„Hochwertige Ausbildung“
Im Rahmen der WorldSkills in Bozen fand ein Austausch zur Zukunft der Berufsausbildung und den Chancen für die Nachwuchsgenerationen statt.
Bozen in eine internationale Wettkampfbühne zu verwandeln, war eine einzigartige Chance für Südtirol. Davon sind Organisatoren, Politik und Wirtschaft sowie Partner und Sponsoren der WorldSkills Competition Special Edition 2022 überzeugt. Am Freitag fand im Rahmen der Berufsweltmeisterschaft in der Messe Bozen der erste WorldSkills Presse Talk statt. Dabei diskutierten Gert Lanz (offizieller Delegierter von WorldSkills Italy), Alexander Amiri (Director of Sponsorship and Partnership WorldSkills International), Philipp Achammer (Bildungs- und Wirtschaftslandesrat), Martin Haller (lvh-Präsident), Virginia Maria Tanzer (Direktorin der Landesberufsschule Schlanders) und Valentina Aprea (ehemaliges Mitglied des italienischen Parlaments und ehemalige Regionalassessorin der Lombardei für Arbeit und Bildung) über den Mehrwert der Austragung eines Berufswettbewerbs in Südtirol und über die zukünftigen Herausforderungen an die Berufsausbildung.
Für Lanz steht fest: „Einmal einen WorldSkills Berufswettbewerb organisieren zu dürfen, ist für uns eine große Ehre und Chance zugleich.“ In dieselbe Kerbe schlug auch Landesrat Achammer, welcher darin eine einzigartige Möglichkeit sieht, die Ausbildung auf höchstem Niveau zu präsentieren. Besonders stolz zeigte sich Berufsschuldirektorin Tanzer, zumal beide Südtiroler Teilnehmer aus ihrer Berufsschule kommen. „Manuel und Martin sind Vorbilder, die andere mit ihrem Ehrgeiz und ihrer Leistung anstecken“. Lob für die ausgezeichnete Organisation des Berufswettbewerbs in Bozen kam von Alexander Amiri: „Südtirol hat die Organisation des Wettbewerbs mit Bravour gemeistert.“ Auch Valentina Aprea unterstrich die Vorbildfunktion von Südtirol für die restlichen italienischen Regionen.
Im Rahmen der Gesprächsrunde kamen einige wichtige Herausforderungen zur Sprache, welche für die Weiterentwicklung der beruflichen Ausbildung ausschlaggebend sind. „Die Berufsausbildung in Südtirol ist bereits sehr attraktiv, wir stehen allerdings vor einer demografischen Herausforderung, die es zu lösen gilt“, betonte Achammer. Auch wenn die Lehrlingskurve wieder leicht im Steigen ist, so herrscht nach wie vor Fachkräftemangel. „Umso wichtiger ist es, dass die Betriebe zeigen, was sie ausmacht und welche Zukunftschancen sie jungen Menschen bieten“, erklärte Haller. Ebenso wichtig sei dem Bedürfnis der Work-Life-Balance der Jugend Rechnung zu tragen. Dazu unterstrich Tanzer: „Nicht nur die Schule und die Arbeitsweisen haben sich verändert, sondern auch die Jugend selbst und darauf sollten Ausbilder wie Lehrpersonal vermehrt eingehen.“ Gelingen könne all dies nur in Kooperation und Partnerschaft. „Um all diese Herausforderungen zu meistern, benötigen wir die Betriebe, die als Innovationstreiber fungieren. Sie haben die Chance und Möglichkeit, Softskills bei den Jugendlichen zu entwickeln wie z.B. Flexibilität, Lösungsorientierung, Stressresistenz u.ä.“, erklärte Amiri. Unverzichtbar in dem gesamten Bildungssystem und -prozess ist auch die Rolle der Eltern. „Nur wenn wir die verschiedenen Bedürfnisse aller beteiligten Akteure in dieses System einfließen lassen, können wir langfristig erfolgreich sein. Ziel ist es zu vermitteln, dass das Handwerk eine hochwertige Ausbildung bietet“, sagte Lanz.
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