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Das Strompreis-Rätsel

Fotos: 123rf

Der ASGB fragt sich, warum in einem Territorium, welches weitaus mehr Strom produziert, als es verbraucht, die Preise so unverhältnismäßig steigen.

Die Statistik der nationalen Verbraucherzentrale, wonach die Autonome Provinz Bozen mit den höchsten Preissteigerungen für Strom, Gas, Heizöl und festen Brennstoffen konfrontiert ist, wirft laut Tony Tschenett, dem Vorsitzenden des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes (ASGB), viele Fragen auf, die umgehend von den zuständigen politischen Stellen zu beantworten seien.

In erster Linie sei es unverständlich, warum ausgerechnet in einem Territorium, welches weitaus mehr Strom produziert, als es verbraucht, die Preise derart unverhältnismäßig steigen:

„Der Öffentlichkeit wurde immer erklärt, man müsse sich an den einheitlichen nationalen Strompreis halten und hätte diesbezüglich keine politische Handhabe. Die Statistik, die darlegt, dass Genua im selben Zeitraum eine um 54,1 Prozent geringere Preissteigerung (117,5 Prozent zu 63,4 Prozent) zu verzeichnet hat, wirft vor diesem Hintergrund aber doch die – wie ich meine – durchaus berechtigte Frage auf: Woran liegt dieser Unterschied, trotz des Umstandes, dass die Stromproduktion in Südtirol mehr als ausreicht, um den Eigenbedarf zu decken?“, so Tschenett.

Aber unabhängig vom Strom, seien die lokalen Preisunterschiede im Energiebereich generell derart eklatant, dass sie schlichtweg nicht erklärbar sind.

Der ASGB erwartet konkrete Antworten von der Landesregierung auf diese offenen Fragen, die der gesamten Südtiroler Bevölkerung unter den Nägeln brennen, heißt es in einer Aussendung der Gewerkschaft.

Tony Tschenett

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (12)

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  • tirolersepp

    Warum wird immer um den heißen Brei herumgeredet?

    Die Landesregierung will die Gewinne aus dem Stromgeschäft selbst verteilen anstatt jedem Bürger einen günstigeren Strom zu geben !

    So falsch ist das auch wieder nicht den, denn mehr als die Hälfte der Südtiroler ist der Preis des Stromes wurscht – die Realität schaut so aus !!

  • leser

    Tschenett
    Man kann auch von einer Zweckentfremdung von öffentlichem Eigentum reden

  • foerschtna

    Man kann es nicht oft genug wiederholen: Mit diesen saftigen Strompreisen unterstützen wir den Weltfrieden. Das sollte uns die Sache schon wert sein. Und sobald Putin besiegt sein wird, wird alles wieder gut.

  • stanislaus

    „Zum ersten Mal kann das Land über die SEL über derart große Energiemengen verfügen, dass eine eigene Preispolitik möglich wird, die vom Leitgedanken wie der Gewinnmaximierung abgekoppelt ist. Uns geht es nicht um Spekulation auf dem Rücken der Bevölkerung, sondern um die Lieferung von Energie zu gerechten, tragbaren Bedingungen, auch weil davon die volkswirtschaftliche Leistung und in der Folge der Lebensstandart in Südtirol maßgeblich abhängt (Landeshauptmann Luis Durnwalder).“ Zitiert aus „Südtirol unter Strom“, Bozen 2015, S. 131.

  • criticus

    Wie kommt es, dass wir den Strom heimgeholt haben und in Sizilien ist der Strom um über 60% billiger? Das Staatenbündnis Europa zerstört willentlich seine Wirtschaft. Putin kann eigentlich nur lachen, Europa unterstützt einen Krieg und vergisst die Preistreiber im eigenen Land zu strafen. Gibt es überhaupt noch denkende Politiker oder nur Lohnempfänger oder Idioten?

  • dn

    Stanislaus bringt es auf den Punkt. Oder gilt da auch Churchill (wenn’s denn von ihm ist: „Was kümmert mich das Geschwätz von gestern!“?

  • dn

    Adenauer: Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern, nichts hindert mich daran, weiser zu werden.Also ist der LH weiser geworden?
    Die Brunecker machens richtig: Stromgenossenschaften (wie übrigens auch im Psaier) und Miniphotovoltaik für jeden Haushalt (für ca. 1000 €). Für Betriebe eben mehr – ohne Einspeisen, zum Selberverbrauchen.
    Wofür verwendet der LH eigentlich diese „Landes-Sondersteuer“? Wenn wir sie schon bezahlen, so sollten wir wenigstens wissen, wofür.

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