Die ersten Balkonkraftwerke
Kürzlich wurde das erste Balkonkraftwerk in Bruneck übergeben. Rund 500 Personen haben in der Gemeinde dafür angesucht.
von Markus Rufin
Vor einigen Monaten stellte die Gemeindeverwaltung von Bruneck einige Maßnahmen zur Einschränkung der hohen energiekosten vor. Dazu gehörte das aufsehenerregende Projekt der Balkonkraftwerke.
Kunden der Stadtwerke Bruneck sollten die Möglichkeit erhalten, kostenlos eine kleine Solaranlage zu bekommen, die sie einfach an eine Hausmauer anlehnen können.
Die Anlagen werden zu 50 Prozent durch staatliche Steuerabschreibungen finanziert, die restlichen 50 Prozentder Kosten erhalten die Kundinnen und Kunden als Guthaben auf den Stromrechnungen gutgeschrieben, sodass die Photovoltaikanlage unterm Strich für sie kostenlos ist.
Die Meinungen zu diesem Projekt gingen auseinander. Auf der einen Seite zeigten viele Bürger Interesse, da sie weniger Geld für Strom ausgeben und die Gemeinde mehr nachhaltigen Strom produziert, auf der anderen Seite wurde hinterfragt, wie viel die Kraftwerke wirklich nutzen. Es sei sinnvoller, Geld in andere Projekte zu investieren, so die Kritik im Gemeinderat.
Doch ganz allgemein, kann das Projekt der sogenannten Plug & Play Photovoltaikanlagen als voller Erfolg eingestuft werde.500 Bürger haben darum angesucht, in der letzten Oktoberwoche wurde das erste dieser Balkonkraftwerke einer Familie übergeben. Damit läuft die Auslieferung der restlichen bestellten Anlagen genau rechtzeitig vor Beginn der kalten Jahreszeit an.
„Die Initiative der Plug & Play-Photovoltaikanlagen“, sagt Bürgermeister Roland Griessmair, „hat in der Bevölkerung großes Interesse geweckt und es hat sich gezeigt, dass die Sensibilität der Menschen nach grüner Energie sehr groß ist, nicht zuletzt aufgrund der explodierenden Energiepreise. Sinn und Ziel dieser Aktion ist es, den Stromverbrauch in den eigenen vier Wänden durch Eigenproduktion zu reduzieren. So wird der Verbrauch aus dem Stromnetz reduziert und nicht nur Strom, sondern auch Geld gespart.“
Gemeinsam mit dem Generaldirektor der Stadtwerke, Gustav Mischi, übergab er die erste Anlage an Familie Tognetti aus Bruneck: „Die Installation ist sehr einfach und nimmt wenig Zeit in Anspruch. Die PV-Anlage kann sofort nach der Installation in Betrieb genommen werden und produziert ab dem Moment – wenn die Sonne scheint – grünen Strom.“
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Kommentare (18)
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leser
So einen Schwachsinn können nur Leute durchdrücken die persönliche Vorteile z.b. diesen Quatsch verkaufen oder selbsternannte Experten welche von Energiepriduktion keinen blassen Schimmer haben
Schon allein das finanzierungsmodell erklärt das Verständnis zur Nachhaltigkeit
Aber es ist halt nunmal so wenn die Dummheit überhand nimmt
brutus
350 Watt oder 800????
Hoffentlich 800 … Hoffentlich mitsamt der Bürokratie die an den 800 Watt dranhängt!
kirchhoff
Sichtbare Hysterie befeuert durch eine dümmlich-nichtinformierte Politik!
waldhexe
Von Kraftwerken zu sprechen ist wohl übertrieben
leser
Waldhexe
Man sieht wieder einmal mehr die Bereitschaft der Medien Falschinformationen zu verbreiten und öffentlich salonfähig zu machen
Obwohl sie wahrscheinlich nicht mal weiß von was sie redet
Wenn man die Definition kleinkraftwerke richtig interpretiert, dann gibt es in südtirol nicht mehr als 10 Kraftwerke die als mittelgroße oder grosskraftwerke einstufbar sind
Wenn man bedenkt dass man mit 2 solarplatten von Kraftwerk redet dann leben da ein paar pressefritzen im Wunderland von Alice
morgenstern
Wo gibts denn schon was umsonst? Das „grüne“ Geschäftsmodell der Brunecker Stadtwerke ist durchschaubar.
Die 500 „Beschenkten“ stellen eine bestimmte Fläche für das Anbringen von PV Platten zur Verfügung. Als Gegenleistung gibts Gratisstrom.
Nachdem laut Statistik ca. 50% des erzeugten Stroms ins Netz zurückfließen weil bei helllichten Tag kaum wer zuhause ist und somit wenig Verbrauch entsteht, fließen ca. 250.000 kwh Strom ins Netz der Stadtwerke zurück, gratis.
andreas1234567
Hallo nach Südtirol,
hab mal aus Neugier näher hingeschaut..
Aus diversen Kommentaren zu den Vertragsdetails liess sich herauslesen die 50% die als Vertragsguthaben eingestellt wurden sind eine Vertragsbindung über mehrere Jahre.
Ein anderer Punkt ist der Steckdosenanschluss, was an „Mehr über den Bedarf“ produziert wird landet im Stromnetz.
Ohne Vergütung..
Im übrigen, die 350 Wattstunden Ausbeute sind ein theoretischer Maximalwert, man darf praktisch von 0 (trüber Wintertag) bis knapp an die 200 Watt ausgehen.
Niemand hat etwas zu verschenken, auch die Stadtwerke Bruneck nicht.
Der Wert des dargestellten Panels rangiert im deutschen Onlinehandel irgendwo zwischen 320 bis 450 Euro, das noch zur Einordnung..
Auf Wiedersehen in Südtirol