Die Villa Durst
Die Villa Durst in Milland wird als Schlüsselwerk des Architekten Othmar Barth und als Beispiel der funktionalen Architektur unter Denkmalschutz gestellt.
Die Villa Durst in Milland oberhalb von Brixen wurde im Auftrag des Unternehmers in den Jahren 1959-1961 erbaut. Das Einfamilienhaus mit Garten ist das erste eigenständige Projekt und das erste private Gebäude, das der Brixner Architekt Othmar Barth (1927-2010) entworfen und verwirklicht hat.
Es entstand in der Nachkriegszeit als moderne Villa mit Garten in damals noch unverbautem Gelände inmitten von Schlössern, Ansitzen und Weilern. Auf Vorschlag von Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer hat die Landesregierung grünes Licht für eine direkte Denkmalschutzbindung der Villa Durst in Milland gegeben.
Die Zustimmung der Landesregierung ist der letzte Schritt im Unterschutzstellungsverfahren, das Landeskonservatorin Karin Dalla Torre im Mai eingeleitet hatte und das mit der Eintragung der Denkmalschutzbindung in das Grundbuchsamt von Brixen abgeschlossen wird.
„Das Schaffen von Othmar Barth gilt als wegweisend für die moderne Architektur in Südtirol“, erklärt Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer. „Als freischaffender Architekt und als Professor an der Universität in Innsbruck hat Othmar Barth darüber hinaus die Architektur im Alpenraum geprägt. Das Landesarchiv hat den Nachlass Barths mit Plänen, Architekturmodellen, Korrespondenz und Fotoarchiv im Jahr 2016 erworben.“
Eines der bedeutendsten Gebäude der Nachkriegsmoderne in Südtirol
„Die Villa Durst kann als Schlüsselwerk des Südtiroler Architekten Othmar Barth bezeichnet werden“, ergänzt Landeskonservatorin Karin Dalla Torre. „Sie ist ein Beispiel der innovativen und funktional ausgerichteten Architektur der 1960er-Jahre mit großzügigen Räumen und großen Fenstern und einem konstruktivistisch geprägten Design. Die Konzentration auf die Funktion der Räume und die mit großer Sorgfalt eingesetzten Gestaltungselemente machen diese Villa in ihrer schlichten Eleganz zu einem der bedeutendsten Gebäude der Nachkriegsmoderne in Südtirol.“ Auf Antrag der Eigentümer hat die Landeskonservatorin das kulturelle Interesse festgestellt und das Unterschutzstellungsverfahren für die direkte Denkmalschutzbindung eröffnet.
Travertinmauerwerk und ausladene Dachvorsprünge als Charakteristika
Bei der Villa Durst handelt es sich um ein zweigeschossiges Gebäude mit Garage, Eingang, Gästezimmern und Hausmeisterwohnung im Erdgeschoss, Schlafzimmern im Obergeschoss und einem Wohnflügel mit versetzten Geschossen mit Wohn- und Speisezimmer sowie eines Atelierraumes mit Terrasse im Obergeschoss. Typisch für die Bauzeit sind die Trennung von Wohn- und Schlafbereich, die durch eine breite Treppe verbunden sind.
Im Grundriss reihen sich ein quadratischer und ein rechteckiger Bauteil aneinander. Dabei markiert ein überragendes Element in hellem Travertinmauerwerk den Schnittpunkt der beiden Baukörper. Die beiden versetzten Pultdächer sind mit Mönch- und Nonne-Ziegeln eingedeckt. Die Gliederung lässt mehrere geschützte Gartenplätze entstehen. Haus und Garten scheinen dadurch an mehreren Stellen ineinander überzugehen. Elemente aus Travertinmauerung, die in den Garten hineinreichen, verstärken diesen Eindruck.
Charakteristisch sind die weitausladenden Dachvorsprünge, die naturbelassenen Holzverkleidungen, die Verwendung von Natursteinmauerwerk für ganze Fassadenteile sowie der Einsatz von wenigen neuen Materialien und Techniken.
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Kommentare (2)
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besserwisser
wunderbar ist auch die hochspannungsleitung hinter dem haus.
hier fliesst der strom den niemand mehr zahlen kann…
dn
Bin ich froh, in einem Haus zu wohnen, das dem Denkmalschutz schnurz ist.