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Heinrich Klier ist tot

Heinrich Klier (Foto: SHB)

Der ehemalige Südtirol-Aktivist Heinrich Klier ist im Alter von 95 Jahren in Innsbruck gestorben.

Heinrich Klier ist tot.

Der ehemalige Südtirol-Aktivist Heinrich Klier ist im Alter von 95 Jahren in Innsbruck gestorben.

Die teilt der Südtiroler Heimatbund mit.

Heinrich Klier wurde am 27. November 1926 in Zirl geboren.

Bereits in jungen Jahren war er ein begeisterter Alpinist. In den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges wurde er noch in den  Fronteinsatz in Slowenien geschickt. Dort lernte er den Umgang mit Waffen und Sprengstoff.

Nach seiner Rückkehr in die Heimat studierte er Philologie in Innsbruck. In den 1950er-Jahren veröffentlichte er mehrerer Romane und war als Journalist für „Radio Tirol“ tätig, wo er Beiträge über Südtirol gestaltete.

In den 1950er Jahren kam Klier zur Überzeugung, dass der fortgesetzten faschistischen Italianisierungspolitik in Südtirol ein Ende gesetzt werden müsste.

Er schloss sich der Nordtiroler Gruppe des in Gründung befindlichen „Befreiungsausschuss Südtirol“ (BAS) an, die von prominenten Mitgliedern der Nordtiroler Landesregierung unterstützt wurde.

Das Ziel war, ohne Opferung von Menschenleben die Weltöffentlichkeit auf die Verhältnisse in Südtirol aufmerksam zu machen, schreibt der Heimatbund in einer Ausendung.

Damals stand in Waidbruck vor dem Montecatini-Kraftwerk ein aus Aluminium gegossenes Denkmal, welches Benito Mussolini in Heldenpose auf einem Pferd zeigte.

In der faschistischen Zeit war das Denkmal mit einer Aufschrift dem „Genius des Faschismus“ – „al genio der fascismo“ – gewidmet gewesen.

1945 war lediglich die Aufschrift entfernt worden.

Foto: SHB

In der Nacht vom 29. auf den 30. Jänner 1961 sprengte Heinrich Klier zusammen mit Kurt Welser aus Innsbruck den „Duce“ samt Ross von dem Sockel.

Der Freiheitskämpfer Alfons Obermair aus Bozen stand dabei Schmiere. Das Denkmal wurde nicht wieder aufgestellt.

Als derartige vereinzelte Anschläge kein Umdenken der Herrschenden in Rom herbeiführten, folgte in der Nacht von dem 12. auf den 13. Juni 1961 der Donnerschlag der „Feuernacht“, welchem an die 40 Hochspannungsmasten in Südtirol zum Opfer fielen. Auch daran war Klier beteiligt gewesen, erinnert SHB-Obmann Roland Lang.

Als in Österreich gegen ihn Haftbefehl erlassen wurde, flüchtete er nach Bayern, arbeitete für einen Bergsportverlag und schrieb für Zeitungen.

In Mailand wurde er 1964 in Abwesenheit zu 21 Jahren Haft verurteilt. Er kehrte nach Österreich und wurde in drei Südtirol-Prozessen, das letzte Mal am 31. Mai 1967 zusammen mit den anderen Angeklagten freigesprochen, weil die Geschworenen  das Handeln der Angeklagten als legitimen Widerstand gegen staatliches Unrecht beurteilt hatten.

Klier gehörte zu den aktiven Unterstützern der Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft an die Südtiroler, für die er persönlich Unterschriften sammelte.

Heinrich Klier war auch ein herausragender Alpinist und erfolgreicher Unternehmer, der vor allem das Stubaital durch Seilbahnunternehmen touristisch erschloss und so zu dem Wohlstand der Bevölkerung viel beitrug, so der SHB.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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