„Unter Gleichgesinnten“
Das Land Südtirol wird weiter Projekte der tibetischen Exilregierung unterstützen: Dies sicherte Landeshauptmann Arno Kompatscher am Montag der Außenministerin Kalon Norzin Dolma bei einer Aussprache zu.
Drei Frauen, in Vertretung der tibetischen Gemeinschaft im Exil, haben Landeshauptmann Arno Kompatscher am Montag einen Besuch abgestattet.
Außenministerin Kalon Norzin Dolma, Thinlay Chukki, die Vertreterin der Exiltibeter in Genf, und Tseten Longhini, Präsidentin der Vereinigung der Exiltibeter in Italien, haben sich mit Kompatscher ausgetauscht.
Viele Tibeterinnen und Tibeter haben ihre Heimat infolge chinesischer Unterdrückung verlassen und leben im Exil, die größte Gruppe im indischen Dharamsala. Dort hat auch die tibetische Exilregierung ihren Sitz. Etwa 25.000 Menschen aus dem Tibet leben auch in Europa, rund die Hälfte in der Schweiz und Frankreich, in Südtirol leben einige Familien.
Auch wenn die Gruppe hierzulande klein ist, hat das politische Südtirol stets die Tibet-Frage im Auge behalten und die ranghöchsten Vertreter waren regelmäßig Gäste im Land.
So stellte sich Arno Kompatscher sofort auf die Seite seiner Gäste, als Kalon Norzin Dolma berichtete, dass China im Zuge der Coronatests von etwa einer Million Tibeterinnen und Tibetern DNA-Daten erfasst habe. „Es ist noch nicht abzusehen, was mit den Daten passiert“, sagt Kompatscher und verurteilt dieses Vorgehen Chinas.
Ebenso nicht akzeptabel sei das Vorhaben Chinas, sich in die Wahl des nächsten religiösen Oberhaupts der Tibeter, des Dalai Lama, einmischen zu wollen.
Südtirol hat zwar keine außenpolitischen Zuständigkeiten, im Rahmen des Möglichen soll Tibet aber unterstützt werden. So wird das Land Projekte prüfen, die die Exiltibeter planen, um sie auch mit finanziellen Mitteln zu unterstützen. Konkret ins Auge gefasst wird ein Wohnprojekt in Dharamsala in Indien. Insgesamt sollen 1900 Familien eine Wohnung finden.
Das Land Südtirol hat in Aussicht gestellt, nach Überprüfung der entsprechenden Unterlagen einen Beitrag dazu zu leisten. Ebenso sollen Tibetisch-Lehrende ausgebildet werden, um Sprache und Kultur auch in kleinen, verstreuten Gemeinschaften in der Welt zu erhalten. Zudem soll ein Projekt der Eurac weitergeführt werden: Verwalter der tibetischen Exilregierung werden in Bozen aus- und fortgebildet.
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Kommentare (2)
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pingoballino1955
Hilfe für Tibet finde ich gut,aber Herr LH vergessen sie nicht, in Südtirol sind v i e l e arme Menschen die ihr bis jetzt sträflich vernachlässigt habt, das sollte euch zu denken geben! Beispiele dafür gibt es genug,leider Dank Svp „Kartlpolitik“