Die Zufriedenen
Der Doktortitel ist ein äußerst wirksames Mittel gegen die Arbeitslosigkeit. Die Beschäftigungsquote der Promovierten an der unibz liegt laut AlmaLaurea-Bericht bei 96,6 Prozent.
Hochgradig spezialisiert, von Arbeitslosigkeit nicht betroffen, hauptsächlich im öffentlichen Sektor beschäftigt und sehr zufrieden mit ihrem Studium: dieses Bild zeichnet der „Bericht 2022 über das Profil und den Beschäftigungsstatus der Doktorand*innen der Freien Universität Bozen“ mit Blick auf die Absolvent*innen eines Doktoratsstudiums (PhD) an der unibz.
Die Freie Universität Bozen bietet derzeit neun verschiedene Doktoratsprogramme (im Englischen PhD’s) in Disziplinen an, in denen an der Universität geforscht wird: von der Informatik bis zu den Wirtschaftswissenschaften, von der Pädagogik bis zu Linguistik, Ingenieurwissenschaften mit Fokus erneuerbare Energien, den Umwelt- und Forstwissenschaften und den Lebensmittelwissenschaften und -technologien.
Im Rahmen der PhD-Programms wählt die Universität aus den Masterabsolvent*innen die Besten für ein weiterführendes 3-jähriges Studium aus. In diesen drei vertiefenden Jahren definieren sie wissenschaftliche Forschungsschwerpunkte, die sie nach ihrem Abschluss in öffentlichen wie privaten Forschungseinrichtungen oder in Unternehmen fortführen können.
AlmaLaurea analysiert alljährlich im „Bericht über das Profil und die Beschäftigungssituation von Doktorand*innen“ die Leistungen von Doktorand*innen an italienischen Universitäten und ein Jahr nach ihrem Abschluss ihre Beschäftigungssituation.
An der 7. Ausgabe dieses Berichts haben 51 Doktorandinnen und Doktoranden der Freien Universität Bozen teilgenommen.
unibz: Internationaler in Herkunft und StudienlaufbahnWer sind die unibz-Doktorand*innen?
Einige Daten skizzieren deren Profil: 7,3 % der unibz-Doktoranden haben mit Unternehmen promoviert (Industriepromotion), was dem nationalen Messwert von 7,9 % entspricht; 4,9 % der Doktorand*innen haben einen doppelten/mehrfachen Abschluss erworben.
Die internationale Ausrichtung der unibz spiegelt sich in der nationalen und universitären Herkunft: 9,8 % der Doktorand*innen erwarben ihren Doktortitel an derselben Universität wie ihren Master- oder Bachelorabschluss (56,7 % im übrigen Italien), 34,1 % der Doktorand*innen haben ihr Grundstudium an einer ausländischen Universität absolviert.
37,3 % der Doktorand*innen sind ausländische Staatsangehörige (gegenüber 16,2 % an anderen italienischen Universitäten). Studierende, die sich für ein Doktoratsstudium entscheiden, haben im Durchschnitt gute Leistungen in ihrem vorherigen Studium erbracht; 51,9 % der Doktorand*innen, die in Italien ihren Abschluss gemacht haben, beendeten ihr Masterstudium mit der Höchstpunktezahl 110 cum laude. Das Durchschnittsalter bei der Promotion liegt bei 34,2 Jahren und damit etwas höher als national gemessen (32,6 Jahre).
Ein weiteres Merkmal der unibz-Doktorand*innen ist, dass sie einen Studien- und Forschungsaufenthalt im Ausland absolvieren: 78 % nutzen diese Möglichkeit im Vergleich zu 50,6 % ihrer Kolleg*innen aus dem übrigen Italien.
Zudem enden 95,1 % der Promotionen an der unibz mit mindestens einer Veröffentlichung gegenüber 86,6 % im restlichen Staatsgebiet. Schließlich würden sich 31% wieder für eine Promotion an der unibz entscheiden.
Beschäftigungssituation ein Jahr nach Studienabschluss
Fast die Hälfte aller Befragten entschied sich für ein Doktorat, um ihre Berufsaussichten nach dem universitären Abschluss zu verbessern (43,9 gegenüber 41,1 Italienweit).
Unter diesem Gesichtspunkt kann man sagen, dass der Doktortitel ein äußerst wirksames Mittel gegen die Arbeitslosigkeit ist. Die Beschäftigungsquote der 51 Promovierten an der unibz liegt bei 96,6%. Die Arbeitslosenquote, berechnet auf der Grundlage der erwerbstätigen Bevölkerung liegt bei null (4,8 % staatsweit). Auch bei den Löhnen weichen die unibz-Absolvent*innen leicht vom italienischen Durchschnitt ab: Der monatliche Nettolohn beträgt 1.862 Euro gegenüber 1.784 Euro im nationalen Vergleich. Keiner von ihnen ist jedoch selbständig tätig, 17,9 % verfügen über einen unbefristeten Arbeitsvertrag.
Wo ist ihr Arbeitsgebiet?
75 % der Doktorand*innen sind im öffentlichen Sektor beschäftigt (65,8 % in Italien), 21,4 % in der Privatwirtschaft und 3,6 % im gemeinnützigen Sektor.
Der Dienstleistungssektor absorbiert 96,4 % der Doktorand*innen (89,7 % in Italien), während die Industrie 3,6 % der Beschäftigten stellt (9,2 % im übrigen Land).
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Kommentare (4)
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andreas1234567
Hallo zum Samstag,
der durchschnittliche Nettolohn beträgt bitte wieviel?
1882 Euro? Ich schmeiss mich ja weg, was ist das denn? Muss ein Druckfehler sein..Und über 80 % haben nur einen Zeitvertrag?Da kann man auch Plastiktütenpenner werden..
Ich bin Industriearbeiter in der chemischen deutschen Industrie und wenn ich nur das Doppelte herausbekommen würde würde ich sofort kündigen..Wegen Beleidigung..
Das muss ein Druckfehler sein, 1882 Euro netto..In der Schweiz geht jeder Chemie-Industriearbeiter in Schichtarbeit mit 4000 netto heim.
1882 Euro sind so ziemlich die Zulagen durch Zusatzqualifikationen und Schichtzulagen die ich mir im Laufe der Jahrzehnte angeschafft habe.
Liebe Jugendliche, für 1882 Euro netto muss man nicht jahrelang studieren, sucht euch Arbeit in der Industrie da liegt der erste Facharbeiterlohn in D, A und Ch knapp um 3000 Euro oder drüber..
Muss ein Scherz sein, bitte die Zahlen nochmal überprüfen..
Gruss nach Südtirol
dn
Mit dieser Meldung würd ich auch nicht groß hausieren gehen, ist etwas peinlich.
romy1988
andreas1234567: Wer mit einem Studienabschluss mit 1.882 € Monatsgehalt zufrieden ist, dem ist nicht mehr zu helfen. Kein Wunder, dass viele junge Leute unserem Land den Rücken kehren.
andreas1234567
Hallo @dn und @romy1988,
in dem Artikel ist sicher etwas falsch oder missverständlich formuliert, es kann ja nicht sein wenn Promovierte im Alter von über 30 nach jahrelangem Studium mit 1882 Euro netto im Schnitt heimgehen.
Im Schnitt.. Wenn also einer 3000 Euro einheimst haben drei andere nur noch um 1500..
Der Artikelschreiber sollte da unbedingt noch einmal drüberschauen.Mit 1882 Euro kann man in Südtirol gewiss keine Familie ernähren es sei denn die Familie besteht aus zwei Meerschweinchen und einem Wellensittich, dann vielleicht.
Gruss nach Südtirol