Votum gegen Durnwalder
Bei den Senatswahlen sinkt die SVP in Völs am Schlern erstmals unter 50 Prozent. Aus einem speziellen Grund.
Bei Parlamentswahlen war Völs am Schlern für die Volkspartei in der Vergangenheit – so wie in den meisten übrigen Südtiroler Landgemeinden – eine sprichwörtliche gemähte Wiese, ihr Stimmenanteil sank nie unter 60 Prozent.
Auch deshalb sticht das Ergebnis, das die SVP bzw. ihr Kandidat Meinhard Durnwalder diesmal bei den Wahlen für den Senat erzielte, hervor: 46,95 Prozent, genau 732 Stimmen.
Das bedeutet, dass die Volkspartei in der Heimatgemeinde von Landeshauptmann Arno Kompatscher über keine Mehrheit verfügt. Die Mitbewerber kamen auf respektable Ergebnisse:
Der Grüne Hans Heiss erhielt knapp die Hälfte der Stimmen Durnwalders (22,32 Prozent, 348 Stimmen), Ulli Mair Freiheitliche kam auf 8,79 Prozent, knapp überholt vom NoVax-Kandidaten Rudolf Schöpf (Vita) mit 6,99 Prozent und 109 Stimmen.
In Völs wertet man das Senats-Ergebnis, insbesondere bei SVP-Vetretern, als Retourkutsche für Durnwalders feindlichen Kurs gegen Landeshauptmann Kompatscher, wie erinsbesondere in der SAD-Affäre zu Tage trat. Wenn es um Persönliches geht, dann wird die Parteitreue hintangestellt.
Zum Vergleich: Bei den vorangegangenen Parlamentswahlen am 4. Mai 2018 erhielt die SVP in Völs 72,4 Prozent der Stimmen, Kandidat Durnwalder konnte 1.077 Stimmen auf sich vereinen.
Das Votum gegen den Pusterer SVP-Bezirksobmann in Völs wird auch durch das Abschneiden der SVP-Parlamentskandidatin Renate Gebhard deutlich: Sie verlor gegenüber 2018 zwar ebenfalls Stimmen, ihr Anteil liegt diesmal bei 61,77 Prozent (950 Vorzugstimmen). (tom)
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Kommentare (23)
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heracleummantegazziani
Steh ich auf dem Schlauch, oder hat die TZ gerade die Mathematik revolutioniert?
„Ulli Mair Freiheitliche kam auf 8,79 Prozent, knapp überholt vom NoVax-Kandidaten Rudolf Schöpf (Vita) mit 6,99 Prozent…“
heracleummantegazziani
Dem Meini wird’s übrigens egal sein. Er sitzt wieder in Rom und kann endlich mit seiner Traumregierung pakteln.
placeboeffekt
Falls dem so wäre dann fehlt es einigen in der SVP wirklich an Geschichtskunde
Aber die Bozner Kaufleute waren vor 100 Jahren auch ganz von der machtergreifung Mussolini’s begeistert…Hauptsache die kommunistische Gefahr war gebannt
Parallelen kommen einen in den Sinn welche man dachte es könnte sich nie mehr wiederholen
leser
Genauso ist es
Aber auch die anderen sesselkleber sind wieder kleben geblieben
pingoballino1955
her…….,das „unbedeutende Männchen “ in Rom wird sich in Zukunft noch wundern!
andreas
Der Pusterer Anwalt verkörpert so gut wie alles, was in der SVP schiefläuft.
Es wird immer schwieriger den Saftladen mit intriganten, selbstgefälligen, rechten und weinbergwegaffinen Exponenten zu wählen.
fliege
@andreas
Stimmt vollkommen, seltsam aber, dass immer noch so viele diesen saftladen wählen. Naja, den Südtiroler kann man nicht immer verstehen…….
andreas
Weil die anderen noch weniger taugen.
pingoballino1955
andreas jetzt ist dir die Politfrust durchgegangen! Beruhige dich hsha!
waldemar
Besser wäre gewesen ihn überhaupt nicht zu wählen.
gerhard
Das ist aber, liebe TZ schon eine sehr unfaire Sichtweise.
Auch wenn Ihr die SVP nicht besonders schätzt, so sollte dennoch und fairerweise zugegeben werden, dass Durnwalder mehr als doppelt so viele Stimmen auf sich vereint hat als der grüne Kandidat.
Fast die Hälfte hat ihn gewählt.
Sicher aus der Not, zwischen Pest und Cholera entscheiden zu müssen.
Aber dennoch, eine gewisse Fairness und Neutralität würde der TZ schon gut tun..
Er ist in Rom.
Schade, aber es ist halt so.
Bei derart schwachen Gegenkandidaten, mit Verlaub, war das auch nicht anders zu erwarten.
pingoballino1955
Die Zeit war für Spielchen und besseren( sie behaupten es waren keine guten Kandidaten? Waren die alle Blöd,oder was?)Kandidaten zu KURZ,das sollten sie fairerweise den Gegenkandidaten vom vorgeschobennen Svp Durnwalder jun. auch einräumen Herr gerhard.
robby
Ich wusste gar nicht dass sich Journalisten mit Quantenmathematik beschäftigen bei der 6,99% manchmal auch mehr sein können als 8,79%.
Im Übrigen ist es wirklich kühn den Wahlausgang der SVP in Völs als Watsche für Durnwalder zu interpretieren.
heracleummantegazziani
Wenn es hilft den Herrn madig zu machen, dann ist es gerechtfertigt. Diese Figur hat in der Politik nichts verloren.
robby
Absolut objektiv von der Tageszeitung diese Vorgangsweise.
heracleummantegazziani
Unobjektiv ist es nicht von Ohrfeige zu sprechen, wenn jemand von 72% auf knapp 47% abrutscht. Oder sieht das aus wie eine überzeugte Unterstützung des Oberhirten im Intrigantenstadel?
heracleummantegazziani
Der Mensch leidet an Allmachtsphantasien (muss irgendwie genetisch bedingt sein) und hat in der Politik nichts verloren.