Barrierefreier Wald
In Mira (VE) entsteht mit der Unterstützung von Volksbank der erste barrierefrei angelegte Wald in Italien.
Am Samstag, 12. November, hat die Volksbank den barrierefrei und inklusiv gestalteten „Moranzani-Wald“ der Öffentlichkeit und den lokalen Behörden vorgestellt. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit der Stiftung Emma und mit Etifor, einem Spin-off Unternehmen der Universität Padua, entwickelt. Bei der Pflanzung des ersten Baumes waren Volksbank Generaldirektor Alberto Naef und Vizepräsident Giuseppe Padovan anwesend. An der Zeremonie nahmen auch Marco Dori, Bürgermeister von Mira, und die lokalen Gemeinderäte Chiara Poppi und Albino Pesce teil.
In der venezianischen Gemeinde Mira, entlang des Naviglio del Brenta, entsteht auf einer Fläche von über 50.000 Quadratmetern der erste barrierefrei angelegte Wald Italiens. Das bedeutende Aufforstungsprojekt, das im Sinne der Inklusion auch soziale Funktionen übernimmt, wird größtenteils von der Volksbank finanziert. Heute wurden die ersten hundert der insgesamt 5.300 Bäume gepflanzt. Durch den Einsatz von 17 verschiedenen Baum- und Straucharten soll der neue Wald die biologische Vielfalt fördern und der territorialen Aufwertung dienen.
Bei der Pflanzung des ersten Baumes waren auch Vertreter der Gemeinde Mira und der Region Veneto anwesend. Das Projekt hat eine Ausschreibung und Co-Finanzierung des Ministeriums für den ökologischen Wandel gewonnen. Die Anwesenden konnten sich vor Ort von der Werteorientierung dieser Initiative überzeugen: Inklusion, nachhaltige Entwicklung der Region und Nähe zur lokalen Gemeinschaft.
„Die Volksbank stellt heute ihr erstes Aufforstungsprojekt vor. Diese Initiative gibt uns die Möglichkeit, einen wichtigen Beitrag für mehr Nachhaltigkeit in unserem venezianischen Einzugsgebiet zu leisten. Eine Investition, mit der wir ehrgeizige Ziele in ökologischer und sozialer Hinsicht verfolgen, ganz im Einklang mit unserem Strategieplan ‚Sustainable 2023‘ und der Ausrichtung des nächsten Strategieplans. Was die Umwelt betrifft, wird vor allem die Artenvielfalt gefördert: Im neuen Wald finden 17 verschiedene Baumarten ihr Zuhause. Gleichzeitig unterstützt uns das Projekt dabei, CO2-Neutralität zu erreichen. Über einen Zeitraum von 10 Jahren werden etwa 660 Tonnen CO2-Emissionen eingefangen“, erklärt Alberto Naef, Generaldirektor der Volksbank.
Im Laufe des Vormittags sind die ersten 100 der 5.000 von der Volksbank gespendeten Bäumen eingepflanzt worden. Hinzu kommen über 250 Bäume, die von Privatpersonen und Unternehmen über die Webseite https://www.wownature.eu/areewow/bosco-moranzani/ gesponsert werden können.
Die Pflanzung der Bäume wird im Frühjahr 2023 abgeschlossen. Sie erfolgt unter Beachtung der Rhythmen der Natur und der Vorgaben für eine verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung. Die Bäume tragen aktiv zum Boden- und Klimaschutz bei, da sie die Wasserspeicherung regulieren, die Luftverschmutzung verringern, den Klimawandel abmildern und die Artenvielfalt von Flora und Fauna fördern.
Barrierefreiheit und Inklusion spielen bei diesem Projekt eine wichtige Rolle. Dieser Aspekt wird durch die Stiftung Emma gefördert. „Wir wollen, dass dieser Wald auch die sozialen Aspekte der Lebensqualität verbessert und zu einem regionalen Bezugspunkt wird. Der Wald soll den Menschen, Vereinen und Körperschaften offenstehen, ganz im Sinne der Ziele, die die Stiftung Emma verfolgt: gemeinschaftliche Nutzung und Inklusion. Wir stellen unsere Ressourcen und Strukturen zur Verfügung, um Synergien zu schaffen“, erklärt Stefano Marangoni, Präsident der Stiftung Emma.
Das Gebiet soll im Laufe der Jahre so ausgebaut werden, dass es von Menschen mit Beeinträchtigung – nicht nur motorischer Natur, sondern auch im Zusammenhang mit neurologisch-kognitiven Störungen oder chronisch-degenerativen Krankheiten – besucht und erlebt werden kann. In der Konzeption des Waldes werden Barrieren abgebaut sowie Dienstleistungen und Aktivitäten vorgesehen, die den verschiedenen Bedürfnissen entgegenkommen, damit jeder seine persönliche Beziehung zur Natur aufbauen kann. Außerdem werden Rad- und Fußgängerwege angelegt, die eine sichere Nutzung für Menschen mit motorischen Beeinträchtigungen gewährleisten. Sitzgelegenheiten, eigens ausgestattete Rastplätze sowie tastbare Beschilderungen mit Blindenschrift, werden den Erlebnisraum Wald bereichern.
„Beeinträchtigung ist kein Synonym für Krankheit, sondern ein Lebenszustand, der bestimmt wird von der Interaktion mit der Außenwelt und der Unfähigkeit der Gesellschaft, spezifischen Bedürfnissen gerecht zu werden. Je unzugänglicher die Umgebung ist, desto höher ist die Beeinträchtigung des Betroffenen. Der „Moranzani-Wald“ entspringt der Idee, dass jeder das Recht hat, die Natur zu genießen. Dieses Projekt ist das erste in Italien, wo der Wald nicht nachträglich behindertengerecht ausgestattet wurde, sondern bereits in der Planungsphase barrierefrei und inklusiv entstanden ist“, unterstreicht Ilaria Doimo, Projektleiterin bei Etifor.
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