Villa unter Schutz
Die Landesregierung hat auf Antrag der für Denkmalschutz zuständigen Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer die direkte Denkmalschutzbindung der Villa Gasteiger in Bozen beschlossen.
Im Vorfeld hatte Landeskonservatorin Karin Dalla Torre das kulturelle Interesse für das Gebäude in der Gemeinde Bozen festgestellt und das Unterschutzstellungsverfahren eröffnet.
Von der Eigentümerin des Gebäudes, der Firma Generalbau AG mit Sitz in Bozen, wurde kein Einwand gegen die direkte Denkmalschutzbindung eingelegt. Die Zustimmung der Landesregierung ist der letzte Teil des Unterschutzstellungsverfahrens, das mit der Eintragung der Denkmalschutzbindung in das Grundbuchsamt von Bozen abgeschlossen wird.
Wie die Landesrätin für Denkmalpflege Maria Hochgruber Kuenzer betont, sei der direkte Denkmalschutz für dieses Bürgerhaus in Bozen, das 1902 errichtet wurde, „Teil der Unterschutzstellungsstrategie des Landesdenkmalamtes. Die Strategie konzentriert sich jetzt vor allem auf das 20. Jahrhundert. Alle Zeitepochen sollen mit prägnanten Beispielen in der Denkmalpflege repräsentiert sein.“
Wie Landeskonservatorin Karin Dalla Torre betont, „sind die historischen Gebäude in der Bozner Dantestraße sind Teil der Stadterweiterung des Architekten Sebastian Altmann. Sie verdienen mehr Beachtung.“ Die Villa Gasteiger sei eines der wenigen Häuser in Bozen, dessen Architektur und Fassadenschmuck sich am Jugendstil orientiert.
Villa Gasteiger in Bozen
Bei der Villa Gasteiger in Bozen handelt es sich um ein dreigeschossiges Wohnhaus mit Parkanlage für den Bozner Cafetier Oswald Gasteiger: Eine symmetrische Anlage mit einem zentralen Treppenhaus, zwei großzügig bemessenen Wohneinheiten pro Geschoss und einem bewohnbaren Dachgeschoss mit später eingebauten, durchgehenden Schleppgauben.
Wie es in der denkmalpflegerischen Begründung der Unterschutzstellung heißt, lässt die nach Osten gerichtete Hauptfassade mit den beiden (ursprünglich geschwungenen) Zwerchgiebeln trotz der tiefgreifenden Änderungen infolge der Umwidmung zum Bürogebäude immer noch die Züge des einst stattlichen Bürgerhauses erkennen, insbesondere im Eingangsbereich mit dem verzierten Dreieckgiebel und am weitgehend intakt erhaltenen floralen Dekor im Flachrelief.
Im Inneren sind das Treppenhaus mit den schmiedeeisernen Geländern, den Kunststeinstufen und Terrazzoböden sowie die Rahmenfüllungstüren mit Türgewänden und die teilweise gewölbten Decken mit den bauzeitlichen Stuckaturen besonders bemerkenswert.
Nach dem Erwerb durch die Società Elettrica Trentina in den 1920er Jahren wurde die Villa Gasteiger in der Nachkriegszeit zum Sitz der staatlichen Elektrizitätsgesellschaft ENEL.
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