Wie viel Fleisch tut gut?
Wie viel Fleisch darf/kann/soll es noch sein. Die Verbraucherschützer sagen, man sollte pro Woche nicht mehr als 450 Gramm Fleisch essen.
Bis vor wenigen Jahrzehnten war Fleisch ein Nahrungsmittel für besondere Anlässe.
Heute ist es ein Billigprodukt, das täglich leistbar ist – jedenfalls in den Industrieländern. Möglich macht dies die Massentierhaltung, die möglichst billig möglichst viel produziert.
Dieses „System Fleisch“ verursacht jedoch unermessliches Tierleid, Landgrabbing, die Zerstörung von Regenwald, den Verlust der Artenvielfalt und die Verdrängung von Wildtieren, den Verbrauch von Boden, Wasser und Energie, den massiven Einsatz von genmanipulierten Pflanzen und Pestiziden, die Überdüngung von Böden und die Belastung des Grundwassers mit Nitrat, klimaschädliche Treibhausgasemissionen, die Entstehung antibiotikaresistenter Keime und neue Zoonosen, so die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) in einer Aussendung.
Ein zu hoher Fleischkonsum wird zudem mit zahlreichen Erkrankungen beim Menschen in Verbindung gebracht, so die VZS.
Rund 59 Kilogramm Fleisch hat jeder Österreicher und jede Österreicherin statistisch im Jahr 2021 verzehrt: durchschnittlich 161 Gramm pro Tag, 1.130 Gramm pro Woche.
Die Österreichische Gesellschaft für Ernährung empfiehlt dagegen, aus gesundheitlichen Gründen wöchentlich nicht mehr als drei Portionen Fleisch à 100 bis 150 Gramm zu essen, also höchstens 300 bis 450 Gramm pro Woche.
Der tatsächliche Verzehr beträgt also das 2,5- bis 3,75-Fache der empfohlenen (Höchst-)Menge!
Gesunde Nahrung für alle Menschen auf der Erde zu produzieren und dabei die ökologischen Grenzen des Planeten nicht zu überschreiten: das ist der Anspruch der so genannten Planetary Health Diet, der Planetarischen Ernährung. Laut diesem Konzept bilden Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen die Basis der Ernährung.
Tierische Produkte wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte und Eier können, in geringen Mengen, die Ernährung ergänzen. In Bezug auf Fleisch bedeutet das durchschnittlich eine Portion (rund 100 Gramm) rotes Fleisch plus eine bis zwei Portionen (rund 200 Gramm) weißes Fleisch pro Woche, je nach den lokalen und persönlichen Ernährungsgewohnheiten kann die Menge geringer oder ein bisschen höher sein.
„Die Empfehlungen für einen gesunden und ökologisch vertretbaren Fleischverzehr weisen in Richtung einer flexitarischen Ernährung“, resümiert Silke Raffeiner, die Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Südtirol. „Damit ist eine überwiegend pflanzliche Ernährung mit gelegentlichem, bewusstem Konsum von hochwertigem Fleisch gemeint.“
Lucio Lucchin, der Initiator des Projekts „RI-NUTRI“ und vormals Primar des Dienstes für Diätetik und klinische Ernährung im Krankenhaus Bozen, meint: „Ein angemessener Verzehr von Lebensmitteln tierischen Ursprungs ermöglicht es auch, Tiere unter besseren, ethisch vertretbaren Bedingungen zu halten.“
Eine Übersicht über die aktuellen Veranstaltungen im Rahmen des Projekts RI-NUTRI (Vorträge in italienischer Sprache) ist auf der Internetseite https://www.upad.it/ri-nutri/ zu finden.
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Kommentare (7)
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andreas1234567
Hallo nach Südtirol,
es gibt lokal und naturnah hergestellte Fleischprodukte, Südtirol ist geradezu ein Paradies in dieser Hinsicht.
Und deswegen kann es auch zu konkurrenzfähigen Preisen angeboten werden, das Schöpserne und der Bockbraten.
Wer es teurer mag greift zu Wildgerichten.Das sind allesamt Produkte die von endlosen Handelsketten und Transportwegen entlastet sind.
Es ist einfach ein Ärgernis wenn diese Produkte auf der Speisekarte verschmäht werden und lieber das TK-Schnitzel und der Convienience-Gulasch genommen wird, der Wirt verdient leider allemal besser an dem Fertigzeugs.
Diese heimischen Fleischprodukte werden aber von den bösen Bergbauern und den superbösen Jägern bereitgestellt und deren Produkte zu empfehlen geht daher anscheinend nicht im grün lackierten Ideologieoberlehrerkosmos.
Ich vermisse eine Warnung vor dem Presspampenzeugs was gemeinhin als Fleischersatz angepriesen wird mit all den schönen Farbstoffen,Verdickungsmitteln, zweifelhaften Erzeugerquellen insbesondere bei Soja und den ganzen Zusätzen an Zucker,Fett und Geschmacksstoffen damit das Ganze ausschaut wie Fleisch und auch „schmeckt“ wie Fleisch.
Auf Wiedersehen auf einem gescheiten Berggasthof bei einem lokal produziertem Fleischteller
andreas1234567
..im Übrigen, das Symbolbild ist eine komplette Frechheit.
Wie oben ausgeführt ist bewusster und lokaler Fleischkonsum eben gerade „Planetenrettung“ und wer diesen hochwertigen Lebensmitteln Zugang zu seinem Speiseplan aus Überzeugung gewährt ist schlichtweg beleidigt mit diesem knapp vor der Adiposität stehendem und wahrscheinlich „verhaltensoriginellem“ Vorpubertären.
Ich habe dutzende Fotos von einem fein hergerichtetem Teller mit heimischen Kleintiervieh und händisch produzierten Knödeln, bei Bedarf sende ich solche „fair&lokal produzierten Bilder“ der Redaktion zu damit man nicht auf diese unmöglichen und beleidigenden Propagandabilder zurückgreifen muss..
Auf Wiedersehen auf einem gescheiten Südtiroler Gasthof
treter
Ich esse seit über 15 Jahren kein Fleisch mehr und lebe immer noch hi hi hi!!
Ehrlich gesagt mir graust davon vor allem wenn ich an das ganze Tierleid dabei denke, vor allem die halal-Schlachtungen mittlerweile auch hierzulande!!
gredner
Das Problem ist nicht der Fleischkonsum. Es ist egal, was wir essen, ob Fisch, Fleisch, Gemüse oder synthetisch hergestellte Nahrung die uns mit Kalorien, Mineralien und Vitaminen versorgt…
Das Problem ist die Viehhaltung, die maßgeblich an der Klimaerwärmung Schuld ist: mit über 25% an Methan-Ausstoß sind diese essbaren Viecher der Klimakiller Nummer 1. Aus diesem Grund sollten wir wenige Fleisch konsumieren.
tirolersepp
Weniger Fleischkonsum und viele Probleme wären gelöst !
Upps ich müsste da auch mitmachen !