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„Nachhaltiges Europa“

Energie, Nachhaltigkeit sowie die Südtirol-Autonomie als beispielhaftes Instrument zum Minderheitenschutz waren Gegenstand der Gespräche von Landeshauptmann Kompatscher in Brüssel.

Energiekrise und Inflation, die Folgen des Krieges in der Ukraine, das europäische Verkehrsnetz sowie die Rolle der Regionen und Städte für eine nachhaltige Entwicklung:

Das sind nur einige der Themen, die im Rahmen der 151. Plenartagung des Europäischen Ausschusses der Regionen (AdR) diskutiert wurden.

Insgesamt stand die zweitägige Plenartagung, zu der auch Landeshauptmann Arno Kompatscher nach Brüssel gereist ist, im Zeichen des akuten Drucks auf Energie- und Lebensmittelpreise. Dieser sei nicht nur auf staatlicher, sondern besonders auf Ebene der Regionen, Städte und Gemeinden spürbar. 

„Zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter im Ausschuss der Regionen verwiesen darauf, dass sich die Folgen der Inflation ungleich auf die Gebiete auswirken werden. Das ist für den gesamten europäischen Zusammenhalt gefährlich“, erklärt Landeshauptmann Kompatscher.

Es sei zu befürchten, dass sich die sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheiten weiter verschärfen könnten. Dem gelte es, auf allen Ebenen entgegenzuwirken. 

Das dominierende Thema in Brüssel waren die aktuellen wirtschaftspolitischen Entwicklungen vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine.

„Gerade in der aktuellen Energie– und Preiskrise gilt es noch stärker, auf den Umstieg auf regenerative Energieträger zu setzen“, betont Landeshauptmann Kompatscher. Nur so sei es zu schaffen, gleichzeitig zu mehr Nachhaltigkeit und Unabhängigkeit beizutragen. 

Nachhaltige Entwicklung ländlicher Regionen

Zum Thema der nachhaltigen Entwicklung ländlicher Regionen waren in Südtirol im Rahmen der Nachhaltigkeitstage Anfang September eine Reihe von Empfehlungen erarbeitet worden. So reiste Landeshauptmann Arno Kompatscher am Dienstag mit klaren Botschaften im Gepäck nach Brüssel, um unter anderem das Thema nachhaltiger Lebensmittelpolitik voranzubringen.

Landeshauptmann Arno Kompatscher nutzte die Gelegenheit, Südtirol als Beispiel ins Feld zu führen: „Nicht zuletzt auch dank unserer autonomen Zuständigkeiten haben wir in Südtirol die Möglichkeit, positive Impulse für ein nachhaltiges Europa zu geben“, zeigte sich Landeshauptmann Arno Kompatscher im Anschluss der Gespräche überzeugt.

Das Empfehlungspapier der Nachhaltigkeitstage hat der Südtiroler Landeshauptmann am £Mittwoch unter anderem der Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, und dem Präsidenten des Ausschusses der Regionen, Vasco Alves Cordeiro, persönlich übergeben.

Das „Recommendation Paper“ ist das Abschlussdokument, das der wissenschaftliche Beirat am 9. September, dem letzten Tag der Sustainability Days 2022 der Landesregierung überreicht hatte. Es enthält Empfehlungen, um die Nachhaltigkeit in ländlichen Regionen in vier Bereichen möglichst rasch voranzutreiben: erneuerbare Energie, nachhaltige Mobilität, Landwirtschaft und Lebensmittel sowie widerstandsfähige Regionen.

Bei den Nachhaltigkeitstagen hatte Landeshauptmann Kompatscher zugesagt, die Empfehlungen nicht nur mit den Nachhaltigkeits- und Klimazielen des Landes Südtirol selbst abzugleichen, sondern auch in Rom und Brüssel vorzubringen.

Mehrsprachige Regionen vor besonderen Herausforderungen

Seinen Brüssel-Aufenthalt nutzte Landeshauptmann Kompatscher auch zu einem Treffen mit dem Ministerpräsidenten der deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, Oliver Paasch.

Auch diesem überreichte Landeshauptmann Kompatscher das Empfehlungspapier der Nachhaltigkeitstage. Kompatscher und Paasch tauschten sich beim Treffen über die aktuellen Herausforderungen mehrsprachiger Regionen aus.

Ministerpräsident Paasch berichtete über das große Problem, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitsbereich anzuwerben und zeigte großes Interesse am Modell der Medizinstudienplätze mit Landesfinanzierung, die Südtirol auf den Weg gebracht hat. Landeshauptmann Kompatscher und Ministerpräsident Paasch wollen nun prüfen lassen, inwieweit in diesem Bereich Möglichkeiten der Zusammenarbeit denkbar sind.

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