Die neuen Tankstellen
Die Landesregierung hat einen Grundsatzbeschluss gefasst, mit dem in den kommenden Jahren 14 Wasserstofftankstellen entlang der Brennerachse entstehen sollen. Damit soll der Korridor emissionsfrei werden.
von Markus Rufin
Autos ohne Emissionen auf der Autobahn? Das ist die neue Vision der Landesregierung. Gestern hat sie auf ihrer Sitzung deshalb einen Grundsatzbeschluss für das Projekt „Brenner Green Corridor“ gefasst.
Der Beschluss baut auf den Wasserstoff-Masterplan aus dem Jahr 2020 auf, durch den bis 2030 Importe von fossilen Brennstoffen im Wert von rund 550 Millionen Euro pro Jahr verringert werden sollen. Die Folge wäre eine Verringerung des Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes um rund 45 Prozent.
Bereits in diesem Masterplan ist vorgesehen, dass die Brennerachse zu einem sogenannten „Green Corridor“, also einer Achse ohne Emissionen, werden soll. Das soll vor allem mit der Produktion von Wasserstoff gelingen. Mobilitätslandesrat Daniel Alfreider wurde mit dem gestrigen Beschluss beauftragt, das Projekt weiterzuentwickeln.
Es geht auch darum, Vorhaben vorzulegen, um Gelder aus den europäischen Fonds (LiveAlps) und aus dem staatlichen Wiederaufbaufonds PNRR zugreifen zu können, erklärte Mobilitätslandesrat Alfreider nach der Sitzung. Dazu wird das Dokument für dieses Vorhaben am 2. September in Rom eingereicht.
Im genehmigten Dokument sind die technischen Eigenschaften des Vorhabens für die Produktion, Lagerung und Verteilung von Wasserstoff für die Mobilität und andere zivile und industrielle Zwecke abgesteckt. Umsetzen soll das Vorhaben die öffentlichen Gesellschaften STA, SASA, Alperia und Ecocenter.
Auf dem Weg zum „green Corridor“ auf der Brennerstrecke spielen die Produktion und Verwendung von Wasserstoff laut Alfreider eine wichtige Rolle: „Es ist ein zentrales Anliegen, auf diesem wichtigen alpenquerenden und länderverbindenden Verkehrsweg die Dekarbonisierung zu fördern und vor allem nachhaltige und emissionsfreie Mobilität gemeinsam mit den Nachbarländern weiterzuentwickeln. Deshalb sollen Voraussetzungen geschaffen werden, dass emissionsfreie Fahrzeuge auf der Strecke verkehren können.“
So sieht das von der Landesregierung gutgeheißene Projekt vor, eine solide Wasserstoff-Versorgungskette zu schaffen, die auf konkreter Nachfrage beruht und sich aufs Nutzen von Wasserstoff als Energieträger konzentriert. Vorerst sollen dazu zwei Anlagen zur Produktion von Wasserstoff durch Elektrolyse und Versorgung aus erneuerbaren Quellen entstehen.
Als Standorte werden derzeit Bozen Süd und Bozen Nord ins Auge gefasst. Eine Pipeline und eigens ausgestattete Fahrzeuge sollen den Transport ermöglichen. Insgesamt 14 Tankanlagen sollen im Rahmen des Projekts entstehen. Diese könnten dann aber auch im Meraner Raum oder im Pustertal angesiedelt werden.
Im Projekt vorgesehen ist auch der Ankauf einer Reihe wasserstoffbetriebener Busse und anderer Fahrzeuge sowie das Umrüsten von Fahrzeugen, die derzeit mit Diesel betrieben werden.
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Kommentare (5)
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andreas
Ein Paradebeispiel dafür, was in der EU falsch läuft.
Die Wasserstoffproduktion und Tankestelle in Bozen ist weder ausgelastet, noch wird ein Gewinn erwirtschaftet.
Nun plant das reiche Südtirol aber x Tankstellen und teure Busse anzukaufen, nur weil die EU Gelder beisteuert.
Die Wasserstofftechnologie ist keine Lösung für die Masse, der Produktionsaufwand ist zu hoch und die Sicherungen zu aufwendig, es wird bei ein paar privaten Exoten und Bussen der öffentlichen Hand, welche den Schwachsinn ja nicht selbst finanzieren müssen, bleiben.
Geld sinnlos zu verbrennen, nur weil es sonst ev. ein anderer bekommt, ist nicht wirklich „nachhaltig“.
rumer
Niemand wird H2-Autos kaufen, da sie unrentabel und eine Verschwendung von Energie sind. Setzt diese unfähige Landesregierung ab!!!!
ultnerbaer
Anstelle von Tankstellen für Autos die es noch gar nicht gibt zu bauen, sollte man vielleicht an jeder Autobahnraststätte 4-8 Schnellader mit 300kw für Elektroautos aufstellen. Der Strom dafür braucht auch nicht gratis zu sein. Aber damit wäre man dann schnell weiter als bei diesen 22 – 50 kw Gratis-Ladestationen der A22. Die sind nämlich für die E-Mobilität (die es schon gibt!!!) für die Katz.
rumer
ja, oder elektrische Oberleitungen auf der A22 für die Elektro-LKWs
Und ordentliche Ladestationen für LKWs:
https://www.volvotrucks.de/de-de/trucks/trucks/volvo-fh/volvo-fh-electric/volvo-fh-electric-im-ersten-unabhaengigen-test.html
H2 ist mausetot.