„100 Jahre Unrecht“
Die Schützen planen zum 100. Jahrestag des Marsches der Faschisten auf Bozen einen Gedenkmarsch und eine Gedenkveranstaltung.
In einem offenen Brief an die Mitglieder der österreichischen Bundesregierung, an die Mitglieder der italienischen Regierung, an die Landesregierungen in Süd-, Nord- und Welschtirol, an den UNO-Generalsekretär sowie an die EU-Kommissionsmitglieder weist der Südtiroler Schützenbund auf bestehendes historisches Unrecht in Südtirol hin.
Nationalistische Geschichtsfälschungen sowie faschistische Ortsnamen, Straßen- und Platzbezeichnungen seien im 21. Jahrhundert in Europa völlig deplatziert und im Sinne der einheimischen Bevölkerung demokratisch und offen zu beseitigen.
„Italien verfolge in Südtirol nach wie vor eine Politik der nationalistischen Symbolik, die Denkmäler, Schutzhütten und militärische Infrastruktur umfasse und die völlig anachronistisch und unsensibel sei. Bis heute werde jede offene Debatte unter Bezugnahme auf den „ethnischen Frieden“ einseitig niedergeschmettert, was demokratiepolitisch fragwürdig sei“, so Roland Seppi, Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes.
Gleichzeitig weist der Südtiroler Schützenbund auf die Gedenkveranstaltung am 1. Oktober 2022 in Bozen hin, bei welcher „100 Jahre Marsch der Faschisten auf Bozen“ sowie „100 Jahre Unrecht“ gedacht werde. „Vor 100 Jahren setzten die faschistischen Horden den letzten deutschen Bürgermeister von Bozen, Dr. Julius Perathoner ab und bereiteten den Staatsputsch sowie die Italianisierung Südtirols vor“, so Schützen-Chef Roland Seppi.
Die Schützen werden in Form eines Gedenkmarsches sowie einer hochkarätigen Gedenkveranstaltung am Rathausplatz die historischen Ereignisse nachzeichnen und Parallelen zur Gegenwart und zur Zukunft Südtirols aufzeigen. Bei diesem Anlass werde ein Manifest für historische Gerechtigkeit in Südtirol präsentiert, hieß es am Freitag auf einer Pressekonferenz.
„Die Wiedergutmachung durch Wahrheit kann und wird positiv ausstrahlen: Sie zeigt den Aggressoren in Osteuropa, dass ihre Fälschungen nicht Bestand haben werden. Sie fügt sich in einen breiten internationalen Trend in demokratischen Gemeinwesen, die die Gewalt der Vergangenheit definitiv überwinden wollen. Sie schafft eine Basis für ein friedliches Zusammenleben. Sie ist eine Absage an Autoritarismus und Populismus. Sie ist ein Zeichen demokratischer Reife“, hält Landeskommandant Roland Seppi abschließend fest.
An der Pressekonferenz des Südtiroler Schützenbundes nahmen der Landeskommandant des Südtiroler Schützenbundes Roland Seppi, sein Stellvertreter Christoph Schmid, Bundesgeschäftsführer Egon Zemmer und der Bozner Schützenhauptmann Roland Spitaler teil.
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Kommentare (2)
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andreas1234567
Hallo nach Südtirol,
es ist Zeit Pflöcke einzuschlagen, es zieht Sturm von Süden auf.
Mehr Schützen und weniger Spinner wäre in den letzten Jahren der Weg der Vernunft gewesen.
Persönlich bin ich überzeugt in Rom zieht postfaschistisches Unwesen herauf und diese Leute brauchen Feindbilder.
Die EU wird eines sein..
Die Deutschen sicher auch (teilweise verdient)
Und natürlich Vaccaland.
Es stehen spannende Zeiten bevor, die Schützen scheinen mir nötig als organisierte Stimme gegen erneute Italianisierungsversuche.
Es wird zu schauen sein wo sich die Südtiroler Amtskirche wiederfindet, ob sie ihren Treuesten demnächst in den Rücken fallen..Bei der letzten Italianisierungswelle wussten sie wo ihr Platz war
Auf Wiedersehen in Südtirol
dn
Liebe Schützen: Nicht eure Stopselgewehre sind gefragt, sondern euer politisches Statement. Danke.