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Faszination Holzschnitt

Das Südtiroler Kulturinstitut eröffnet am Dienstag um 18 Uhr im Waltherhaus in Bozen die von Eva Gratl und Carl Kraus kuratierte sowie von Peter Karlhuber gestaltete Ausstellung „Faszination Holzschnitt – Tirol, Südtirol, Trentino von 1900 bis heute“.

 Der Holzschnitt hat seinen Ursprung in China, in Deutschland sind die ersten Holzschnitte im 14. Jahrhundert nachweisbar. Vor allem seit der Erfindung des Buchdrucks erlebte er eine Hochblüte. Dass er für Künstler und Künstlerinnen ein besonders Potential birgt, wie vielfältig, oft ganz unterschiedlich der Hochdruck sein kann, zeigt die Ausstellung im Waltherhaus.

Faszination Holzschnitt widmet sich dem Holz – und Linolschnitt. Von 1900 bis heute werden exemplarisch Werke aus Süd-Nordtirol und dem Trentino sowie internationale bekannte Positionen präsentiert. Es ist eine malerische Reise durch unser Land anhand von ausgewählten Beispielen.

In Europa entdeckten die Franzosen den japanischen Holzschnitt, der Mitte des 19. Jahrhunderts seinen Siegeszug antrat. In Tirol war es vor allem Carl Moser, er schuf 1902 seinen ersten Farbholzschnitt. Die Einflüsse des Jugendstils werden an den Beispielen von Carl Pferschy und Artur Nikodem verdeutlicht.

Vor allem die Expressionisten entdeckten den Holzschnitt für sich. Einen Schwerpunkt mit mehreren Beispielen stellen die Linol-/Holzschnitte der Künstlerin Maria Romay, eigentlich Maria Laußermayer, dar. In unserem Land sind es vor allem Karl Grasser, Friedrich Gurschler, Heiner Gschwendt und Hans Prünster, welche neben ihrem bildhauerischen und malerischen Werk eine besondere Vorliebe für den Hochdruck zeigten. Auch Ernst Nepo, HAP Grieshaber, Markus Vallazza und Robert Scherer werden gezeigt. Der Holzschnitt faszinierte auch Künstlerpersönlichkeiten aus dem Trentino, welche Einflüsse der europäischen Tendenzen aufnahmen. Mit Beispielen von Guido Polo und Benvenuto Disertori versucht die Schau insgesamt dem Euregio-Raum gerecht zu werden.

Was zeitgenössische Künstler*innen dem Hochdruck abgewinnen und wie sehr sie imstande sind, auch ganz neue Formate und Formen zu „schneiden“ und drucken, zeigen die Beispiele der Nordtiroler Künstler Rainer Schiestl, Elisabeth Moser, Manfred Egger, Michael Schneider. Ergänzend sind aus Südtirol Werke der Künstler Stefan Fabi, Arnold Mario Dall’O, Anna Anvidalfarei, Cindy Leitner, Rina Riva und Paul Thuile zu sehen.

Besucher*innen haben schließlich die Gelegenheit, eine malerische Reise zu unternehmen: Südtriols bekannteste Motive, der Rosengarten, Schloss Tirol, Schloss, Runkelstein, ein Spaziergang durch die Dr.-Streiter-Gasse in Bozen, der Langkofel, Colfuschg, die Drei Zinnen.

Der Holzschnitt ist und bleibt eine faszinierende Welt. Von Carl Moser bis zu den zeitgenössischen Positionen beweisen die Holz-/Linolschnitte ihre Vielschichtigkeit, auch, dass heute individuelle Techniken und neue Bildsprachen einem alten Druckverfahren zu einer neuen Blüte verhelfen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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