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„Lehrer verdienen viel zu wenig“

Peter Faistnauer

An Südtirols Schulen fehlen LehrerInnen. Der Grund sei, dass LehrerInnen im benachbarten Ausland bis zu drei Mal soviel verdienen wie die Südtiroler Lehrkräfte, glaubt Peter Faistnauer.

Seit Jahren hat sich im Bildungsbereich ein immer größer werdender Mangel an Fachkräften abgezeichnet. Dies allerdings weniger, weil solche nicht vorhanden wären, sondern weil Gehälter und Rahmenbedingungen der Leistung nicht entsprechen, glaubt Peter Faistnauer.

Der Abgeordnete der Landtagsfraktion Perspektiven Für Südtirol fordert sofortige Maßnahmen, um jedem Heranwachsenden in Südtirol ein hohes Bildungsniveau und die besten LehrerInnen zu garantieren.

Bereits nach Abschluss der Stellenwahl im August sei klar gewesen, dass in diesem Schuljahr noch weniger qualifizierte LehrerInnen Südtirols Kinder und Jugendliche unterrichten werden, dennv on  1904 Stellen waren 901 frei geblieben. „„Doch dies ist kein neues Problem. Die entsprechenden Schul-Institutionen wissen schon lange um das sich Jahr für Jahr verschärfende Problem“, kritisiert Faistnauer.

Die größten Sorgen bereite die Vergabe der Stellen in den Berufsschulen und für technische Fächer, aber auch Mensen und Sekretariate seien mittlerweile betroffen. „Stehen keine qualifizierten BewerberInnen zur Verfügung, gehen hunderte Stellen an ,Not-Angestellte‘, um die Löcher zumindest notdürftig stopfen zu können“, so Peter Faistnauer.

Werden Fächer von fachfremden Personen unterrichtet, sei zu befürchten, dass trotz bestmöglichem Einsatz der behelfsmäßig eingestellten Lehrpersonen die Qualität des Unterrichts stark leide, so der Abgeordnete aus dem Wipptal..

Der sich seit Jahren einschleichende Personalmangel im Schulsystem werde immer evidenter.

Faistnauer weiter:

„Mehr und mehr gute LehrerInnen geben ihren Beruf auf oder wechseln in die Privatwirtschaft. Negative Rahmenbedingungen wie fehlende Wertschätzung durch das Umfeld sind demotivierend. Hinzu kommen Druck und Unplanbarkeit  durch eine zunehmende Anzahl an unvorhergesehene Diensten und Sitzungen – je mehr nicht qualifiziertes Personal, desto mehr sind nötig.

Zudem entspricht in Südtirol das Gehalt eines Lehrers, einer Lehrerin, mit der vorgeschriebenen Qualifikation bei weitem nicht der Leistung. Besonders deutlich wird dies im Vergleich mit den Nachbarländern. Der Vorsitzende des Arbeitskreises Südtiroler Mittel-, Ober- und Berufsschullehrer erklärt, dass dies in der Schweiz das Dreifache, in Deutschland das Doppelte und in Österreich ein Drittel mehr beträgt, als in Südtirol.

Was unsere Kinder in der Schule mitnehmen, ist bedeutend für ihr Leben und für die Gesellschaft. Es liegt an den politischen Verantwortungsträgern, sicherzustellen, dass jedem die besten Möglichkeiten, so auch die besten LehrerInnen, zur Verfügung stehen. Für eine leistungsgerechte Entlohnung von qualifizierten Lehrpersonen sind die Gehälter umgehend und bedeutend anzuheben. Das Damoklesschwert der weiteren Abwanderung von qualifiziertem Fachpersonal muss abgewendet werden.“

 

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