Gefaltete Zitronen
Die Liste von Ex-Bürgermeister Andreas Colli bringt eine alternative Theorie zu dessen Sturz in Umlauf: Vertuschte Bausünden.
„Die wahren Gründe, warum die lokalen SVP-Größen Bürgermeister Colli loswerden wollten“.
So steht es auf einem maschinengeschriebenen Zettel, der derzeit vor allem als Foto auf WhatsApp die Runde macht. Ein Zettel, der offensichtlich aus dem Lager des im März vom Gemeinderat aus dem Amt gejagten damaligen SVP-Bürgermeisters stammt.
Bei den Landtagswahlen am 13. November kandidiert Colli mit einer eigenen Liste – Mir Bürger – erneut für das Amt (auch wenn er wegen der Mandatsbeschränkung höchstens zweieinhalb Jahre im Amt bleiben dürfte).
Auf jedem Fall wird auf dem nicht unterzeichneten Schreiben eine alternative Theorie zur Absetzung Collis in Umlauf gebracht. Es sei nicht dessen Weigerung gewesen, sich im Gemeinderat an die Corona-Regeln zu halten (Green-Pass-Pflicht) oder sich mit Impfgegnern vor dem Rathaus fotografieren zu lassen, sondern vertuschte Bausünden.
Auf dem Zettel werden eine Reihe von vermeintlichen Bausünden und Rechtsbrüchen aufgelistet, für welche örtliche SVP-Größen, aber auch Mitglieder aus Collis früherer Gemeinderegierung verantwortlich sein sollen. Teilweise Fälle, die zehn Jahre zurückliegen.
Von der Kastelruther SVP heißt es, alle Vorhaltungen seien überprüft worden. Nichts von dem, was auf dem Zettel aufgelistet ist, treffe zu.
Auf jedem Fall schreibt dessen unbekannter Autor zum Schluss: „Wer also immer noch glaubt, dass diese Herren in der Gemeinde das öffentliche Interesse vertreten, der glaubt sicher auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten. (tom)
Kommentare (5)
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