„Irgendwann ist genug“

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Die Bürgermeister reagieren auf die genehmigte Verordnung zum Bettenstopp gespalten. Vor allem die Hochburgen verlangen mehr Flexibilität.
Roland Demetz, Bürgermeister von Gröden: Grundsätzlich bin ich mit dem Bettenstopp einverstanden, letztendlich brauchen aber auch die touristisch entwickelten Gebiete die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln. Man kann das jetzt nicht von heute auf morgen stoppen. Auch eine Gemeinde wie Wolkenstein muss vor allem den kleinen Betrieben die Möglichkeit geben, dass sich diese restrukturieren können. Die meisten Gemeinden kommen mit den nun ihnen zugewiesenen Betten aber nicht mehr über die Runden. Wir bräuchten mehr Betten, um den Betrieben eine Entwicklung zu ermöglichen. Ein weiteres Problem sind die Wohnungen, die in Zukunft leer stehen werden. Wenn die Eltern versterben, die Kinder aber bereits eine Wohnung besitzen, müssen sie irgendetwas damit tun, sie werden sicher nicht die Wohnung behalten und einfach nur die GIS bezahlen. Wir hätten laut Liste 30 Betten, damit machen wir aber gar nichts, denn diese sind sehr schnell vergeben. Ich finde es auch nicht fair, den unterentwickelten Gemeinden mehr Betten zu geben. Wenn diese bis jetzt nicht mehr Betten gebaut haben, wird das seine Gründe haben. Ich weiß nicht, ob das Kontingent richtig aufgeteilt ist. Letztendlich müssen wir auf die anderen Durchführungsbestimmungen warten. Erst dann können wir ein definitives Urteil abgeben.
Andreas Schatzer, Bürgermeister von Vahrn und Präsident des Südtiroler Gemeindenverbandes: Grundsätzlich kann man mit der Durchführungsbestimmung zufrieden sein, auch wenn der endgültige Text noch fehlt. Einige Dinge hat man vielleicht kompliziert. Was uns nicht gefällt, ist die Zuteilung der Betten. Wir hätten favorisiert, dass das die Gemeinde entscheiden können und uns nicht an die Kategorien halten müssen. Im Großen und Ganzen passt das Konzept aber. Das merkt man auch an den Rückmeldungen aus den Gemeinden. In der Ausarbeitung haben sich vor allem touristisch starke Gemeinden gegen eine strengere Auslegung gewehrt. In den letzten Tagen hatten wir keinen Austausch mehr, aber ich glaube, man kann jetzt schon damit zufrieden sein.
Lesen Sie die gesamte Umfrage in der Donnerstags-Ausgabe der TAGESZEITUNG.
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