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„Nein zur Ski-WM“

Foto: Lia per Natura y Usanzes/Tappeiner

Bei einer Online Umfrage der Umweltgruppe Lia per Natura y Usanzes haben sich 66,2 Prozent der TeilnehmerInnen gegen eine Ski-WM 2029 in Gröden ausgesprochen.

66,2 % der Teilnehmer/innen sagen NEIN zu den Skiweltmeisterschaften in Gröden 2029

Mehrere MitgliederInnen der Lia per Natura y Usanzes hatten die Umfrage „Skiweltmeisterschaften 2029 in Gröden – ja oder nein?“ ausgearbeitet, die zum Ziel hatte, die Meinungen der BürgerInnen des Grödner Tales und außerhalb einzuholen.

Über einen Link konnte jede/jeder Bürger/in online in die zweisprachige Online-Umfrage einsteigen und sämtliche Fragen beantworten. Dabei wurden den Teilnehmern die wichtigsten Informationen vorausgeschickt:

Die Skiweltmeisterschaften 1970 waren das erste internationale Großereignis in Gröden.

Auf die Frage des Referendums im Jahre 1991, ob Gröden sich für die Austragung der Alpinen Skiweltmeisterschaften bewerben soll, antworteten 3214 Wähler/innen (56,48%) mit Nein und 2314 Wähler/innen (41,86%) mit Ja (Quelle SOS Gherdëina`95)

Das Organisationskomitee für die WM 2029 hat sich im September 2021 in Mailand erfolgreich für eine Kandidatur der Austragung der alpinen Skiweltmeisterschaften beworben.

Das Komitee hatte die Zusammenarbeit mit Interessengruppen im Tal zur Ausarbeitung eines nachhaltigen Konzeptes angekündigt, schreibt die Umweltgruppe Lia per Natura y Usanzes.

Der Tourismus im Grödner Tal habe wirtschaftliche, ökologische und soziale Aspekte. Er garantiere vielen Bürgern einen hohen Lebensstandard und biete viele Arbeitsplätze und allen damit verbundenen Wirtschaftszweigen eine gute Auslastung. Die einheimische Jugend suche oft nach Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten außerhalb des Tales.

Gröden verfüge über ein modernes und breites Netz an Skipisten und des öffentlichen Nahverkehrs. Die Busse seien auf Talebene an die Grenze der Kapazität angelangt. Die große Anzahl an Einheimischen und Touristen seien Ursache für viel Verkehr und Konsum von Ressourcen (z.B. Wasser, Energie), so Lia per Natura y Usanzes weiter.

Der Verkehr im Tal und auf den Pässen führe zu Staus, Lärmbelästigung und Luftverschmutzung sind die Folgen.

Das Event einer Skiweltmeisterschaft gehe über eine Sportveranstaltung hinaus und könne für Gröden sowohl positive als auch negative Folgeerscheinungen mit sich tragen.

Die Umfrage zu einer möglichen Skiweltmeisterschaft 2029 in Gröden wurde am 15. Mai freigeschaltet und lief bis zum 26. Juni.

Der Link wurde hauptsächlich über WhatsApp, Facebook, Instagram, der Lia per Natura y Usanzes, dem Dachverband für Natur und Umwelt (DNU), dem Heimatpflegeverband (HPV) und dem Alpenverein Südtirol (AVS) verbreitet.

Die Teilnahmebereitschaft bis zum Ende der Umfrage, war beachtlich.

937 Teilnehmer/innen haben ihre Meinung kundgetan, ihre persönlichen Argumente und Bemerkungen hinzugefügt, sodass diese Umfrage zu einer klaren Auswertung gelangen konnte, schreibt Lia per Natura y Usanzes.

Das primäre Ziel der Umfrage war es, einen Beitrag zur Bürgerbeteiligung zu geben und zu verstehen, ob Bürger/innen für oder gegen eine Austragung der Skiweltmeisterschaften 2029 in Gröden sind.

Die Mehrheit der Befragten haben eindeutig gegen eine Skiweltmeisterschaft 2029 in Gröden gestimmt. Von den 937 Teilnehmer/innen sind 66,2% dagegen.

Ein weiteres eindeutiges Ergebnis ist die hohe Teilnahme von BürgerInnen aus anderen Teilen Südtirol: ganze 47% haben mit ihrer Sicht von außen, wichtige und kritische Stellungnahmen abgegeben.

86,8% stimmten für eine Ausarbeitung eines Verkehrskonzeptes auf Talebene. 44,9% gaben an manchmal die öffentlichen Verkehrsmittel zu benützen und ganze 38% manchmal das Skipistennetz in Gröden zu nützen.
55,5% bezeichneten das Vorgehen des Organisationskomitee als nicht transparent und 65,5% waren der Meinung, dass der Wille der Bürger nicht berücksichtigt wurde.
84,6% wünschen sich ein Tourismuskonzept mit Klimaauflagen und 66,8% einen Bettenstopp.

„Die vielen persönlichen Stellungnahmen der Teilnehmer/Innen an dieser Umfrage sollten unbedingt ein Zeichen für die politischen Entscheidungsträger/innen der Gemeinden und in der Landesregierung sein, dass es Zeit wird, die Meinungen der Bürger/innen mehr zu berücksichtigen, vor allem in einem Tal wie Gröden, da laut Meinung von 86,5% das Limit der Kapazitäten im Tal erreicht ist“, schreibt Lia per Natura y Usanzes.

Die Lia per Natura y Usanzes setzt weiterhin auf Information und Sensibilisierung der Bürger/innen.

Mit dem Abschluss der Auswertung dieser Online- Umfrage, sind demnächst weitere Diskussionsrunden geplant. Ein mögliches Referendum zu den Skiweltmeisterschaften 2029 in Gröden ist in Ausarbeitung.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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