„Es geht auch ohne Licht“
Im Landtag wurde in dieser Woche eifrig darüber debattiert, ob die Politik auch über die Weihnachtsbeleuchtung in privaten Wohnzimmern bestimmen darf.
Der Beschlussantrag, eingebracht von den SVP-Politikerinnen Magdalena Amhof und Paula Bacher, trägt den Titel:
„Es wird scho glei dumpa.“
In dem Antrag, der in dieser Woche im Landtag diskutiert wurde, ging es um die Weihnachtsbeleuchtung.
Der Antrag von Magdalena Amhof und Paula Bacher „Weniger Beleuchtung für mehr Weihnachten“) lautete wie folgt:
„Der Landtag beauftragt die Landesregierung, in Zusammenarbeit mit dem Südtiroler Gemeindeverband und ausgehend von den vorliegenden Richtlinien zur Einschränkung der Lichtverschmutzung eine Verordnung für Weihnachten 2022 zu erlassen, welche die öffentliche und private Weihnachtsbeleuchtung auf Landesebene regelt und damit die Botschaft des Energiesparens mit einem sichtbaren Signal unterstreicht.“
„Selbst wenn die Weihnachtsbeleuchtung zunehmend auf LED-Technologie umgestellt wird und damit einiges an Energie eingespart werden kann, sollte heuer ein sichtbares Zeichen gesetzt werden, welches stimmig ist mit den Herausforderungen dieser Zeit”, erklärte Magdalena Amhof (SVP).
„Die Weihnachtsbeleuchtung sollte landesweit auf ein Minimum herabgesetzt werden. Die Landesregierung hat im Juli die Richtlinien zur Einschränkung der Lichtverschmutzung und zur Energieeinsparung bei öffentlichen Außenbeleuchtungsanlagen beschlossen. Darin wird auch die Weihnachtsbeleuchtung geregelt. Die Richtlinien werden allerdings erst ab Jänner 2023 in Kraft treten.”
Mit diesem Antrag wolle man diese Bestimmung schon heuer anwenden. Manche Gemeinden seien bereits vorausgegangen, die anderen sollten es nachholen, so Amhof.
Sven Knoll (Süd-Tiroler Freiheit) erklärte, er wolle sich als Privatmensch nicht vorschreiben lassen, wann er an seinem Haus eine Weihnachtsbeleuchtung anbringen dürfe.
Bei der Beleuchtung im öffentlichen Raum, wo man auch Geschmacksentgleisungen beobachte, habe eine Einschränkung aber einen Sinn.
Brigitte Foppa (Grüne) fand es gut, wenn dieses Thema in die öffentliche Diskussion gebracht werde.
Für den Klimaschutz müsse jeder bei sich selbst anfangen. Es sei in letzter Zeit bei der Beleuchtung übertrieben worden. Weihnachtsstimmung könne man auch anders schaffen.
Andreas Leiter Reber (Freiheitliche) äußerte Bedenken zu Vorschriften für die Beleuchtung von Privathäusern. Es sei davon auszugehen, dass nicht viele Häuser heuer ihre Christbäume mit Strom beleuchten würden, es werde schon von alleine “dumper” werden. Weihnachten bleibe das Fest der Lichter, wobei ihm die Kerzen besser gefielen. Nein zum Eingriff in die Privatsphäre, zuerst sollten Land und Landtag mit gutem Beispiel vorangehen.
Sandro Repetto (Demokratische Partei – Bürgerlisten) unterstützte den Antrag, mahnte aber zu einer Koordinierung der Gemeinden. Man sollte auch den Umstieg auf LED vorantreiben, er habe dazu einen Änderungsantrag zur anstehenden Haushaltsänderung eingereicht.
Der Antrag verfolge einen pragmatischen Ansatz, erklärte Gerhard Lanz (SVP), man wolle eine Bestimmung, die nächstes Jahr in Kraft trete, heuer schon anwenden. Er warnte davor, für alles und jeden Ausnahmen zu fordern, die Bestimmung betreffe auch die Privaten und die Betriebe.
P
aul Köllensperger (Team K) zeigte Verständnis für die Bedenken. Verordnungen bis hinein ins Wohnzimmer seien ein starkes Stück. Bei diesen Preisen würden die Privaten ihre Weihnachtsbeleuchtung selbst ausschalten. Das würde überdies nur einen kleinen Bereich treffen, viel mehr erreiche man, wenn man bei der Beleuchtung im öffentlichen Bereich spare.
Man wolle eine Botschaft nach außen senden, erklärte Helmut Tauber (SVP). Auch private Haushalte und Betriebe würden sich bereits Gedanken machen, wo sie Energie sparen könnten. Mit diesem Antrag wolle man etwas, das bereits beschlossen sei, vorziehen.
Peter Faistnauer (Perspektiven Für Südtirol) fragte, wer die Einhaltung der Bestimmung im privaten Raum kontrollieren solle. Den privaten Bereich sollte man aus dem Text streichen. Es gebe auch Haushalte mit autarker Energieversorgung, und diesen die Beleuchtung zu verbieten habe keinen Sinn.
Es sei eine besondere Zeit, und jede Einsparung würde helfen, erklärte LR Giuliano Vettorato. Angesichts der heutigen Situation müsse man diese Initiative unterstützen.
Magdalena Amhof zeigte sich in ihrer Replik verwundert über die Kritik. Es gehe um Energieeinsparung und um Klimakrise. Die privaten Haushalte würden heuer von sich aus abschalten, aber die Betriebe würden sich in der Weihnachtszeit regelmäßig mit Beleuchtung überbieten. Sie schlage vor, dass sich der Gemeindenverband eine Verordnung gebe, die dann für alle Gemeinden gelten sollte. Es gehe darum, zu sparen und für das Thema zu sensibilisieren.
Sven Knoll schlug vor, “betriebliche” statt “private” Weihnachtsbeleuchtung zu schreiben.
Es gehe ihr um die Sensibilisierung fürs Stromsparen, auch bei privaten Haushalten, erwiderte Magdalena Amhof.
Der Antrag wurde mit 30 Ja, 1 Nein und 1 Enthaltung angenommen (der Passus “und private” mit 19 Ja, 10 Nein und 3 Enthaltungen).
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Kommentare (23)
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fliege
Wir könnten ja einige dieser „Leuchten“ im Landtag ausknipsen, wir würden uns auch einiges sparen …..
nobodyistperfect
Bravo, anstatt sich um die wichtigen Sorgen der Leute zu kümmern, kommen die Poli…mit solchen Vorschriften. Schämt Euch.
rumer
Politiker, die mir vorschreiben wollen, wann und wieviel Weihnachtsbeleuchtung ich haben darf, können mich kreuzweise am ……
Diese zwei Leuchten sind die perfekte Erklärung, warum man keine Frauen in hohe politische Ämter wählen soll.
Merkel, May, Foppa, Mair, Amhof, Bacher…..wähle niemals eine Frau.
heracleummantegazziani
Oh der misogyne Bauer aus St. Georgen ist schlecht drauf. Wenn Ihre Frau diesen Kommentar liest, gibt es wieder einen auf die Mütze!
devils_son
obr wou er Recht hot !…..
bernhart
Ich würde dies Frauen Amhof Bacher und Foppa die Waschmaschine,Küchengeräte und alle anderen Elektrogeräte nehmen, wie dumm kann man nur sein , Familien die Weihnachtsbeleuchtung zu verbieten, so dumm können nur Frauen sein.
Das Land verschwendet Soviel Strom wie die gesamte Privatbevölkerung nicht braucht, braucht es die ganzen Verkehrsbeleuchtungen Nachts?,auch die Landhäuser sind Nachts beleuchtet.
an alle Politiker erst denken , dann reden.Gehirn einschalten braucht keinen Strom.
schwarzesschaf
Ja die Landhäuser werden ja die ganze Nacht geputzt von reinigungspersonal deshalb das Licht. Und als ersten muss man alle lichter einschalten damit man sieht ob es nicht ein politiker in irgend ein büro schläft und wenn man fertig ist schaltet man alles aus. Aber es ist so der kleine wird immer bestraft aber mal selbst vor der eigenen tür kehren das nicht z.b die klimaanlage im landtag ausschalten und ich will erleben das im büro derpolitiker 19 grad im winter sind und im sommer die räume auf 27 grad max abgekühlt sind von dem sah man dieses Jahr mal nix
zeit
Frau bacher,ich würde lieber kein licht haben
2xnachgedacht
alles gut…. wenig licht für alle… und gleicher lohn…für die *leuchten*
gulli
Manchmal kommt mir schon der Zweifel ob unsere Politiker nicht in einer anderen Welt leben, weit weg von der Realität?!
wichtigmacher
Und Schulers Förschter kennen dös ollesm nocher kontrollieren……
eiersock
Dei hobn Probleme!
devils_son
jo geil, gell,
wenn Emanzen eppes gfundn hobm, sich auzuspieln…
erbärmlich
robby
Solange wir solche „Leuchten“ haben wie diese SVP PolitikerInnen können wir getrost auf Lichter verzichten.
eiersock
Dei mochn a nou a Gesetz dass die Politiker davon ausgeschlossen sein! ERBÄRMLICH! Dei gonzn Stunden an Lohn multipliziert mit dei gonzn Politiker kemmen Massen Stunden zomm für dei Diskussionen! Zohln terfn mir Trottel fu Stuierzohler !
dn
Diese Leuchten dürfen den Weihnachtsmarkt erhellen.
foerschtna
Wer solche Gestalten durch Wahlteilnahme legitimiert, sollte sich nachher nicht aufregen. Nur die Nichtteilnahme an diesen Schmierenkomödien, als „Wahlen“ bezeichnet, zwingt man solche Gestalten dazu, sich mit ehrlicher Arbeit zu beschäftigen. Wenn der „Staat“ sich darauf beschränkt, für innere und äußere Sicherheit, sowie ein funktionierendes Justizsystem zu sorgen, und sich aus a l l e m anderen heraushält, ist wirtschaftliche und gesellschaftliche Prosperität in Freiheit und Würde möglich. Alles andere, auch wenn noch so gut gemeint (= immer das Gegenteil von gut) führt über kurz oder lang immer in Totalitarismus und Unfreiheit. Die letzten beiden Jahre, mit der unsäglichen, von ganz oben initiierten und von allzu vielen Mitläufern mitgetragenen unfassbaren Hetze gegen bestimmte Menschen, haben dies leider wieder glasklar gezeigt.
criticus
Ein nutzloser überteuerter Haufen!!
morgenstern
Die „Leuchten“ wollen uns das Licht verbieten, oder hab ich da was falsch verstanden?
heracleummantegazziani
Oh der misogyne Bauer aus St. Georgen ist schlecht drauf. Wenn Ihre Frau diesen Kommentar liest, gibt es wieder einen auf die Mütze!
heracleummantegazziani
Und der Knoll will sich wieder einmal nichts vorschreiben lassen… Er scheint nicht verstanden zu haben, dass eine Gesellschaft mit Regeln funktioniert.
tirolersepp
Weniger ist mehr, Paula hat Recht !!!
dn
Beim Hirn aber nicht.