Das Tauziehen
Nach dem Debakel von Silvio Berlusconi: Warum die heutige Wahl des neuen Kammer-Präsidenten verspricht, spannend zu werden.
Nach der geglückten Wahl von Ignazio La Russa zum neuen Senatspräsidenten – und das bereits im ersten Wahlgang –, steht heute im Palazzo Montecitorio die Kür des Kammer-Vorsitzenden an. Es handelt sich hierbei um das dritthöchste Amt im italienischen Staat.
Gehandelt werden die Lega-Politiker Lorenza Fontana und Riccardo Molinari – nach dem gestrigen turbulenten Tag kann man aber keine Garantien abgeben. Die ersten drei Wahlgänge in der Abgeordnetenkammer endeten allesamt mit schwarzem Rauch. Anders als im Senat braucht ein Kandidat in der Kammer im ersten Wahlgang die Zwei-Drittel-Mehrheit der Mitglieder und im zweiten und dritten Wahlgang eine Zwei-Drittel-Mehrheit der Abstimmenden. Erst ab dem heutigen vierten Wahlgang reicht die absolute Mehrheit.
Fast alle Abgeordneten gaben in den ersten drei Wahlgängen einen weißen Stimmzettel ab – darunter auch die SVP-Exponenten Renate Gebhard, Manfred Schullian und Dieter Steger.
Gebhard äußert sich zurückhaltend über einen möglichen Kammerpräsidenten Molinari: „Ich kenne ihn, aber nicht besser. Er war Gruppensprecher der Lega. Man sagt ihm nach, in der Gruppensprechersitzung immer sehr auf Ausgleich bedacht gewesen zu sein. Es kann daher davon ausgegangen werden, dass er seiner institutionellen Rolle gerecht werden wird.“
Der Neo-Kammerabgeordnete Alessandro Urzì ist indes „sehr gut“ ins neue Abenteuer gestartet. Er spüre die Verantwortung, die auf seinen und den Schultern seiner Partei liege. (mat)
Ähnliche Artikel
Kommentare (8)
Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen
Kommentar abgeben
Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.
steve
Als Senatspräsident ein Faschist, der Mussolini Statuen sammelt, als Kammerpräsident ein Putinversteher und die Svp überlegt noch, ob sie dieser Regierung das Vertrauen ausspricht.
Die Privatinteressen von Ebner und Dorfmann müssen ja gewahrt bleiben.
robby
@steve, die Linken taugen noch weniger. Eine Wahl zwischen Pest und Cholera.
meintag
Bei den Rechten weiss man wohin Sie wollen. Die Linken mit All ihren Gewerkschaften haben in den letzten Jahren nur die verschiedenen Geldflüsse für sich beansprucht. Ein Beispiel davon ist ein Spagnoli. Jetzt wo Er Immunität hat kommt das Urteil bezüglich Twenty heraus. Was solche Politiker sonst kassiert haben? Die Immunität verbietet Nachvervolgungen.
steve
Parlamentarier haben keine Immunität, sonst wäre Berlusconi nie verurteilt worden!
FdI hat kürzlich vorgeschlagen sie wieder einzuführen!
besserwisser
amol a bissl den warmen herbst in rom geniessen.
nach dem wahlstress mit den ganzen wald- und wiesen festen die besucht werden mussten.
gulli
Was daran spannend sein soll?
Ich empfinde es eher als ein Kasperltheater, dessen Ausgang der sein wird, dass in spätestens einem Jahr wieder Wahlen stattfinden….
leser
Boah
Die gebharth ist schon nicht zu beneiden in diesen harten Job
Sie muss so harten Entscheidungen treffen und den richtigen wählen
Boah so ein hartes Leben und natürlich diese extreme verantwortung
Es ist schon bewundernswert dass diese Politiker trotz dieser Verantwortung überhaupt noch schlafen können
andreas1234567
Hallo aus D,
der neue Senatspräsident war ab 2009 schon für einige Jahre Verteidigungsminister und vor seinen neuen Posten als Senatspräsident jahrelang mit dem Posten des Vize ausgestattet.
Kann es sein das nur das reflexhafte Geschrei einer zunehmend linksdressierten Medienlandschaft zugenommen hat?
Da ist jedenfalls nicht der Leibhaftige aus einer Erdspalte gekrochen sondern eine Politfigur die jahrzehntelang auf dem italienischem Politparkett getanzt hat ist nun eine Treppe aufwärts geklettert..
Auf Wiedersehen in Südtirol