Zasha Colah & Francesca Verga
Ab Januar 2023 übernehmen Zasha Colah (Indien, 1982) und Francesca Verga (Italien, 1989) die künstlerische Leitung der ar/ge kunst Bozen. Sie treten die Nachfolge von Emanuele Guidi an, dessen erfolgreiche Amtszeit nach neun Jahren ausläuft.
Mit Zasha Colah und Francesca Verga treten zwei erfahrene, künstlerisch national sowie international sehr gut vernetzte Kuratorinnen die Leitung der ar/ge kunst an. Sie verstehen ihre Arbeit als kollaborative Kunst-Aktivität, die den künstlerischen und den sozialen Dialog fördert. Ihr gemeinsames Interesse gilt kollektiven Formen der Kulturproduktion, insbesondere der Frage, wie imaginative und fabulative Handlungen in gemeinsamen Kontexten geteilt werden können. Sie sehen die ar/ge kunst als Ort der Ko-Kreation, der Ko-Produktion, der Forschung und Bildung. Als einen Ort, der den künstlerischen und sozialen Dialog wertschätzt und gleichzeitig neue Visionen zur Zeitgenossenschaft entwickeln und vorschlagen kann.
Die Ernennung des künstlerischen Leitungsteams Zasha Colah und Francesca Verga aus 68 eingegangenen Bewerbungen erfolgte durch den Vorstand der ar/ge kunst bestehend aus Karin Welponer (Präsidentin), Roberto Gigliotti (Vizepräsident), Eva von Ingram Harpf, Josef Rainer, Ina Tartler und Verena Rastner (Geschäftsführerin). Mit dem Vorsitz der Jury war Luigi Fassi (Direktor Artissima in Turin) betraut.
Zasha Colah (Mumbai, 1982) ist Kuratorin und Autorin. Sie lehrt Storia comparativa e teoria della curatela an der Nuova Accademia di Belle Arti (Mailand 2018-), ist Mitglied des Redaktionsausschusses von Geoarchivi (Meltemi & NABA) und Forschungsstipendiatin bei 221A (Vancouver 2021-). Ihre Doktorarbeit (La Sapienza 2020) drehte sich um Illegalität und Meta-Ausstellungspraktiken in Indo-Myanmar seit den 80er Jahren. Sie ist Mitbegründerin der kuratorischen Kollaboration und Künstlervereinigung Clark House Initiative (Mumbai 2010-22) und co-kuratiert Aktionen und Ausstellungen im Raum und auf der Straße oder als Gast bei ISCP NY, Ink Yangon, Kadist Paris, SMBA Amsterdam und anderen (mit Sumesh Sharma et al., 2010-15). Zu den kuratorischen Projekten gehören I love you Sugar Kane (ICAIO Port Louis 2016), Prabhakar Pachpute (mit Luca Cerizza, NGMA Mumbai 2016), body luggage (steirischer herbst, Kunsthaus Graz 2016), 3rd Pune Biennale (mit Luca Cerizza 2017), 2. Yinchuan Biennale (Kuratorenteam unter Leitung von Marco Scotini 2018), als co-künstlerische Leiterin Archive Milano monografische Ausstellungen von Muna Mussie, Anawana Haloba (mit Chiara Figone, 2021).
Francesca Verga (Mailand, 1989) ist Ausstellungsmacherin, Forscherin und Organisatorin im Bereich der bildenden und darstellenden Künste und verfügt über Erfahrung im Management von Kulturinstitutionen und Kunstbiennalen. Verga war Generalkoordinatorin der Manifesta 12 (Palermo, 2015-2018) und kuratorische Koordinatorin der Manifesta 13 (Marseille, 2019-2020) sowie stellvertretende Direktorin von Archive (Mailand, 2021-). Sie initiierte die Online-Kulturplattform Liaux (liaux.org), eine Reihe von Ausstellungen und Projekten, die im Dialog mit einem nicht-physischen Raum präsentiert werden. In ihrer Doktorarbeit im Fachbereich Kunst und Kultur der Universität Amsterdam (2022) beschäftigte sie sich mit den Spannungen zwischen Erinnerung, Fiktion und Fabulation in den frühen Performances von Mike Kelley aus den 1970er bis 1980er Jahren. Sie hat auch mit Kultureinrichtungen und Universitäten wie dem IED Istituto Europeo di Design (Florenz), Museo MACRO (Rom), Savvy Contemporary (Berlin), NEMO The Network of European Museum Organisations (Berlin), Barnard College (Columbia University, New York), Stedelijk Museum (Amsterdam) und IMT Schools for Advanced Studies (Lucca) zusammengearbeitet.
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