350 Jahre alte Rebe
Vor wenigen Tagen fand die Weinlese der historischen Versoaln-Rebe auf Schloss Katzenzungen in Prissian statt. Die 140 kg Trauben werden nun im Landesweingut Laimburg für die Produktion eines Schaumweines gekeltert.
Am vergangenen Mittwoch, 21. September, fand die alljährliche Weinlese der historischen Versoaln-Rebe auf Castel Katzenzungen in Prissian in Tisens statt. Das Alter der ehrwürdigen Rebe wird auf mehr als 350 Jahre geschätzt, und immer noch wird aus ihren Trauben Wein gewonnen.
Die Rebe ist biodynamisch bewirtschaftet.
Der Ertrag von 140 kg Trauben wurde sorgfältig selektiert und zeigte eine gute Qualität.
Aus den Versoaln-Trauben wird nun im Landesweingut des Versuchszentrums Laimburg der Grundwein für die Produktion eines Schaumweines gekeltert.
„Angesichts der in den letzten Jahren gesammelten Erfahrungen und der Qualität der Trauben dieser Ernte sind auch für den Jahrgang 2022 die optimalen Bedingungen für die Herstellung eines Qualitätsschaumweins gegeben“, erläutert Alex Tavernar, Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Weinbereitung in Anbaufragen des Versuchszentrums Laimburg.
Der Versoaln-Sekt ist auf wenige Flaschen limitiert und dient der Repräsentation des Weinlandes Südtirol.
Die Versoaln-Rebe
Beim „Versoaln“ handelt es sich um eine autochthone, d. h. in Südtirol alteingesessene, Rebsorte.
Der Rebstock wächst am Nordhang an einer Mauer bei Schloss Katzenzungen in Prissian bei Tisens. Die Rebe breitet sich auf einem Pergel aus Kastanienholz aus und weist eine bemerkenswerte Flächenausdehnung von 350 m² auf.
Woher die Rebe ihren Namen hat, ist nicht vollständig geklärt:
So könnte sich der Name „Versoaln“ vom lokalen Dialektwort „verdolen“ (‘grün’ in Bezug auf die Beerenfarbe) ableiten oder auch in Verbindung mit der Reberziehung stehen: Pergel finden sich an steilen Hanglagen, wo die Ernte „versoaln“, also mit Seilen abgesichert und abgeseilt werden musste.
Auch eine Verballhornung von „Versailles“ ist denkbar. Einer Legende nach wurde nämlich die Rebe im 15. Jahrhundert vom damaligen Besitzer von Schloss Katzenzungen, dem Grafen Schlandersberg, von dort eingeführt.
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