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„Energie wird zum Luxusgut“

Peter Faistnauer

Der Landtagsabgeordnete Peter Faistnauer fordert eine „Luftwärmepumpen-Offensive“ mit entsprechenden Förderungen für Südtirol.

Peter Faistnauer schickt voraus: „Südtirol ist mit mildem Klima gesegnet, doch der nächste Winter kommt bestimmt. Was nun tun, wenn die Preise für Brennstoffe innerhalb kürzester Zeit enorm steigen und moderne Anlagen erneuerbarer Energieträger nicht für jeden Geldbeutel so einfach – geschweige denn von heute auf morgen – erschwinglich sind?“

Der Abgeordnete der Landtagsfraktion Perspektiven Für Südtirol Peter Faistnauer bringt im Oktober im Landtag den Vorschlag, Rahmenbedingungen hinsichtlich massiver Förderung von Luftwärmepumpen zu schaffen.

Der Klima Club Südtirol habe der Landesregierung für das Erreichen der Klimaziele ein Strategiepapier mit Wärmepumpen als einem von drei Schwerpunkten unterbreitet, berichtet Faistnauer. Der steigende Energiebedarf der Gesellschaft und diesbezügliche Kosten hätten die Entwicklung verschiedener Technologien vorangebracht, um aus erneuerbaren Quellen Energie zu gewinnen.

„Wärmepumpen sind eine Alternative“, ist Peter Faistnauer überzeugt.

Doch ihre Verbreitung sei  bisher in Südtirol höchst bescheiden.

Faistnauer nennt Zahlen:

Während 2020 in Deutschland 120.000 Wärmepumpen installiert, 2021 nochmals ein Wachstum von 28% verzeichnet wurde und bis 2030 6 Millionen solcher Geräte stehen sollen, seien in Südtirol – laut den Daten der KlimaHaus-Zertifizierungen – zwischen 2014 und 2021 rund 868 Wärmepumpen in zertifizierten Gebäuden installiert worden. Bis 2030 soll sich der Anteil der Wärmepumpen am Wärmebedarf von Neubauten außerhalb von Fernwärmegebieten im Vergleich zu 2019 verdreifachen.

Dabei wären wohl dringend die vom Klima Club angegebenen 2.000 Wärmepumpen im Jahr als realistisches Förderziel anzupeilen, um Südtirols geschätzte 80.000 Heizungen mit fossilen Brennstoffen bis zum Jahr 2045 weitestgehend zu ersetzen, meint Faistnauer, der entsprechende Förderung vorschlägt.

„Heizen ohne Öl und Gas ist schon gut und recht, aber können sich das alle leisten“, fragt Faistnauer.

Bis vor Kurzem hätten die Investitionskosten in überschaubaren Zeiträumen amortisiert werden können Doch wer sich 2022 für die Anschaffungskosten einer neuen Anlage interessiert, tue sich schwer.

Faistnauer:

„Energie droht zu einem Luxusgut zu entarten. Angesichts der akut hohen Energiepreise besteht ein dringendes Bedürfnis, hier deutlich aktiver zu werden. Hier gilt es dringend Maßnahmen zu ergreifen, um dieser Entwicklung gegenzusteuern. Um möglichst rasch den Ausstieg aus Energiegewinnung mittels fossiler Brennstoffe zu bewältigen hat die Politik Möglichkeiten oder kann solche schaffen, um lenkend eingreifen zu können und die Umstellung zu mehr Energie-Autarkie voranzubringen sowie finanziell jedem Bürger, jeder Bürgerin Südtirols, die dieses Ziel verfolgt, zu ermöglichen.“

 

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