Teures Südtirol
Das staatliche Statistikinstitut ISTAT hat gestern die neuen Inflationszahlen veröffentlicht. In Südtirol ist diese auf 10,8 Prozent gestiegen.
von Markus Rufin
Die Inflation steigt in Italien unaufhörlich weiter. Gestern hat das staatliche Statistikinstitut ISTAT die neuesten Daten veröffentlicht. Auf gesamtstaatlicher Ebene sind die Verbraucherpreise im Vergleich zum selben Zeitpunkt im Jahr 2021 um 8,9 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Monat September stiegen die Preise um 0,3 Prozent.
Insbesondere für Lebensmittel müssen die Menschen in Italien derzeit tiefer in die Tasche greifen. Dort gaben die Haushalte noch vor einem Jahr 11,4 Prozent weniger aus. Zuletzt war die Inflationsrate vor fast 40 Jahren – 1983 – so hoch wie jetzt.
Mitunter die höchste Inflationsrate weist dabei Südtirol auf. Mittlerweile bezahlt man 10,8 Prozent mehr als im Vergleich zum Vorjahr. Nur in der Provinz Catania ist die Inflation noch höher.
Allerdings: Wie eine Analyse des nationalen Verbraucherverbandes zeigt, bleibt Bozen die teuerste Stadt im Bezug auf die Lebenserhaltungskosten. Im Durchschnitt geben die Haushalte in der Landeshauptstadt 2.870 Euro pro Jahr für die Lebenserhaltungskosten aus.
In Trient, das an zweiter Stelle gereiht ist, geben die Haushalte 2.722 Euro aus. In Catania beträgt die Inflation zwar elf Prozent, allerdings geben die Haushalte für die Lebenserhaltungskosten dort nur 2.184 Euro aus.
Im gesamtstaatlichen Durchschnitt geben Haushalte 1.935 Euro pro Jahr aus. Am billigsten lebt es sich laut nationaler Verbraucherzentrale derzeit in Campobasso, wo eine typische Familie „nur“ 1.410 Euro pro Jahr ausgeben muss. Damit geben Haushalte in Campobasso weniger als die Hälfte für die Lebenserhaltungskosten als in Bozen aus.
ISTAT weist daraufhin, dass die Inflationszahlen nicht direkt auf die hohen Energiepreise zurückzuführen sind, sondern vor allem auf die Lebensmittel, gefolgt von Dienstleistungen im Bereich der Freizeitveranstaltungen, der Kultur und der Körperpflege.
Außerdem bemerkt das Statistikinstitut, dass sich der Anstieg zwar durch alle Haushaltsgruppen zieht, das Gefälle zwischen Familien mit wenig Kaufkraft und Familien mit viel Kaufkraft weiter zunimmt.
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Kommentare (6)
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criticus
10,8% entspricht bei weitem nicht der Realität, die Inflation ist höher!
andreas
Herr Rufin, die Lebenshaltungskosten, nicht Lebenserhaltungskosten, sind wohl monatlich und nicht jährlich und der Artikel vom ihrem Kollegen Vikoler zum Twenty ist auch wie ein Buch mit 7 Siegel, ich verstehe jedenfalls gar nichts.
e.k.
Bin ein AN mittlerer Schicht und möchte zu dieser Thematik bemerken: statt JAMMERN, VERZICHTEN und SPAREN, wie man es von den 60/70/80iger Jahren kennt ! Das kann und will der „heutige Mensch“ einfach nicht mehr wahrhaben.
kirchhoff
Besser planen, bewusster Einkaufen und dadurch weniger Lebensmittel entsorgen! Vieles geht ohne das man hungert!
olle3xgscheid
Finde sparen echt in Ordnung und ja , viele haben das noch nicht gelernt.
Dennoch, wie lange sollen Kinder bei den Eltern wohnen und was können sie effeltiv sparen für ihr Eigenheim, Auto, Benzinkosten, uvm. bei diesen Löhnen?
Zumindest fliesst das nicht gesparte Geld in die Wirtschaft, aber müssen sich Unternehmer dumm verdienen?!
klum
Selber Schuld, wir geldgeilen Schweine! Kaum haben wir unten 100% Preisanstieg (=2% meiner Kosten) hauen wir zur Sicherheit oben 10% drauf, damit wir ja nicht 1% weniger verdienen. Und dann raunzen, dass alle zum Diskounter rennen oder gar nicht mehr KONSUMIEREN.