Neue Chefin im Literaturhaus
Mit erstem Oktober übernimmt die Literaturwissenschaftlerin Maria Piok die Leitung im Literaturhaus am Inn – in einer Einrichtung an der Universität Innsbruck, die sich in den vergangenen 25 Jahren seit ihrer Gründung zu einem zentralen Kulturveranstalter der Stadt Innsbruck etablieren konnte.
Für das vielseitige Programm, das von Lesungen, Lesezirkeln, Diskussionsforen und Schreibwerkstätten reicht, zeichnet die gebürtige Brixnerin Maria Piok nun hauptverantwortlich:
Unterstützt wird sie dabei vom bewährten Team Gabi Wild, Verena Gollner und Kristin Jenny.
Völlig ,neu‘ ist indes auch sie nicht: Vom Jänner 2020 bis September 2021 arbeitete sie bereits im Literaturhaus – an der Seite ihrer Vorgängerin Anna Rottensteiner, die ihr wertvolle Einblicke gewährte.
Ulrike Tanzer, Vizerektorin für Forschung der Universität Innsbruck und Leiterin des Forschungsinstituts Brenner-Archivs, freut sich darüber, dass mit Maria Piok eine engagierte Nachfolgerin gefunden werden konnte: „Ich danke Anna Rottensteiner von Herzen für ihre jahrelange, ausgezeichnete Arbeit und wünsche Maria Piok und dem Literaturhausteam das Allerbeste.“
Literaturhaus will auch jüngeres Publikum ansprechen
Maria Piok studierte an der Universität Innsbruck Germanistik und Anglistik-Amerikanistik; noch vor ihrer Promotion trat sie eine wissenschaftliche Stelle im Forschungsinstitut Brenner-Archiv an. Prozesse der Literaturvermittlung – insbesondere die mündliche Präsentation von literarischen Texten bei Lesungen, Hörspielen und im Theater – bilden einen Schwerpunkt ihrer Forschungstätigkeit.
Gleiches gilt für Formen der literarischen Mehrsprachigkeit, die nicht zuletzt in einem Literaturhaus in Grenznähe von besonderer Bedeutung sind. Grenzgänge, die dem Aufbrechen von festgefahrenen Denk- und Wahrnehmungsmustern, dem Austausch und der Bereicherung dienen, sind der gebürtigen Südtirolerin ein großes Anliegen.
Mit Veranstaltungen, die als Ergänzung zur klassischen Lesung mit multimedialen Präsentationsmöglichkeiten arbeiten, will man auch ein jüngeres Publikum ansprechen – und jenen Autor*innen gerecht werden, die sich längst nicht mehr auf eine Art von ,Kunst‘ festschreiben lassen, sondern sich frei zwischen Literatur, Fotografie, Malerei, Musik, Schauspielerei bewegen.
Doppelrolle als Archivarin und Literaturvermittlerin
Neu ist, dass die Leiterin des Literaturhauses auch eine Lehrveranstaltung am Institut für Germanistik der Universität Innsbruck anbietet: Studierende können dabei einen Einblick in die ganz praktische Arbeit der Literaturvermittlung gewinnen und so ein potenzielles späteres Arbeitsfeld kennenlernen. Generell möchte Maria Piok das Literaturhaus in seiner Rolle als Schnittstelle zwischen Kunst, Wissenschaft und dem alltäglichen Leben weiter stärken: etwa im fruchtbaren Austausch zwischen Publikum, Forscher*innen und den Autor*innen. F
ür diese besonders interessant ist, dass das Literaturhaus am Inn an das Forschungsinstitut Brenner-Archiv der Universität Innsbruck angebunden ist, in dem regionale und überregionale literarische Schätze verwahrt werden. In ihrer Doppelrolle als Archivarin und Literaturvermittlerin hofft Piok auf wertvolle Synergien, die in gemeinsame Projekte münden.
Für Führungen, Kooperationen und gemeinsamen Veranstaltungen steht sie jederzeit zur Verfügung – sei es für andere Veranstalter*innen, Gruppen oder Studierende aller Fakultäten.
Auf jeden Fall soll das Literaturhaus am Inn ein offenes Haus bleiben: ohne Eintritt, ohne Dünkel, aber mit viel Gelegenheit für Begegnungen und Gespräche.
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