Der falsche INPSler
Zwei Bozner werden beschuldigt, eine angehende Rentnerin um 63.191 Euro betrogen zu haben. Mit einem durchschaubaren Trick.
Die Frau aus Bozen stand kurz vor der Pensionierung und war offensichtlich empfänglich für (vermeintlich) gute Ratschläge.
Ein heute 56-jähriger Bozner, mit dem sie im Jahre 2017 Bekanntschaft geschlossen hatte, empfahl ihr, erspartes Geld an das Fürsorgeinstitut INPS einzuzahlen, um sich so eine höhere Pension zu sichern.
Klingt eigentlich vernünftig – bis bei der Frau ein zweiter Mann aufkreuzte, und sich als Beamter des staatlichen Fürsorgeinstitut vorstellte. Er kam, um das Geld, über das sie mit dem ersten Mann gesprochen hatte, abzuholen.
Die Frau, die offenbar im guten Glauben handelte, übergab dem zweiten Mann – ein heute 57-jähriger Bozner – genau 63.191 Euro.
Der vermeintliche INPSler, der nun wegen Betrugs in Bozen vor Gericht steht, vergaß nicht, der Frau eine Quittung für die Entgegennahme des hart ersparten Geldes zurückzulassen.
Von den 63.191 Euro fehlt seitdem jede Spur.
Die beiden Männer gelang es außerdem, die angehende Rentnerin dazu zu überreden, ihr die Kreditkarte auszuhändigen. Am Ende, kurz bevor sie Anzeige erstattete, schien auf dem Konto der Frau ein Haben-Betrag von genau sieben Euro auf.
Das Strafverfahren gegen die beiden Bozner, die später von der Polizei als Täter identifiziert wurden, ist inzwischen getrennt worden. Der 56-jährige Komplize hat sich für ein verkürztes Verfahren entschieden, im Hauptverfahren gegen den 57-Jährigen wurden gestern am Landesgericht die ersten Zeugen angehört: Ermittler der Finanzwache und ein Beamter der Bank, bei der die Frau ihr Konto hatte.
Gegen den Angeklagten läuft ein zweites Strafverfahren:
Er soll einen Südtiroler mit dem Versprechen, Elektrogeräte aus Deutschland zu liefern, um 1.500 Euro betrogen haben.
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