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Weniger Stromverbrauch

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Südtirols Unternehmen scheinen sich von der Corona-Pandemie zu erholen, kämpfen jetzt aber mit hohen Energiepreisen – und reduzieren deswegen ihren Stromverbrauch.

von Sylvie Debelyak

Neben dem Gesundheitsbereich hat vor allem die Wirtschaft unter den Auswirkungen der Corona-Krise gelitten. Hinzu kommen die enorm gestiegenen Strom- und Gaspreise sowie die hohe Inflationsrate der letzten Monate. Wie steht es aktuell um Südtirols Wirtschaft? Die am Montag veröffentlichten Daten des Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) geben einen Überblick.

Südtirols Wirtschaft scheint sich inzwischen – zumindest von der Pandemie – wieder etwas erholt zu haben. Zu Corona-Hochzeiten 2020 ist das BIP um ganze neun Prozent gesunken. Ähnlich wie im Vorjahr versprechen aber auch die heurigen Prognosen ein Wirtschaftswachstum von rund drei Prozent. Ein Aspekt, der wohl die meisten Unternehmerinnen und Unternehmer zuversichtlich in die Zukunft blicken lässt.

Auch die Außenhandelsbilanz stimmt positiv: Im Zeitraum von April bis Juni 2022 wurden Waren im Wert von fast 1,7 Milliarden Euro exportiert. Das entspricht einem Plus von 14,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal.

Und auch der Arbeitsmarkt scheint sich langsam, aber sicher, von der Corona-Krise zu erholen. Und nicht nur das: Die Arbeitslosenquote liegt im zweiten Quartal des heurigen Jahres auf zwei Prozent – noch niedriger als vor der Pandemie. Interessant ist dabei vor allem die deutliche Zunahme der erwerbstätigen Frauen um 8,7 Prozent im Vergleich zum selben Quartal des Vorjahres.

Was das Preisniveau angeht, so sieht es allerdings nicht unbedingt rosig aus. In den vergangenen zwölf Monaten nahm die Inflation um insgesamt 10,8 Prozent zu, wobei der Bereich „Wohnung, Wasser, Energie und Brennstoffe“ mit plus 51,9 Prozent am meisten davon betroffen war. Die steigenden Lebenshaltungskosten bereiten vielen Südtiroler Haushalten Sorgen und lassen sie ungewiss in die Zukunft blicken. Allein die Lebensmittelpreise sind im Vergleich zum Vorjahr um 11,5 Prozent gestiegen.

Aufgrund der enorm gestiegenen Energiepreise verringerten viele Unternehmen ihren Stromverbrauch. Insgesamt wurde im September 2022 ein Rückgang von minus 3,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet. Davon betroffen waren in erster Linie das verarbeitenden Gewerbe (-6,2 Prozent), der Dienstleistungssektor (-5 Prozent) und die Landwirtschaft (-3,8 Prozent).

Darüber hinaus verzeichnete auch der Tourismus im August ein leichtes Minus: Südtirols Gastgewerbe verbuchte insgesamt 6,1 Millionen Nächtigungen, dies entspricht einem Rückgang von 4,1 Prozent gegenüber dem Rekordwert des Vorjahresmonats.

In der ersten Jahreshälfte ist die Wirtschaft in Europa zwar weiter gewachsen, jedoch dürfte sich die wirtschaftliche Lage aufgrund des deutlichen Anstiegs der Inflation und der hohen Energiepreise verschlechtern. Die derzeit hohen Energie- und Rohstoffpreise könnten dem wirtschaftlichen Aufschwung nach Corona also erneut einen Dämpfer verpassen.

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