Hommage an John Coltrane
Am Freitag, 7. Oktober startet die Laurin Bar in die neue Konzertsaison „All that Music…!“. Zum Auftakt präsentiert das Chico Freeman Antonio Farao Quartet eine Hommage an John Coltrane. Und es gibt wieder richtigen Chicago-Blues.
(sh) Ein Trauerflor weht seit Samstag vergangener Woche im Jazz-Universum. Die weltweite Jazz-Szene trauert um den unvergleichlichen Saxofonisten Pharoah Sanders, der in den 1960er Jahren zusammen mit John Coltrane die ersten Formen des Free Jazz entwickelte. Der größte Klangmystiker des Jazz starb im Alter von einundachtzig Jahren, seine Saxophonschlachten mit Coltrane bleiben unvergessen.
Zufall oder nicht – das erste Konzert der heurigen „All that Music…!“-Reihe in der Laurin Bar startet mit einer Hommage des Chico Freeman Antonio Farao Quartet an John Coltrane. Beide sind von den Klassikern von John Coltrane beeinflusst. Von ihm erhielten sie wichtige Einflüsse und Inspiration und zollen ihm mit verschiedenen Kompositionen Tribut. Begleitet werden sie von dem Bassisten Philippe Aerts und dem Schlagzeuger Benjamin Henocq.
Chico Freeman, Saxophonist, Multiinstrumentalist, Komponist und Produzent versucht ständig neue Ausdrucksformen zu finden, die das Erbe und die große Jazz-Traditionen einbeziehen. Viele Kritiker haben ihn mit den Großen der Jazzgeschichte verglichen, und der Beweis dafür ist, dass er mit einigen der berühmtesten und innovativsten Musiker der Welt gespielt hat, wie zum Beispiel Elvin Jones, McCoy Tyner, Sun Ra, Dizzy Gillespie, Charles Mingus, Eddie Palmieri, Jack DeJohnette, Wynton Marsalis, Roy Haynes, um nur einige zu nennen. „Die harmonische Konzeption, die Freude an den Rhythmen und der Sinn für Swing, die Anmut und Offenheit seiner improvisierten melodischen Linien haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Antonio ist nicht nur ein hervorragender Pianist, er ist ein großartiger Pianist“, so Herbie Hancock. Antonio Faraò hat den Weg des Jazz immer mit einer Überzeugung und technischen Meisterschaft beschritten, dass er den Vergleich mit Jazzern aus der ganzen Welt nicht zu scheuen braucht.
Das Herbstprogramm von „All that Music…!“ hat jedoch noch weitere hochkarätige lokale und nationale Musiker im Köcher. Seit mehr als 25 Jahren gibt es im Parkhotel Laurin am Freitagabend regelmäßig Livekonzerte. Diese Tradition wurde 20 Jahre lang von Laura Weber kuratiert und seit 2014 liegt sie in den Händen von Helga Plankensteiner und Michael Lösch, zwei bekannte Südtiroler Jazzmusiker mit langjähriger Konzerterfahrung im In- und Ausland, die seit 2017 die Sendung „Abenteuer Jazz“ auf Rai Südtriol gestalten.
Nach vielen erfolgreichen Saisonen stellten die beiden im Laurin die Leitlinien ihres Konzepts für 2022/23 vor, das vom 7. Oktober 2022 bis zum 25. Mai 2023 zahlreiche Konzertabende vorsieht. Wie schon im letzten Jahr ist das Programm so weit gefächert wie nur möglich, mit dem Hauptaugenmerk auf Jazz und seinem Umfeld (Soul, Swing, Blues, Gospel und Chanson). Titti Castrini spielt internationale Volkslieder und Swing der 50 Jahre, von Gorny Kramer bis zu eigenen Chansons. David Boato, Mauro Negri und Lorenzo Conte, Dario Carnovale und Sasha Mashin treten als The Blue Note Five auf. Mit Michael Dotson, einer der gefragtesten Sidemen in der Chicagoer Bluesszene, kommt wieder richtiger amerikanischer Blues in die Laurin Bar. Begleitet wird er von der Mo Folks Band unter der Leitung des deutschen Gitarristen Frank Folgmann. Das Manomanouche Trio gilt als eine der bekanntesten Formationen des italienischen Gipsy Jazz auf. Sharón Clarks Repertoire besteht aus Jazz-Standards, darunter einige Meisterwerke von Burt Bucharach, Ethel Ennis und Nat King Cole. Das Quintett um Helga Plankensteiner präsentiert seine CD „Jelly Roll plays Morton”. Francesca Tandoi auch eine hervorragende Komponistin und eine außergewöhnliche Bandleaderin tritt Ende November auf die Bühne der Laurin Bar.
Im Dezember sind im Laurin die mittlerweile zur Tradition gewordenen „Waiting for Christmas“ Events geplant. Die Planungen für das nächste Jahr verraten Helga Plankensteiner und Michael Lösch – auch das ist mittlerweile Tradition – noch nicht. Überraschung muss sein.
Info und Programm unter: www.laurin.it
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