„Über die Köpfe drüberfahren“
Auf Antrag der Süd-Tiroler Freiheit findet ein Treffen der Landtage von Bozen und Innsbruck zur Lueg-Brücke statt.
Der geplante Neubau der Lueg-Brücke auf der Brennerautobahn wird über Jahre hinweg zu großen Verkehrsbehinderungen führen und durch die Erweiterung auf drei Fahrspuren das Wipptal mit noch mehr Verkehr belasten.
Der Widerstand in Nord- und Südtirol ist entsprechend groß.
Auf Antrag der Süd-Tiroler Freiheit wurde daher beschlossen, zwischen den Klubobleuten des Südtiroler und des Tiroler Landtages ein Treffen zu organisieren, um das gemeinsame Vorgehen und Alternativprojekte ─ wie einen Tunnel unter dem Sattelberg ─ zu besprechen.
Bereits im Oktober werde die Bevölkerung im Wipptal einen ersten Vorgeschmack auf die unerträglichen Verkehrsbelastungen bekommen, die ein Neubau der Lueg-Brücke mit sich bringen würde. Zwischen 9. und 21. Oktober wird nämlich der Straßenbelag auf der Brücke saniert, sodass diese nur mehr einspurig und mit nur 40 Stundenkilometer befahrbar sein wird, heißt es in einer Aussendung der STF.
Die Bevölkerung im gesamten Wipptal habe ein Recht auf Gesundheit und Lebensqualität. Es sei nicht akzeptabel, dass durch einen Neubau der Lueg-Brücke ─ im wahrsten Sinn des Wortes ─ einfach über die Köpfe der Menschen drübergefahren wird.
„Die durch den Neubau entstehenden Verkehrsbehinderungen hätten massive Auswirkungen auf beide Seiten des Brenners. Auch der dreispurige Ausbau der Autobahn bis zum Brenner würde Druck auf die Süd-Tiroler Brennerautobahn ausüben, die Autobahn ab dort ebenfalls auf drei Spuren zu verbreitern. Das gesamte Wipptal verträgt aber nicht noch mehr Verkehr“, so die STF.
Sobald sich der neue Tiroler Landtag konstituiert hat, soll das Treffen der Klubobleute schnellstmöglich einberufen werden. „Wir dürfen nichts unversucht lassen, um den Neubau der Lueg-Brücke zu verhindern“, schreibt Sven Knoll.
Die Süd-Tiroler Freiheit wird bei dem Treffen der Klubobleute daher nochmals das Alternativprojekt eines Tunnels unter dem Sattelberg vorschlagen.
Mit dem Bau dieses etwa sechs Kilometer langen Tunnels zwischen Gries und Brennerbad könnte das jahrelange Verkehrschaos verhindert werden und nach der Fertigstellung das gesamte Gebiet am Brenner von der Autobahn befreit und renaturiert werden, so die STF. „Es wäre dies eine Jahrhundertchance für das gesamte Wipptal.“
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Kommentare (1)
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hallihallo
meines wissens, hat der brenner zuerst von der grenze gelebt und lebt derzeit vom verkehr, auch wenn wahrscheinlich nicht einmal 1% der durchfahrenden am brenner anhält. wenn man die autobahn nun ganz verlegt, wird dort oben wohl das licht ausgehen.
ob dies falsch oder richtig ist, wird schon jemand entscheiden.
diese entscheidung hätte aber vor der errichtung des brenner outlet fallen müssen.
den tunnel als projekt selbst finde ich gut.