„Es geht weiter“
Das Alpen Flair Festival wird auch im kommenden Jahr in Natz bleiben. Philipp Burger, Frontman der Rockband Frei-Wild, über die Jubiläumsausgabe und die Zukunft des Festivals.
Tageszeitung: Herr Burger, die Abhaltung der Jubiläumsausgabe des Alpen-Flair-Festivals im nächsten Jahr in Natz stand wochenlang auf der Kippe…
Philipp Burger: Ja, das stimmt. Im Vorfeld des heurigen Festivals herrschte eine ziemlich ungute Stimmung. Leider wurde die Polemik rund um das Speicherbecken teilweise auch auf dem Rücken von uns, oder anders, auf dem Rücken des Festivals ausgetragen. Die Wogen gingen im Grunde aber an allen Fronten hoch.
Die 10. Ausgabe wird nun doch in Natz abgehalten?
Ja, das trifft zu – zumindest was die 10. Ausgabe betrifft. Wir haben natürlich auch gehofft, dass sich unsere Mitorganisatoren nochmals darauf einlassen – das war leider alles andere als selbstverständlich. Eine gewisse Enttäuschung und Wut lag durchaus in der Luft. Es hat nach dem heurigen Festival drei bis vor Wochen gedauert, bis die Entscheidung stand. Wir wollten aber auch keinen Druck aufbauen, die Gemüter auf allen Seiten sollten sich erstmal beruhigen. In der Zwischenzeit fand eine Aussprache zwischen den Gemeindeverwaltern, dem Promotorenkomitee und Vertretern der Beregnungsgenossenschaft statt. Soweit ich informiert bin, wurde dann auch ein Kompromiss erzielt. Es wurde eine Studie in Auftrag gegeben, die den besseren Standort für das Speicherbecken definieren soll. Das Ergebnis der Studie soll dann auch als von allen akzeptierter Standort gelten, so meine Information. Für uns als Band und Mitveranstalter war die Tatsache, dass sich die Vereine und Mithelfenden bei der ersten Sitzung nach dem Festival für eine neue Auflage des Alpen-Flair entschieden haben, ausschlaggebend. Erneut im Ex-Nato-Areal in Natz – wohlgemerkt nicht irgendwo anders. Die 10. Ausgabe wird also wieder auf dem bisherigen Gelände stattfinden. Zwar hätten wir das Alpen-Flair nicht sterben lassen, waren auch schon auf der Suche nach Plan B bzw. Geländen. Es wäre für uns aber wirklich sehr schwierig geworden, einen passenden Alternativstandort zu finden.
Wann ist die Entscheidung effektiv gefallen?
Wir haben die Meldung am 11. August erhalten. Und wir freuen uns auf die kommende Auflage.
Der Kartenvorverkauf läuft bereits…
Ja, das tut er, und wie. Binnen weniger Stunden waren die 3.000 Early Bird Tickets verkauft. Jetzt liegen wir bereits bei über 5.000 verkauften Tickets. Einen so starken Start konnten wir bisher noch nie verzeichnen. Nun ist zu sehen, wie die weiteren Entwicklungen verlaufen. Für uns ist es heuer besonders wichtig, dass der Vorverkauf weiterhin so gut läuft. Im Vergleich zu den Jahren zuvor sind wir nämlich gezwungen, gewisse Leistungen anzuzahlen. Die ganze Veranstaltungsbranche kämpft derzeit enorm ums Überleben. Bestimmte Firmen fordern Anzahlungen, damit sie überhaupt weiterbestehen können.
Wie sind die Rückmeldungen der Bevölkerung auf den Verbleib des Festivals?
Ich bin natürlich insbesondere mit jenen Teilen der Bevölkerung in Kontakt, die hinter dem Festival stehen. Aber auch mit anderen, ich kenne und mag Leute aus beiden Lagern, wobei ich mitterweile nicht mehr von Lagern, sondern Interessensgemeinschaften sprechen möchte. Ich denke, dass so ziemlich alle Leute – Veranstalter, Gastwirte, Vereine und Co. – froh sind, dass es weitergeht. Ich zumindest habe bis jetzt keine einzige andere Stimme vernommen. Dieser erneute Rückhalt war für uns sehr wichtig – und letztlich wohl auch ausschlaggebend für die Entscheidung. Wie bei jedem Großevent wird es aber auch Gegner geben, ich glaube aber, deren Zahl hält sich absolut in Grenzen. Im Großen und Ganzen steht der überwiegende Teil des Apfelhochplateaus hinter und zum Alpen-Flair.
Wird diese Jubiläumsausgabe die letzte in Natz sein?
Ich hoffe nicht, zumal dies auch fortan von vielen Faktoren abhängt, primär von der weiteren Nutzung des Ex-Nato-Areals.
Interview: Erna Egger
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