesamt 83 kontrollierten Personen drei positiv auf Drogen getestet worden, alle drei hatten Kokain konsumiert.
Die Brennerautobahngesellschaft hat die Kontrollen – organisiert und durchgeführt von der Verkehrspolizei der Abteilungen Trentino-Südtirol und Belluno – durch die Bereitstellung des notwendigen medizinischen Labors und eine personelle Unterstützung mitgetragen. „Sicherheit im Verkehr ist das Ergebnis vieler Faktoren“, kommentiert Geschäftsführer Diego Cattoni.
„Einer davon ist der klare Verstand jener Menschen am Steuer der Fahrzeuge, die mit uns unterwegs sind. Es ist daher entscheidend, dass die Verkehrsteilnehmer auf der Autobahn weder unter Alkohol- noch unter Drogeneinfluss stehen. Wir begrüßen es deshalb, dass die üblichen Kontrollen durch Drogentests ergänzt werden.“
Durch ein mobiles Labor mit entsprechender Ausstattung und medizinischem Personal vor Ort kann zukünftig vermieden werden, dass biologische Proben an eine andere Stelle gebracht werden müssen, um den endgültigen Beweis für Drogen am Steuer zu erbringen.
„Der Kampf gegen Drogen im Straßenverkehr zählt zu den absoluten Prioritäten der Verkehrspolizei“, betont die Leiterin des Oberlandeskommandos der Verkehrspolizei für Trentino-Südtirol und Belluno, Francesca Montereali. „Die Statistiken auf gesamtstaatlicher Ebene zeigen klar auf, dass nicht in der Prävention verstärkt darauf gesetzt werden muss, insbesondere jungen Menschen eine Kultur der Straßenverkehrssicherheit zu vermitteln, sondern auch eine konsequente Strafverfolgung notwendig ist“, so Montereali.
„Dank des wertvollen Beitrages des Autobahnkonzessionärs der A22 ist es möglich, sowohl in der Provinz Trient als auch in der Provinz Bozen mithilfe eines hochentwickelten mobilen Labors und der Anwesenheit von Ärzten direkt an der Straße diesen Dienst einzurichten.“
Zufrieden zeigt sich auch der Technische Generaldirektor Carlo Costa.
„Der Betrieb einer Autobahn ist eine komplexe Aufgabe, die nur in Zusammenarbeit mit allen Akteuren optimal bewältigt werden kann. Ich denke, dass die Kooperation zwischen der Straßenpolizei und der Brennerautobahngesellschaft – trotz einer klaren Trennung der jeweiligen Rollen – zu jenen Merkmalen zählt, die unsere Autobahn besonders effizient machen.“
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