„Überraschendes Ergebnis“
Die Liste „Vita“ wurde bei den Parlamentswahlen in mehreren Gemeinden im Überetsch und Unterland zur zweitstärksten Kraft gewählt. Wie die BürgermeisterInnen das Wahlergebnis einschätzen.
von Lisi Lang
Die Liste „Vita“ gehört zweifelsohne zu den Wahlgewinnern der Parlamentswahlen. Auf Anhieb konnte die Partei um Renate Holzeisen in Südtirol sechs Prozent der Stimmen holen und damit in einigen Gemeinden selbst große Bündnisse und bekannte Oppositionsparteien hinter sich lassen. In einzelnen Gemeinden wurde „Vita“ sogar zur zweit- oder drittstärksten Kraft gewählt.
Im Überetsch und Unterland ist das gleich in mehreren Gemeinden der Fall. So gingen in der Gemeinde Altrei 20 Prozent der Stimmen für die Abgeordnetenkammer an Renate Holzeisen (im Senat waren es 17,96 Prozent für Hannes Loacker) und auch in Aldein holte die No-Vax-Bewegung 17,42 bzw. 15,18 Prozent der Stimmen. Ähnliche Ergebnisse zwischen 10 und 15 Prozent sind es auch in Montan, Truden, Kurtatsch, Kaltern und Tramin.
In den meisten der betroffenen Gemeinden zeigt man sich angesichts dieser doch hohen Werte überrascht. „Wir haben im Dorf eine relativ große Anzahl an Impfskeptikern, aber dass es so viele sind, hat mich überrascht“, sagt Monika Delvai Hilber, Bürgermeisterin von Montan. Ähnlich sieht es der Bürgermeister von Aldein, Christoph Matzneller: „Dass es eine Gruppe von Impfskeptikern gibt, war klar“, sagt der Bürgermeister, aber das Ausmaß habe auch ihn überrascht. „Man sieht vor allem in der deutschsprachigen Bevölkerung und in den Kleingemeinden einen bedeutenden Prozentsatz an „Vita“-Wählern“, so Christoph Matzneller.
Die Bürgermeister gehen davon aus, dass es sich bei den „Vita“-Wählern um Impfgegner, Coronaleugner und Gegner bzw. Kritiker der Covid-Maßnahmen handelt. „Man kennt diese Leute im Dorf und offensichtlich konnten sie ihre Anhänger mobilisieren“, sagt Michael Epp, Bürgermeister von Truden. „Es hat sich schon während der Coronazeit abgezeichnet, dass es diese Gruppen gibt“, ergänzt Monika Delvai Hilber.
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Und: Zoff nach der Wahl – Nach dem Wahlerfolg knistert es im Gebälk der No-Vax-Bewegung. Warum sich Enzian-Mann Josef Unterholzner verraten fühlt.
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Kommentare (17)
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andreas
Mama Giorgia, welche die EU verteufelt und „Italien zuerst“ schwadroniert hat, fält momentan nichts besseres ein, als die EU um Gelder zu betteln.
Die macht es einem aber leicht, ihr und ihren Wähler:innen ein leichteres Gemüt anzudichten, so macht das nicht mal Spaß.
Dr. Holzeisen, Mama Giorgia, Lagarde, v.d.Leyen, na ja, es klappt anscheinend auch ohne Frauenquote mehr oder weniger kompetente Frauen zu finden…. 🙂
rumer
@andreas
Italien ist Pleite, da kann der Arno noch so viel unseres Geldes nach Rom schicken. Die Jugend wandert aus, die Alten wählen nur noch den Untergang. Schande, Schande, Schande Italia.
2xnachgedacht
@andreas
die frau faeser u frau baerbock gehören u.a. auch dazu, wenn wir schon bei dem thema sind…übrigens haben diese beiden ihre kompetenz bestens unter beweis gestellt.
*….* oder was auch immer= *off*
artimar
Das hat den Mair wohl sein Mandat gekostet. Gut. Der Spagnolli war in diesem Fall zweifellos wohl eh der bessere Kandidat.
dn
Impfzwang, Ausgrenzung von Impfunwilligen und Suspendierung von Nichtgeimpften ist auch Faschismus, zumindest eine Ahnung davon. Da hat sich der Rechtsstaat schon mal zeitweise vertschüsst (soviel zum lebbehudelten Euro-Draghi).
heracleummantegazziani
Es gab und gibt keinen Impfzwang, denn es wurde niemand abgeholt und gegen seinen Willen geimpft. Nur das würde Zwang bedeuten. Also hören Sie mit diesem Märchen endlich auf. Sie haben keine Ahnung, was Faschismus bedeutet und was „Rechtsstaat“ heißt auch nicht, sonst wäre ihnen aufgefallen, dass in keinem Fall eine Verletzung irgendeiner gesetzlichen Bestimmung vorliegt. Auch nicht der Verfassung, wie aus den Kreisen der Gesellschaftsunfähigen, die offenbar keine Ahnung haben von was sie sprechen, immer wieder zu hören ist.