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„Die Hauruck-Verwalter“

Die Drususkaserne in Schlanders: (Foto: Heimatpflegeverband)

Der Heimatpflegeverband Südtirol kritisiert die Nacht- und Nebelaktion der Gemeinde Schlanders in der Vinschger Drususkaserne und stellt sich hinter die Entscheidung des Landesdenkmalamtes, das Kasernenareal zeitweilig unter Schutz zu stellen.

In den frühen Morgenstunden des 5. Oktober waren auf dem Areal der Drususkaserne Schlanders Bagger aufgefahren und haben mit Abrissarbeiten an der Palazzina Comando und der Palazzina Misurata begonnen.

Die Beauftragung durch die Gemeinde Schlanders für die Arbeiten war nur wenige Stunden vorher erfolgt und zwar am Vorabend – und das obwohl eine zwischen Gemeinde und Landesdenkmalamt vereinbarte bauhistorische Prüfung noch ausstand.

Der Heimatpflegeverband kritisiert die Vorgehensweise der Gemeinde Schlanders aufs Schärfste und begrüßt die zeitweilige Unterschutzstellung des Areals durch das Landesdenkmalamt.

„Die Aushebelung des Landesdenkmalamtes durch die Schaffung von vollendeten Tatsachen darf nicht geduldet werden,“ so die Obfrau vom Heimatpflegeverband Südtirol Claudia Plaikner.

Die Drususkaserne in Schlanders (Foto: Heimatpflegeverband)

„In einer ähnlichen Aktion war bereits 2005 das über 700 Jahre alte Gerichtsgebäude in Welsberg der Abrissbirne zum Opfer gefallen. Derartige Vorgehensweisen zeugen von Respektlosigkeit gegenüber unseren Institutionen, sind Ausdruck schlechter politischer Praxis und dürfen nicht Schule machen.“

Für Schlanders hofft der Heimatpflegeverband, dass das im Zukunftsbuch „Schlanders 2020“ angekündigte „Urban Village – Kaserne“ nicht einem überdimensioniertem Wohnbauprojekt weichen muss und dass der Diskurs für eine ganzheitliche Lösung im Einklang mit denkmalpflegerischen Ansprüchen und den Bedürfnissen der Bevölkerung wieder aufgenommen wird.

„Die heutigen Gemeindeverwalter wollten den Schlandersern mit dem ,Urban Village ein zukunftsträchtiges urbanistisches Projekt hinterlassen und laufen nun Gefahr als ,Urban Villains‘ in die Geschichte einzugehen, die die Zukunft der Gemeinde in einer Hauruck-Aktion verbaut haben,“ so Plaikner.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (10)

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  • criticus

    Ein schöner Heimatpflegeverband, bevor wir ins Grüne bauen reißt endlich einmal diese Bauten ab und baut Wohnungen!

  • meinemeinung

    hat der Heimatpflegeverband erst jetzt mitbekommen ,daß die Kaserne zum Teil abgerissen wurde.
    Die Vorgehensweise ist sicher zu kritisieren, aber der Abbruch der Kaserne sollte kein Thema sein,
    hier von Heimatpflege zu sprechen ist eine Schande für diesen Verein.
    Wenn Gemeindebeschlüsse nicht mehr bestand haben, Denkmalamt 6 Jahre schläft, dann hat der BM Pinggera sicher Recht ,daß etwas unternommen wird, gut so, meine Meinung

  • hallihallo

    hier von hauruck-verwalter zu schreiben ist wohl weit hergeholt.
    wie lange steht diese kaserne schon leer??
    jeder akt in der öffentlichen verwaltung soll per gesetz innerhalb 60 tage behandelt werden mit definitivem ergebnis.
    jahrelanges dibattieren dieser beamten bringt doch niemand nichts.
    es wäre bessere einige diese unzähligen büros abzuschaffen.
    am arbeitsmarkt gäbe es arbeit genug. da brauchen wir nicht reihenweise büros , was über jedes projekt jahrelang dibattieren.

  • morgenstern

    Nach solchen Äußerungen kann man nur noch sagen, der Verein hat es definitiv hinter sich.

  • dn

    Das war’s. Eine Bekannte wollte mich für diesen Verein anwerben (schön blöd wär ich).

  • nobodyistperfect

    Wenn man die ganze Energie für wichtigere Dinge aufwenden würde, wäre die Welt eine bessere, anstatt wegen 4 alten Mauern so ein Theater zu veranstalten. Heimatpflegeverband, Denkmalamt und und und habt ihr wirklich keine anderen Sorgen

  • heracleummantegazziani

    Es geht um Architektur nicht um Ideologie Leute. Und der Heimatpflegeverband und das Denkmalamt machen genau das, wozu sie da sind: geschichtliches Erbe zu erhalten versuchen.
    Die Südtiroler Geschichte sind nicht nur Lederhosen und Federhüte.

    • meinemeinung

      @heracle… um welcher Architektur? Ein Zweckbau den es Hunderte Male im Land und Tausende Male in Staat gibt.
      Geschichtliches Erbe haben Sie ja bekommen, mit dem teurem Umbau dieser Kreativwerkstätte oder wie das im Englischen heißt, Co- Working-Spaces und unsere Qualmer können machen was Sie wollen.
      Hier von Architektur zu spreche ,ist völlig daneben. meine Meinung

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