„Verpulverte Millionen“
Das Team K übt angesichts der explodierenden Strom- und Gaspreise Kritik an der Landesregierung. Sie habe den Ernst der Lage nicht begriffen.
Die Strom- und Gaspreise spielen verrückt. Die Kosten sind mittlerweile existenzbedrohend für Familien und Betriebe.
Ab Oktober erwartet die Arera, die Italienische Authority, eine weitere Steigerung von 100%.
Gleichzeitig werden die Tarife des geschützten Marktes am 1. Oktober nach oben korrigiert. „Wer soll das noch bezahlen können?“, fragt das Team K in einer Aussendung.
Betriebe werden schließen müssen und Familien im Kalten sitzen.
„Wir hatten bereits im März davor gewarnt“, so das Team K.
Ein Antrag sei damals im Landtag abgewiesen worden. „Wo ist die Landesregierung?“ fragt Paul Köllensperger.
„Vielleicht hat die Landesregierung den Ernst der Lage noch nicht ganz begriffen. Ein Hilfspaket für Haushalte und Betriebe wird dringendst benötigt. Sie muss sofort handeln, ohne sich auf ein paar vorteilhafte Alperia Angebote hinauszureden. Das ist zu wenig – auch weil von Alperia demnächst kein Geld zu erwarten ist, im Gegenteil. Es besteht eher das Risiko, dass das Unternehmen selbst eine Finanzspritze brauchen wird, wenn sie nicht schon bald in finanzieller Schieflage sein will“, so Paul Köllensperger.
Alperia müsse zur Zeit wegen des starken Wassermangels extern Strom teuer zukaufen, um seine Lieferverträge erfüllen zu können. „Mit diesen hat sie den Strom deutlich günstiger verkauft, als heute die Marktpreise sind“, so Köllensperger.
Die Konsumentenschutzvereinigung Altroconsumo erwartet im Durchschnitt Kosten pro Haushalt für das Jahr 2022 von 3.200 Euro und für 2023 eine Zunahme von mindestens 75%.
In Südtirol werde es zudem noch einmal deutlich teurer, obwohl hier über weite Teile des Jahres sogar mehr Strom produziert als verbraucht wird, gibt Paul Köllensperger zu bedenken.
Deshalb bestehe dringender Handlungsbedarf und deshalb habe das Team K bereits im März dieses Jahres dringende Maßnahmen im Landtag gefordert. „Doch wir wurden nicht gehört“, so Köllensperger.
Alles im Griff, habe es damals von der Landesregierung geheißen.
„Doch im Griff scheint die Regierung gar nichts mehr zu haben“, schreibt Köllensperger in der Aussendung. „Statt Millionen Euro für ein sinnloses Nachhaltigkeitsfestival, zu verpulvern, ist jetzt Geld aus den gestiegenen Mehreinnahmen der Mehrwertsteuer für Soforthilfe-Maßnahmen bereitzustellen. Es kann nicht sein, dass für die Freunde im Edelweiss immer was übrig ist, Südtirols Bevölkerung und Kleinbetriebe warten dürfen. So wie die Authotity Arera in Rom Sondermassnahmen vom Parlament fordert, so fordert das Team K ein sofortiges Hilfspaket von der Landesregierung für Familien und Betriebe.“
Anstatt sich mit ihren internen Streitigkeiten und mit dem Wahlkampf zu beschäftigen, sollten sich die Landesräte und die Regierungsparteien um die wahren Probleme der Menschen in Südtirol kümmern und konkrete Lösungen finden, so das Team K abschließend.
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Kommentare (13)
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andreas
Wenn er schon im März gewarnt hat, verstehe ich nicht, warum Biden, v.d.Leyen, der Kasper in Kiew und Putin das ignoriert haben.
Das geht so natürlich nicht.
rumer
Wer verhindert seit 15 Jahren neue Wasserkraftwerke?
Wer verhindert in Südtirol PV-Freiflächenanlagen?
Wer verhindert PV auf denkmalgeschützten Häusern?
Wer hat „vergessen“ eine Südtiroler Stromregulierungsbehörde aufzubauen?
Unsere allseits geliebte EsseVuPi !
andreas
Worauf begründet er die Aussage, dass Alperia in Schieflage geraten könnte?
Die 100 Millionen Übersteuer, welche Alperia heuer schon gezahlt haben, deuten eigentlich nicht auf eine Fehlspekulation mit Terminkontrakten, wie die Energie Wien, welche 6 bis 10 Milliarden kurzfristigt vom Staat benötigte, hin.
Und da der Strommarkt äußerst komplex ist und bei Vergleichsportalen Alperia eigentlich gut abschneidet, würden mich mal Zahlen und Fakten und nicht nur Panikmache ohne Substanz interessieren.
Die Situation ist beschissen, das steht außer Frage, Hilfen für Unternehmen und Private sind aber keine Lösung, da die Summen die finanziellen Möglichkeiten der Staaten und Länder übersteigen, wenn dann hilft nur ein Eingriff in die Marktpreise.
nochasupergscheiter
Lieber andreas, du bist wahrscheinlich nicht informiert worauf sich Steuern normalerweise berechnen. Hier werden Daten von vorhergehenden Zeiträumen hergenommen…
Natürlich werden jetzt alle energiegesellschaften Versuchen mit faulen bilanztricks ihre Gewinne zu verschleiern, und die ubersteuer wird wieder ausgeglichen werden müssen…
Zahlen tut auch diesen Schlamassel letztendlich wieder der einfache Bürger…
Da kannst du sicher sein, weil dass die Politik was schlaues mit Hand und Fuss macht kannst du gleich vergessen
andreas
Noch so einer der nur jammert und eigentlich keine Ahnung hat, wie das System funktioniert.
Aber erkläre doch mal, warum Alperia 100 Millionen und Gostner 70 Millionen Übersteuer zahlen mussten und wie sie ev. durch Bilanztricksereien diese wieder zurückholen könnten.
Kannst du aber nicht….
sougeatsnet
Kann mir jemand erklären, warum der Strom bei uns teurer ist, da wir Überproduktion haben? Sind das unsere lokalen Vermarkter, die kurzen Wege? Benötige drindend Hilfe!
andreas
Alperia verkauft den produzierten Strom an die nationale Strombörse und kauft ihn dann für die Versorgung seiner Kunden zurück.
Meines Wissens dürfen sie den Strom nicht direkt an die Endverbraucher verkaufen und das Problem ist momentan anscheinend der Preis des Stroms, welcher mit Gas erzeugt wird, welcher alle Preise in die Höhe treibt.
sougeatsnet
Ja, diesen Kreislauf könnte man unterbinden, indem wir eine Genossenschaft bilden würden und unseren eigen Strom verbauchen. Nur die Alperia muss ja in das große Geschäft einsteigen, dafür dürfen alle Alperiakunden bluten.
franz19
Die SVP ist langsam eine Schande,statt sich hier mit den Probleme zu beschäftigen fliegt der Landeshauptmann nach Amerika um die Autonomie zu erklären…na die Amerikaner werden uns schon helfen, bravo Kompatscher dich brauchen Sie noch in Amerika
romy1988
Wenn das so weitergeht, werden wir bald Arbeitslose anstatt Arbeitskräftemangel haben.