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Der Disko-Notstand

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Die Diskotheken-Landschaft im Vinschgau weist weiter große Lücken auf. Und die Jugendarbeiter vermissen die versprochene Unterstützung der Bezirksgemeinschaft.

von Karin Gamper

Offene Diskos bleiben im Vinschgau eine Rarität.

Geöffnet ist aktuell nur die „Hölle“ in Schlanders. Weil diese mangels Alternativen von unterhaltungswilligen Jugendlichen regelrecht gestürmt wird, sind die Begleiterscheinungen rundherum groß. Das Lokal liegt mitten im Ort, es gibt Reklamationen wegen des Lärms und wegen diverser Vandalenakte. „Die gab es früher auch schon“, weiß Tobias Stecher vom Jugenddienst Obervinschgau, „aber jetzt treten sie vermehrt auf, weil sich alles auf Schlanders konzentriert“.

Im restlichen Vinschgau sucht man vergebens nach offenen Diskos. Das Fix in Laas hat nach der Sommerpause nicht wieder geöffnet. Da Personal gesucht wird, geht man im Tal allerdings davon aus, dass das Lokal demnächst wieder aufsperren wird. Genaueres wissen weder die Laaser Bürgermeisterin und Bezirksjugendreferentin Verena Tröger noch Tobias Stecher. Die Disko Enzo in St. Valentin auf der Haide hingegen hat vor zweieinhalb Jahren coronabedingt geschlossen und nicht wieder geöffnet. Das Ladum in Prad ist ebenfalls zu. Ob es wieder aufsperrt, weiß niemand, da sich der langjährige Betreiber offenbar nicht klar äußert. Und das Après in Sulden schließlich – Besitzer ist der Stilfser Bürgermeister Franz Heinisch – ist ebenfalls seit Ausbruch der Pandemie zu.

Was tun also die Jugendlichen? „Sie organisieren entweder private Feten oder legen weite Strecken bis zur nächsten geöffneten Diskothek zurück“, sagt Jugendarbeiter Stecher. Was wiederum ein Problem ist, da der Nightliner nur am Samstag fährt.

Der Jugendarbeiter vermisst die versprochene Unterstützung der Bezirksgemeinschaft. „Es wurde uns bereits vor vielen Monaten ein Arbeitstisch versprochen, um generell über die Jugendthemen des Vinschgaus zu beraten, dieser wurde aber bis dato noch nie einberufen“, bemängelt er. Dabei gebe es genug zu bereden: Unterhaltungsmöglichkeiten, einen erweiterten Nightlinerdienst zugunsten der Sicherheit der Jugendlichen, Alkohol- und Drogenkonsum unter Minderjährigen, der feststellbar sei.

„Wir hoffen, dass wir bald eine Einladung der Bezirksgemeinschaft erhalten“, winkt Stecher mit dem Zaunpfahl. Bis dahin ist weiterhin der mobile Jugenddienst im Einsatz, um dort Präsenz zu zeigen, wo Bedarf herrscht.

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