„Zuerst auf Italienisch“
Im Anschluss an die Konsultationen mit dem Staatspräsidenten konnte sich SVP-Senatorin Julia Unterberger einen kleinen Seitenhieb gegen die italienische Journalistenzunft nicht verkneifen.
Am Donnerstag startete Staatspräsident Sergio Mattarella mit den Konsultationen zur Bildung einer neuen Regierung.
Um 12 Uhr war die Autonomiegruppe an der Reihe. Die Vorsitzende Julia Unterberger erläuterte, dass man aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit Fratelli d’Italia dazu tendiere, bei der Vertrauensabstimmung mit Nein zu stimmen. „Sie müssen uns erst zeigen, dass sie ihre Einstellung zur Autonomie, aber auch zu den sprachlichen Minderheiten und zu Europa geändert haben“, erklärte die SVP-Politikerin.
Julia Unterberger konnte sich einen kleinen Seitenhieb gegen die Journalistenzunft nicht verkneifen: „Um Polemiken zu vermeiden, gebe ich meine Stellungnahme zuerst in italienischer Sprache ab“, sagte sie vor den versammelten Medienvertretern.
Nach der Wahl des Staatspräsidenten zu Beginn dieses Jahres waren Journalisten auf die Senatorin losgegangenen, weil sie ein Interview in deutscher Sprache abgegeben hatte. „Ma l’Italia non è deutsch“, hatten ihr die Pressevertreter damals zugerufen. Unterberger hatte daraufhin Respekt für die Sprachminderheiten eingefordert.
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Kommentare (10)
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artimar
Tja, wir wollen alle gemocht werden. Ich übrigens auch, aber nicht um jeden Preis und nicht über den Preis der Anpassung und der Selbstverleugnung.
Im Ergebnis handelt es sich hier um eine politische Selbstbeschädigung. Eine Anpassung, um befürchtete Konfliktsituationen zu vermeiden oder um sich Wohlwollen zu verschaffen.
Wie anders sollte man denn diese freiwillige Vorwegnahme vermuteten erwünschten Sprachverhaltens gegenüber Medienvertreter-innen mit schlechten Umgangsformen bzw. gegenüber nationalistischen Gesinnungstäter-innen in der Vergangenheit sonst nennen?
In Bozen … stellt sich nun wohl zurecht die Frage: Wie glaubwürdig kann eine Vertreterin einer Minderheitenbevölkerung Italiens und Vorsitzende der Autonomiefraktion da eigentlich noch sein?
gorgo
Ich würde es Ironie nennen.
Wie du zu deinen seltsamen Exkurs zu politischer Selbstbeschädigung und Anpassung zu jedem Preis, Selbstverleugnung, kommst, ist mir echt schleierhaft.
Julia Unterberger ist die einzige glaubwürdige Vertreterin die wir dort unten haben.
artimar
Worauf stützt sich deine Ironie-Hypothese?
In der Aussage „prima in italiano“ vermag ich das jedenfalls nicht nachvollziehen.
andreas
Häh?
Das hat sie souverän gemeistert und die Journalisten als kleinliche Deppen hingestellt.
heracleummantegazziani
So ein Bockmist. Sie haben keine Ahnung, worauf sich Unterberger bezog, stimmt’s?
dn
Es gibt sicher genug italienische Journalisten, welche die Meloni gewählt haben.
tirolersepp
Kompliment Frau Unterberger sie machen das sehr gut !!!